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Sternenseide-Zyklus 1 - Kind der Dunkelheit

Titel: Sternenseide-Zyklus 1 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney J. Van Scyoc
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meiner Steine, wenn überhaupt. Nur das, was erforderlich ist, um ein Tal dieser Größe zu erhalten. Und ich besitze Kapazitäten, von denen Ihr nichts ahnt, Commander. Aber ich betone das Personalpronomen:
Ich
benutze die Steine. Es gibt gerade vierhundert lebende Barohnas auf Brakrath. Ohne uns wären die Steine nutzlos.«
    »Für Eure Leute, ja. Für meine, vielleicht. Aber es gibt kommerzielle Konzerne, die würden alles daransetzen, um  Wege zu finden, den Sonnenstein nutzbar zu machen. Die Benderzic dürften den Klon nicht auf bloße Vermutung hin hierher geschickt haben, wißt ihr. Sie dürften einen Auftraggeber für seine Dienste haben, eine Gruppe, die bereits vermutet, daß Brakrath ihre Aufmerksamkeit wert ist.«
    Zum erstenmal richtete Tiahna ihre volle Aufmerksamkeit auf den Arnimi, studierte ihn aus tiefliegenden Augen, ihre Stimme sank zu einem heiseren Flüstern hinab. »Es scheint, daß Ihr genug wißt, um selbst Brakrath zu gefährden, Commander. «
    Bullens errötete. »Wir handeln nicht mit Informationen.«
    »Aber dennoch plant Ihr, die Informationen, die Ihr sammelt, zu verbreiten.«
    »An verantwortungsvolle Wissenschaftler und Gelehrte, ja. Aber nicht wegen des Profits. Wir werden keinen Fetzen Information verkaufen.«
    Tiahnas lange Finger klopften einen gleichmäßigen Takt auf die Thronlehne. »Und auch keiner Eurer zuverlässigen Wissenschaftler oder Gelehrten wird einen Fetzen Information verkaufen? Trotz des Wertes, die Ihr den Daten über Brakrath beimeßt?«
    Bullens vorstehende Augen quollen in unbeherrschtem Zorn noch mehr hervor. Er warf das Haar mit einer schnellen Kopfbewegung vom Kragen. »Menschen des Formats derer, die in unsere Studien eingeweiht werden, handeln nicht kommerziell mit Informationen.«
    Khira lächelte in hämischem Vergnügen über seine Niederlage.
Ja, sie verachtet dich.
    »Ich verstehe«, Tiahnas Finger trommelten. Sie beugte sich nach vorn, ihr Haar fiel über die verbrannten Schultern. »Bekanntlich seid Ihr meine einzige Informationsquelle über das Verhalten all dieser Menschen jenseits Brakraths. Ich habe wirklich niemanden sonst, den ich um Rat fragen kann.«
    Bullens Stimme schnarrte vor Ungeduld. »Dann müßt Ihr meinen Worten Glauben schenken, daß Ihr Eure Souveränität gefährdet, wenn Ihr dem Rauthklon zu leben erlaubt. «
    »Und wenn ich Euch und Euren Kollegen zu leben erlaube?«
    Für einen Moment schien Bullens nicht zu begreifen. Dann wich das Blut aus seinem Gesicht. »Wir erfreuen uns Eurer Gastfreundschaft seit vierzehn Jahren.«
    »Ja.« Tiahna lehnte sich zurück, Freude spielte leicht uni ihre Lippen. Khira konnte sie dort wahrnehmen. »Dennoch kennt Ihr mich so schlecht, daß Ihr nicht wißt, ob ich Euch drohe oder mit Euch spiele. Wenn Euch der Rat auch erlaubt, eine Fülle von Informationen anzusammeln, so wißt Ihr nicht, ob nur wir sie zu Gesicht bekommen werden, oder ob wir beabsichtigen, Euch eines Tages nach Arnim zurückkehren zu lassen.«
    Bullens Lippen schienen starr. »Der Rat erlaubte uns dreimal in den vergangen zehn Jahren, daß wir weiteres Forschungspersonal von Arnim kommen ließen.«
    »Wir haben Euch erlaubt, frisches Personal heranzuholen, das stimmt. Der Wortlaut der Vereinbarung erwähnt jedoch nicht, daß es Euch erlaubt ist, Personal oder Daten zurück nach Arnim zu senden. Ihr wißt nicht, ob ihr unsere Gäste oder Gefangenen seid, nicht wahr? Ihr habt stets nachgefragt, ob Ihr bleiben dürft – nicht, ob Ihr abreisen könnt. « Sie lächelte schwach. »Diesen Winter streifte ein Breeterlik auf der Suche nach Beute in mein Bergquartier. Ihr kennt die Breeterliks, Commander. Ihr besitzt Handwaffen, mit denen Ihr sie trotz ihrer Stärke vernichten könnt – wenn Ihr Euren Verstand behaltet. Ich brauchte keine Waffe. Ich zog Energie aus meinen Steinen am Handgelenk, und der Breeterlik wurde zu Asche.
    Ich kann diesen Jungen im Bruchteil einer Sekunde zu Asche verbrennen. Innerhalb der selben winzigen Zeitspanne kann ich das gleiche mit Euch und Euren Kollegen machen. Warum soll meine Tochter keinen Gefährten haben, bis ich ihr eine Schwester schenke?«
    Commander Bullens sammelte seine sichtbar schwindende Selbstbeherrschung. »Barohna, dies ist kein Gefährte. Dies ist nicht einmal etwas Menschliches. Er ist das Abbild eines Menschen, der vor über einem Jahrhundert starb. Und sein Training hat ihn zu einem Geschöpf mit bedingten Reflexen gemacht, zu nichts weiter. Er scheint auf den Reiz des

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