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Sternenseide-Zyklus 1 - Kind der Dunkelheit

Titel: Sternenseide-Zyklus 1 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney J. Van Scyoc
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werden die Benderzic ein Schiff nach ihm ausschicken, ihm die Informationen, die er gesammelt hat, entnehmen und in Datenbänken, den unsrigen sehr ähnlich, speichern. Sie werden die Informationen an den Meistbietenden verkaufen.«
    Khira zog zitternd den Atem ein. Sie erkannte jetzt Tiahnas Stimmung, ihre Verachtung für Bullens und seine arrogante Art. Aber wenn sie der weiblichen Arnimi Glauben schenkte –
wenn das, was die Frau gesagt hat, wahr wäre!
Heftig wandte sich Khira an die Arnimi. »Laßt sie doch kommen, um ihn zu holen! Wir werden nicht zulassen, daß sie ihn bekommen!«
    Bullens reagierte darauf mit einem kalten Aufblitzen von Ärger. »Dann werden sie ihn unter Zwang nehmen.«
    »Wenn sie ihn finden können! Er darf nicht hierbleiben. Es gibt Berge und Hunderte von Tälern. Er kann sich überall verstecken. Wir ...«
    Die weibliche Arnimi schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Erbin, Ihr könnt sein Haar weiß färben, ihm blaue Linsen in die Augen setzen, seine Haut so hell machen wie Eure – die Benderzic würden ihn finden. Tief in seinem Herzmuskel ist eine kleine Einheit eingebettet. Sie können deren Signale aus der Stratosphäre Eures Planeten herausfiltern und ihn mit großer Genauigkeit anpeilen.«
    »Dann werden wir sie vernichten!«
    »Und ihn dabei töten. Die Einheit beinhaltet eine winzige Menge eines außerordentlich stark wirkenden Giftes, das bei der geringsten Verletzung des Herzmuskels frei wird. Nein, sie werden ihn leicht finden.«
    »Und danach«, sagte Commander Bullens, »wird er jedes Detail der Daten ausspucken, die er für den Verkauf an denjenigen gesammelt hat, der das meiste zahlen wird, um Brakrath auszubeuten. Ganz gleich, ob er schwört, daß er nichts sagen wird. Er besitzt keine Kontrolle über das Verfahren, mittels dessen die Benderzic das angesammelte Wissen direkt aus seinem Hirngewebe in ihre Datenspeicher überspielen.«
    Verwirrt bemerkte Khira Dunkeljunges Reglosigkeit und Blässe. Sie blickte kurz zu Bullens, suchte nach einem entscheidenden Argument. »Das stimmt nicht! Niemand würde ein Kind zum Ausspionieren schicken! Niemand ...«
    Tiahna brachte sie zum Schweigen. »Ja, Commander. Weshalb würde jemand ein Kind zum Sammeln von Informationen aussenden, von denen man kaum erwarten kann, daß es sie versteht?«
    »Aber wer lernt bereitwilliger als ein Kind?« widersprach die weibliche Arnimi. »Je jünger ein Kind, desto größer ist seine Fähigkeit, Sprache und kulturelle Nuancen aufzunehmen. Und desto weniger sind seine Gastgeber bereit, es zu beseitigen. Im Grunde genommen beschützen alle menschlichen Kulturen ihre Heranwachsenden. Überraschend ist, daß sie einen Rauthklon dieses Alters ausgesandt haben. Er hatte offensichtlich vorher schon Aufgaben. Aber er wird keine Erinnerung mehr daran haben. Und er muß die Informationen, die er sammelt, nicht verstehen. Er braucht nur die reinen Daten aufzuzeichnen, die auf die Datenbanken der Benderzic übertragen und dort interpretiert werden.«
    Tiahna nickte und ging über das Argument der Arnimi hinweg. »Auf jeden Fall gibt es hier wenig, was man ausbeuten könnte.«
    »Es gibt einiges, das auszubeuten sich lohnt«, antwortete Bullens sofort. »Ich kann Euch eine Menge Daten über den mineralischen Gehalt der Berge im Süden präsentieren. Euer eigener Terlath hat Ablagerungen, die wertvoll genug sind, um Export-Bergbau einträglich zu machen. Und wir haben Dutzende von einmaligen Pflanzenexemplaren dokumentiert. Ich kann für viele von ihnen einen kommerziell interessanten Nutzen planen.
    Zum anderen, Ihr besitzt keine militärische Stärke, und Ihr habt eine potentielle Arbeiterschaft von Hunderttausenden, die sich versklaven ließe. Ein Überfall im Winter, wenn die Barohnas sich in ihren Berg und die Menschen in den Winterschlaf zurückgezogen haben, würde praktisch auf keinen Widerstand stoßen.«
    Khira fröstelte. Aber Tiahna verschloß sich vor Commander Bullens Argumenten.
    »Und zusätzlich zu den herkömmlichen Schätzen, Barohna, gibt es den Sonnenstein. Vielleicht schätzt Ihr den Wert eines Steinblockes von der Größe Eures Thrones nicht richtig ein, der ausreichend Wärme absorbieren kann, um den Schnee in einem Tal dieser Größe zu schmelzen – oder ganze Bergketten zu schleifen. Da ich wahrscheinlich richtig vermute, daß Ihr nur ein Zehntel der Kapazität Eurer Steine benutzt.«
    Tiahna betrachtete ihn mit vager Teilnahmslosigkeit. »Ich benutze ein Hundertstel der Kapazität

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