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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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dem Hof, oder was meint ihr, Ewa?”
    “Ganz mein Reden.”
    Rasch begann ich die vielen Gedanken in meinem erbsen-großen Hirn zu sortieren, was ja nicht solange dauern konnte.
    “Sind die Strigoi etwa noch immer in der Hütte?”
    “Selbstverständlich, sitzen drin und warten auf törichte Va-gabunden, die sie aussaugen können.”
    “Aber Petja, wo wollt ihr denn hin? Ihr braucht euch nicht ängstigen, die Strigoi mögen kein Huhn.”
     
         Ein heiseres Kikeriki riss Jurik Monokel unsanft aus den Träumen. Schlaftrunken sah er sich um. Das Mondlicht fiel durch die Ritzen. Es war mitten in der Nacht. Wohl ein Alptraum. Doch plötzlich flüsterte jemand: “Jurik?”
    “Petja?”
    “Macht die Tür auf! Ich muss euch was sagen.”
    “Jetzt?”
    “Eilt euch. Die Sache duldet keinen Aufschub.”
    Ein verräterisches Knarren , später lugte der Junge durch ei-nen Türspalt hinaus. “Verschwindet oder wollt ihr alles ver-derben?”
    “Ihr seid in Gefahr. Der Bauer ist...”
         Plötzlich trat jemand an Juriks Seite und schloss mit einem kräftigen Fußtritt die Tür. Nun war es also so weit: Polterndes Inventar, kreischende Buben, hilfeschreiende Mädchen. Eigentlich alles nicht mein Problem. Aber ein all-zu tierischer Beschützerinstinkt zwang mich, die Monokels als meine neue Herde anzuerkennen. Und ich als Hahn, hatte für ihre Unversehrtheit zu sorgen.
    Wütend hämmerte ich mit meinem Schnabel gegen das Holz. “Lasst sie gehen. Oder ich komme rein.” 
    Keine Reaktion. Den Worten mussten schleunigst Taten folgen. Nach mehrmaligem Umrunden der fensterlosen Hütte zog ich den Schornstein in Betracht. Todesmutig stürzte ich mich in den engen Schlot. Und hätten die Strigoi wert auf ein angenehmes Feuer bei Nacht gelegt, wäre es wohl mein Ende gewesen. So aber versengte mir die Glut nur ein zwei Federn am Schwanz, sicherlich auch nicht schön, aber besser als der Tod.
    Drinnen herrschte ein Tohuwabohu: Jegor , der Bauer, hielt Maxim und Jurik in Schach, während seine Alte sich schlep-pend den Kleinen näherte; das kalkweiße Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt und aus ihrem aufgerissenen Maul quoll der Schaum. Brutal schnappte sie sich die wimmernde Oksenia; bleckte ihre spitzen Eckzähne und war gerade im Begriff, sich im Hals zu verbeißen, als sie es mit mir zu tun bekam. Ich griff sie instinktiv im Gesicht an; meine Läufe zerkratzen die Haut, meine Sporne bohrten sich in ihre Au-gen und Nase. Beeindruckt musste sie von dem Kind ab-lassen.
    “Macht , dass ihr wegkommt!”, rief ich den Monokels zu, dann traf mich eine Bratpfanne. Besser gesagt, sie streifte mich und brachte mich zum taumeln, die Alte dagegen wurde mit voller Wucht getroffen und ging zu Boden.
    Jegor war offensichtlich kein guter Schütze.  Indessen hatte Maxim die T ür erreicht und riss sie auf. Dies irritierte die Strigoi zusätzlich und gab mir die Chance, ihren wütenden Angriffen zu entgehen.
    “Raus hier!”
    Vollzählig und unbehelligt stürzten die Kinder hinaus.
         Augenscheinlich schien sich die ganze Wut der Untoten nun gegen mich zu richten. Dascha hatte Recht. Sie moch-ten wirklich kein Huhn, die Strigoi hassten es. Trotzig ver-sperrten sie mir den Weg zur Tür. So blieb mir nichts an-deres übrig, als abermalig durch den Schlot zu kriechen. Ein beschwerliches Unterfangen, ganz besonders, wenn eine Hand am Gefieder reißt.
         Mir gelang die Flucht. Vom Dach aus sprang ich auf einen kleinen Schuppen und von dort flatterte ich zu Jurik, der ein Stück weiter auf mich wartete. Gemeinsam flohen wir ins nahe Unterholz und dann weiter in die stockfinstere Nacht. Maxim ließ erst halt machen, als alle außer Atem waren und nicht mehr konnten.
    “Was stinkt hier so?”, fragte plötzlich Timosh. Ich bin ein Stalltier und verfüge demnach über keinen intakten Ge -ruchssinn. Aber dafür die kleine Banja.
    “Ja , jetzt riech` ich es auch. Irgendwie säuerlich. Und hört ihr das?”
         Dynast Niclas wollte die sinnlose Suche nach dem jun-gen Kesselflicker einstellen. Vermutlich behielt Prinzessin Teke Recht und der Karfunkel ist zerstört.
    Mit seinen neun Getreuen hatte der Halbling die Gegend um Ilms durchkämmt. Sie hörten von einem Überfall auf einen Tross der Dzun-Golon und meinten, es könnte etwas mit Jurik Monokel zu tun haben. Dabei waren Übergriffe der Tuzik bald alltäglich. Jedenfalls auf dieser Seite der großen Wüste.
         Obendrein war es ein gefährliches

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