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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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außer vielleicht, das s es sich auf putzig reimt. Wie sollte ich auch, wenn es doch in ganz Gorgele nur einen einzigen dieser entarteten Hundemenschen gegeben hatte, und der wurde im tiefsten Kerker gefangen gehalten und unablässig gequält. Heute weiß ich, dass ein Tuzik aufrecht geht, gleich den Menschen und von enormer Hässlichkeit gezeichnet ist. Sein nieder-trächtiges Wesen, gepaart mit einer großen Portion Fuchs-schläue machte ihn damals wie heute zu einem gefährlichen Zeitgenossen. Und ein ganzes Rudel derer war in der Lage die Kesselflickerbagage binnen eines Wimpernschlags auf-zureiben.
     
         Im Land Een gab es einen Ort, den man „die Lagune der Sehnsucht“ nannte. Prinzessin Teke zog sich immer dann dorthin zurück, wenn die Dinge schlecht standen. So wie an jenem Tag, als sie den Dynasten Niclas unter einer Dattelpalme empfing: “Ich hoffe, es sind gute Nachrichten, die euch zu mir führen?” Ihr Gesicht war allzeit von einer Maske aus Pfauenfedern verhüllt.
    “Nein, Exzellenz”, sagte Niclas, “die Gärten von Aschka -bach sind Vergangenheit!”
    “Das ist traurig. Doch Bäume können wachsen; Blumen und Fe lder kann man pflanzen. Ihr werdet sehen, selbst der Bestand an Menschen wird sich schnell erholen, wenn nur...”
    “Es ist schlimmer als ihr glaubt.”
    Noch niemals zuvor hatte es jemand gewagt die Prinzessin zu unterbrechen. Und schon gar kein Dynast. Aber Niclas hielt es für notwendig.
    “Der Karfunkel ist verschollen ”, rief der Halbling, ehe er sich demütigst verbeugen tat, um die Bestrafung entgegen-zunehmen.
    Aber Teke beließ es bei einem verborgenen Stirnrunzeln und fragte: “Was heißt das, verschollen?”
    “Kurz bevor Gorgele an das Böse fiel, entschwand der Karfunkel aus seinem Versteck. Ein unsichtbarer Wannjoj sah wie ein Junge, namens Jurik Monokel, im Schutz der Nacht die Stadt verließ. Leider verlieren sich seine Spuren an den Flüssen Wŭn und Leba.”
    “Mir deucht , da ist Verrat im Spiel”, argwöhnte die Prin-zessin.
    “Ich weiß von den Monokels. Es sind Dzun-Golon. Fah -rende Leute. Ihr launenhaftes Wesen ist allseits bekannt, aber warum sollte sich gerade einer von ihnen, aus freien Stücken, der tödlichen Gefahr aussetzten? Womöglich ist der Karfunkel schon längst in Molau und der Khan von Oganok hat ihn zerstört.”
    “Wir müssen den Menschen zur Hilfe eilen!”, forderte Niclas vehement.
    Doch Prinzessin Teke schüttelte sanft ihren Kopf.
    “Es tut mir unendlich leid um euren Vertrauten , den Fürs-ten Dimitrij und natürlich auch um all die anderen Men-schen.“
    Ohne Vorwarnung nahm sie ihre Maske herunter, so dass sie dem Dynasten ihr ebenmäßiges Gesicht präsentieren konnte. Seit der Krönung in ihrer Kindheit hatte er sie nicht mehr unbedeckt gesehen.
    „Ihr tragt tiefe Trauer in euren Augen, Niclas. Allerdings darf das euren Blick nicht trüben. Wem wollt ihr noch beistehen? Es gibt kein Heer mehr, was wir mit unseren Kriegern unterstützen könnten. Keine belagerte Stadt, die sich noch retten ließe. Wenn es so ist, wie ihr behauptet, dann ist die Zeit der Menschen abgelaufen. Jene, die es bis nach Een schaffen, den gewähren wir Schutz und Obdach. Aber ich werde keine Auseinandersetzung mit dem Un-sterblichen suchen. Es wird früh genug so weit sein.”
    “War es das?” Aus Niclas Stimme sprach Resignation.
    “Der Junge ist verloren ohne uns!”, enttäuscht wendete er sich ab, fest im Glauben das letzte Wort sei gefallen.
    “Wartet!”
     
         “In was für ein Schlamassel habt ihr mich da bloß rein-gezogen?”
    “Wie bitte? Ich habe euch das Leben gerettet. Vergesst das nicht!”
    “So ein Schmus! Ihr habt mein Leben ruiniert, Jurik Mo-nokel! Was ist das für ein Hahn, der seine Herde im Stich lässt? Da brauch ich mich doch nie mehr blicken lassen. Wieso konntet ihr mich nicht einfach zurücklassen? Was habe ich denn bitte mit den Problemen der Menschen zu schaffen? Vielmehr glaube ich mittlerweile, dass selbst der Unsterbliche ein gutes Frühstücksei zu schätzen weiß.”
    “Schon möglich. Aber ich habe euch noch kein einziges Ei legen sehn.”
     
         Endlich kam Maxim zurück. Der Älteste war als Späher unterwegs, während der jammernde Rest im Verborgenen blieb.
    “Nicht weit von hier liegt ein kleines Gehöft. Es ist be -wohnt. Vielleicht finden wir ja einen Unterschlupf für die Nacht.”
    Mit “wir” meinte er selbstredend nur die seinen. Ich war ein Tier und hatte in Zeiten

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