Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
formiert hatte. Neben den Soldaten waren viele einfache Männer in die Landwehr gerufen worden, welche unter dem Grafen der Provinz aufmarschiert war.
            Er war einer von ihnen gewesen, dessen war er sich ziemlich sicher. Einer der Bauern, die ihr gesamtes Leben auf dem Feld verbracht hatten, ehe man ihnen erklärte, dass die Dreschflegel nicht nur dafür gemacht waren das Korn zu spalten. Er blickte auf seine rechte Hand und folgte der langen hölzernen Stange, die er fest umklammert hielt. Am oberen Ende war ein eiserner Aufsatz mit mehreren spitzen Enden befestigt. Die Mistgabel bewies, dass seine Vermu-tungen der Wahrheit entsprachen. Er hatte in der Land-wehr gedient. Man wollte den Nekromanten stoppen, selbst wenn wenig Hoffnung bestanden hatte. Sie waren Alles ge-wesen, was zwischen seinen Horden und den Tälern dahin-ter gestanden hatte. Da die Schlacht verloren war, waren ihm die vielen Dörfer und Städte, welche hinter dem Hori-zont lagen, nun vollkommen ausgeliefert.
         Es dauerte höchstens eine Stunde bis der letzte Schrei verstummte. Die wütenden Toten schlachteten die Dörfler mit einem rasenden Hunger nach Blut und Fleisch grausam ab. Er hatte versucht, sich aus allem raus zu halten, was ihm nicht besonders gut gelungen war. Menschen waren in ihrer Verzweiflung auch auf ihn zugestürmt mit Beilen oder Schaufeln in der Hand und er konnte gar nicht anders, als sich mit seiner Mistgabel zu verteidigen.
    Einige von ihnen hatten einen unbeschreiblichen Schrecken in ihren Augen, als sie erkannten, dass ihre eigenen Ver -wandten und Freunde zurückgekehrt waren, um sie mit ei-ner alptraumhaften Mordlust nieder zu metzeln. Die meis-ten waren ältere Männer, Frauen und Kinder, die nun leb-los auf der Erde lagen.
        Es war nicht so, als hätte er Hass oder Schmerz empfun-den. Er spürte lediglich dieselbe Taubheit, die ihn schon seit Tagen gelähmt hatte.
    Eigentlich hätte er um die Menschen des Dorfes und der Welt dahinter weinen sollen. Vielleicht wäre auch ein Wut -ausbruch, der gegen die Magier gerichtet war, die richtige Reaktion gewesen. Stattdessen trieb ihn etwas in eines der leeren Häuser in unmittelbarer Nähe hinein, als keiner der Lebenden auf ihn achtete.
         Die rote Lichtkugel, die der Anführer vor dem Massaker losgeschickt hatte, kehrte im selben Moment zurück. Eine schrille Stimme war zu hören, die aus ihrem Inneren zu kommen schien.
    „Ich bin sehr zufrieden mit euch. Der große Zauber muss neun Nächte und neun Tage an Macht gewinnen. Dann werden sich die gefallenen Soldaten dieses Krieges und je -der Mensch, der durch unsere Hände den Tod gefunden hat, erheben, um mir in seinem Tod zu Diensten zu sein. Danach wird meine Streitmacht über die Städte dieser und sämtlicher anderer Provinzen hinweg fegen. Bleibt vor Ort und erwartet meine Anweisungen in neun Tagen.“
         Die Magier und ihre Diener rückten schließlich ab, um sich für die Nacht zu ihrem Feldlager zurückzuziehen. Die wandelnden Toten folgten ihnen wieder mit der Trägheit, die sie vor dem Kampf ausgezeichnet hatte. Er wartete im verlassenen Haus ab, bis sie nicht mehr zu hören waren.
    Er wusste nicht woher diese Regung in ihm kam. Sie befahl ihm sich zur Burg des Nekromanten auf dem schwarzen Fels von Turamar zu begeben. Er war sich nicht sicher wo -zu er diese Wanderung machen sollte. Alles was er wusste, war, dass er sie machen würde.
         Als er aufbrach, merkte er, dass sein linkes Bein nicht mehr so wollte wie er. Er erinnerte sich, dass er im Kampf von einem Dorfbewohner mit einem Beil ins Knie getrof-fen wurde. Er hatte den Schlag überhaupt nicht gespürt und deshalb nicht beachtet. Da war kein Schmerz, aber die Sehnen und Muskeln, welche das Gelenk beugten und streckten, funktionierten nicht mehr richtig. Sein Stand war sicher, aber das Bein war beinahe steif, was seine Wande-rung sicher in die Länge ziehen würde.
    Er wusste, dass er nicht länger als neun Tage brauchen durfte. Seine neue Existenz würde es ihm jedoch ermög -lichen, sowohl am Tage, als auch nachts zu laufen und er glaubte nicht, dass er eine Rast benötigte. Von den Ge-schichten reisender Barden und Wandermusiker wusste er, dass sich Turamar irgendwo im Norden befinden musste. Angeblich vereinten sich zwei Wasserläufe zu seinen Füßen und bildeten einen breiten Fluss, der viele Meilen später das Eismeer speiste.
     
         Zwei Tage und Nächte marschierte er ohne auch nur für einen

Weitere Kostenlose Bücher