Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
gebrauchte kurze Worte, die auch für ihn einen Sinn ergaben.
    „Ich werde unseren Meister von der Lage informieren.“
    Dann allerdings malte er mit seinen dürren Händen wirre Zeichen in die Luft und aus seinem Mund drangen Silben einer unverständlichen Sprache. Eine rötlich schimmernde Lichtkugel erschien aus dem Nichts und schwebte vor sei-nem Gesicht.
    „Verehrter Meister des Zirkels. Eure Diener grüßen euch und wir senden Kunde von unserem Sieg bei der Schlacht von Grünfelden. Jeder, der sich uns in den Weg gestellt hat, wurde getötet. Mit unseren bescheidenen Kräften haben wir ein paar Diener erschaffen. Sie werden den erbärm -lichen Rest, der sich in das Dorf geflüchtet hat, vernichten. Sodann erwarten wir in treuer Ergebenheit weitere Anwei-sungen.“
    Nachdem er diese Worte gesprochen hatte, flog die Licht -kugel davon.
         „Ich weiß nicht. Irgendwie kann ich mich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnen, mit diesen Monstern Seite an Seite in den Kampf zu ziehen“, meldete sich einer der Krieger zu Wort und die anderen schienen ihm beizu-pflichten.
    „Und wieso, wenn ich fragen darf, seid ihr dieser Auf -fassung?“, erwiderte der Magier, so als würde er sich darü-ber sehr wundern.
    „Woher weiß ich, dass mir diese Dinger nicht mitten im Getümmel plötzlich in den Rücken fallen?“, fragte der Sol -dat.
    „Habt ihr etwa Zweifel an unseren Fähigkeiten oder gar an jenen des dunklen Meisters?“, entgegnete der Magier mit einem beißenden Ton, der einen aufhorchen ließ.
    „Nein, natürlich nicht. Vergebt mir meine Unwissenheit“, entschuldigte sich der Offizier sofort.
    „Dieses Mal sei dir noch einmal verziehen“, antwortete der Magier gönnerhaft.
    „Diese Dinger“, fuhr er fort und er zeigte dabei auf die le-benden Toten, „wissen überhaupt nichts. Sie fühlen nichts, denken nichts und haben keinerlei Erinnerungen an das, was sie einmal waren. Die Untoten, die du hier siehst, mer-ken nicht einmal, dass sie existieren. Sie werden das tun, was wir ihnen befehlen. Ihr eigener Geist ist mit ihnen gestorben und wird nie wieder erwachen.“
    Er fand die Worte des Magiers seltsam, denn soweit er es beurteilen konnte, war er durchaus in der Lage , sich an etwas von früher zu erinnern, auch wenn die Bilder sehr verschwommen waren. Außerdem bekam er zumindest in Teilen mit, was hier vor sich ging. Etwas in seinem Inneren warnte ihn allerdings davor, den Magier auf seinen Irrtum hinzuweisen.
         Gemeinsam mit den anderen Gelehrten hob der Zau-berer seine Hände und sie redeten wieder in der fremden Sprache. Es kam Bewegung in die Meute der Leichen, jedoch nicht wie zuvor, sondern geordnet. Sie reihten sich neben einander auf und er entschied, dass er nicht der ein-zige Leichnam sein wollte, der aus der Reihe tanzte. Dann trotteten sie unverhofft in die Richtung, in die der Magier deutete. Auch er befahl seinen Beinen zu marschieren und er sah das Birkenwäldchen langsam näher kommen. Er blickte sich unter den anderen Toten um, doch er bemerkte niemanden, der seine Augen auch nur für einen kleinen Moment von den Bäumen abwandte, auf die man sich zu bewegte. Als man den Waldrand erreichte, drehte die Meute plötzlich nach links ab und schien den Bäumen ausweichen zu wollen. Da er nicht damit gerechnet hatte, geriet er zwischen einige der Leichen, was ein ziemliches Durchein-ander verursachte. Einige stolperten und fielen zu Boden. Andere kümmerten sich nicht darum, stiegen zielstrebig übereinander oder stürzten ebenfalls. Sie rappelten sich je-doch sofort wieder auf und gingen weiter.
    Einer der Magier murrte etwas von hirnlosen Zombies und versuchte den Verantwortlichen zu entlarven. Zum Glück hatte er einen anderen Toten gewählt und ihn mit einem Geschoss aus funkelnden gelben Blitzen niedergestreckt. Niemand außer den Lebenden, denen scheinbar nach Jubel -rufen zumute war, nahm Notiz davon. Niemand außer ihm.
    Bei Einbruch der Dunkelheit war das Dorf erreicht. Man konnte Schreie hören , als die Magier ihre Diener auf die Bewohner des Ortes losließen. Die Toten waren nicht mehr wieder zu erkennen.
         Sie hatten ihren müden Ausdruck verloren und wirkten wie in rasendem Eifer, als sie die Lebenden angriffen.
    Das vertraute Bild der Häuser, wie sie sich um den kleinen Brunnen versammelten, ließ seine Erinnerungen zurück -kehren. Er wusste, dass man sich den Horden des finsteren Nekromanten und seiner Dienerschaft widersetzen wollte und eine Armee

Weitere Kostenlose Bücher