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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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neugierig. Er lächelte mir zu und kramte ins seinem alten Beutel. Schließlich zog er ein in Leinen gewickeltes Paket heraus. Er legte es auf sei-nen Schoß.
    „ Bevor ich es dir jetzt zeige, musst du mir versprechen mit niemanden darüber zusprechen. Es darf niemand wissen, was hier drin ist. Verstehst du?“
    Ich nickte abermals. Fast feierlich begann Ian das Leinen-paket auszuwickeln. Zum Vorschein kam ein in sehr schö-nes in Leder gebundenes Buch. Ich konnte keine Schrift erkennen, auf der Vorderseite war nur ein Torbogen abge-bildet. Die Maserung des Leders war hypnotisierend, es schien die Farbe zu wechseln, sobald man es aus einem
    anderen Blickwinkel sah. Ian sah , dass ich von dem Buch fasziniert war.
    „ Es ist wunderschön, nicht wahr? Es ist ein ganz beson-deres Buch. Es öffnet Türen. Es klingt jetzt noch unglaub-lich für dich, aber du wirst sehen, zu was das Buch in der Lage ist.“ Mit diesen Worten gab er mir das Buch.
    Ich strich über den Buchrücken. „Was steht da drin?“ 
    Er stand auf und sah mir tief in die Augen.
    „ Mach es auf, dann wirst sehen was drin steht.“
         Ich legte das Buch auf meine Schenkel. Ich hatte feuchte Hände vor Spannung. Ich rieb sie in meiner Hose ab. Es war so weit, langsam fast feierlich öffnete ich den Buch-deckel. Auf der ersten Seite war wieder der Torbogen abge-bildet, ansonsten war nichts zu sehen. Ich blickte zu Ian der mir zunickte. „Nur zu, sieh genau hin.“
    Ich sah mir wieder die erste Seite an. Plötzlich stand dort etwas geschrieben. Ich konnte es nicht fassen.
    „Für Jack McKinnty.“
    Vor Schreck klappte ich das Buch wieder zu.
    „Das ist nicht möglich. Woher wussten sie meinen Na-men?“
    I an setzte sich wieder zu mir. „Ich wusste ihn, weil das Buch ihn mir gesagt oder besser, es geschrieben hat.“
    Ich sah wieder ins Buch. Es stand wirklich mein Name da -rin. Sicher ist, dass er nicht drinstand als ich das erste Mal reinsah.
    „ Das Buch sucht sich seinen Besitzer selbst aus. Nur seine Besitzer können in ihm lesen. Für alle anderen sind nur lee-re Seiten zu sehen. Das Buch gehört jetzt dir. Ich habe es vor vielen Jahren auf die gleiche Weise erhalten. Lies wei-ter.“
    Ich öffnete das Buch wieder und begann darin zu blättern. Nichts! Nur leere Seiten. „Warum steht da nichts?“
    Lächelnd sagte Ian: „ Was soll jetzt denn schon drin stehen? Du stehst doch noch am Anfang. Es ist jetzt an dir, die Seiten zu füllen.“
    Ich war nicht sehr begeistert, denn schreiben war nicht mei -ne Stärke. Ich hasste es sogar.
    „ Ich soll das ganze Buch voll schreiben?“
    Ian lachte laut. „ Nein das geht nicht. Das Buch schreibt für dich. Es schreibt was du erlebst.“
    „ Es schreibt sich selbst?“
    Ian wurde irgendwie nachdenklich: „Ja das tut es. Ich wollte es auch nicht glauben, als ich das Buch erhielt. Aber du wirst es sehen, wenn es soweit ist. Vorher muss ich dir noch etwas erklären.“
    Ich schloss das Buch und sah ihn an.
    „Es gibt Regeln, die du auf gar keinen Fall missachten darfst. Die erste Regel ist die wichtigste: Auf keinen Fall darfst du irgendjemanden von diesem Buch erzählen, egal wie sehr du ihm vertraust. Es gibt Menschen, die das Buch suchen, sie würden dich, ohne zu zögern, umbringen, um an das Buch zu kommen. Die zweite Regel ist auch wichtig: Du darfst das Buch nicht benutzen, um anderen Schaden zuzufügen. Und die dritte Regel: Du musst, wenn deine Zeit gekommen ist, das Buch weitergeben. An wen oder wann wird dir das Buch sagen. Du musst dir das alles mer-ken, kannst du das?“
    Ich nickte eingeschüchtert. Ich hatte keine Ahnung , was ich in den Händen hielt.
    Nach einigen Sekunden keimte in mir eine Frage auf:
    „Wenn du das Buch bekommen hast, warum ist es völlig leer?“
    Ian grinste und nahm das Buch in die Hand.
    „ Sieh her!“ Er klappte es auf und ich sah über seine Schul-ter. Er blätterte die Seiten durch und alle waren beschrie-ben.
    „ Wie kann das sein?“ 
    Ian gab mir das Buch zurück. „Ganz einfach. Nicht jeder kann sehen, was durch dich ins Buch kommt. Nur wenn du es zulässt. Das Buch ist schon alt und es stehen hunderte von Geschichten darin. Alles, was du erleben wirst, alles, was in dem Buch steht, ist Wirklichkeit. Oder besser es wird Wirklichkeit. Du bist jetzt derjenige, der das Buch be-sitzt. Du bist derjenige, der durch seine Phantasie neue Welten erschaffen wird. Es gibt einen Ort auf der Welt wo das alles aufbewahrt wird, was jemals in diesem Buch

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