Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
eindeutig.
    „Der Tod“, flüsterte Hans. Seine Hände begannen zu zit-tern, kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn.
    „ Es ist eindeutig“, dachte er, „wenn diese Karten den heuti-gen Besuch angekündigt haben, dann ist auch das mein heutiges Schicksal. Oder Dagmars? Oder wir beide?“   
         Ziemlich verwirrt ging er zur Tür hinaus und eilte zum Wagen. Es brauchte einiges Feingefühl, bis Dagmar Hans zur Rede stellen konnte. Er sah sehr blass aus, sein Atem ging schnell.
    „Blödsinn“, sagte sie, nachdem ihr Hans von der alten Frau und den Karten berichtet hatte.
    „Du glaubst das doch nicht wirklich?“
    Nach mehreren Versuchen weiblicher Diplomatie war es ihr gelungen, Hans zu beruhigen.
    ,,Hans”, sagte Dagmar und streichelte ihm die Wange,
,,nichts von alldem wird passieren.”
    Gemeinsam kamen sie zurück. Die alte Frau saß bereits an ihrem runden Tisch, als Hans mit Dagmar ins Zimmer trat.  
         Ein durchdringender Geruch von Fenchel erfüllte den Raum. Hinter dem großen Ohrensessel schimmerte verbor-gen eine Stehlampe.
    „Da sind sie ja wieder“, sagte die Alte freundlich lächelnd.
    „Nun setzen sie sich erstmal und trinken einen gu t en Tee .“
     Beide nahmen auf dem Sofa Platz. Vor ihnen stand ein hölzerner Teewagen mit verschnörkelten Porzellantassen darauf und einer ebensolchen Kanne.
    „Ich hab ´ den Pannenservice angerufen“, erklärte die Frau.
    „Der Mechaniker wird in einer Stunde hier sein.“
    Mit ruhiger Hand füllte sie die Tassen. Während alle da-saßen und den heißen Tee schlürften, begann die Alte zu erzählen. Dass sie in diesem Haus wohnt, solange sie den-ken kann.
    Dass es früher hier Hühner, Schweine und Stall hasen gab. Ihr Mann sei viel zu früh gestorben und in den Wintermo-naten ist es oft sehr einsam hier.
         Sie redete unentwegt, und als Hans versuchte, dem leiser werdenden Klang ihrer Stimme zu folgen, fiel ihm auf, dass die Frau mit einem Mal kleiner wurde.
    Auch konnte er sich nicht entsinnen, dass Fenchel einen so bitteren Nachgeschmack habe. Aber während Hans darüber nachdachte, sank er in sich zusammen.
    Der nächste Morgen begann still. Hans und Dagmar lagen
zusammengesackt auf dem Sofa.
    Als die Alte mit einem zufriedenen Summen aus dem Fens-ter sah, befand sie, dass es nun Zeit wäre die beiden zu we-cken.
    „Sie waren wohl gestern so erschöpft von der Reise, dass sie einfach eingeschlafen sind“, erklärte sie. „Tut mir leid, aber da wollte ich sie nicht mehr stören.“
    „Schon gut“, sagte Hans. Was ist bloß passiert?, dachte er.     
    Das Letzte, woran er sich erinnerte, waren die gefüllten Teetassen. Ein leichtes Brummen im Schädel konnte er spüren und Dagmar erging es auch nicht besser. 
    „ Nun ist alles in Ordnung“, sagte die Frau.
    Ein wissender Blick entsprang ihren grauen Augen. Dann drückte sie Hans die Wagenschlüssel in die Hand und ver-abschiedete beide.
         Es verging geraume Zeit, während Hans und Dagmar ohne eines Wortes auf der Landstraße fuhren. Sie hatten beide den gleichen Gedanken, obgleich sich keiner traute diesen auszusprechen.
    Doch dann brach Dagmar ihr Schweigen.
    „Und wir sind einfach eingeschlafen?“
    Hans konnte es sich auch nicht erklä ren. Aber er und Dag-mar sollten alsbald erfahren, weshalb ihre Reise einen so merkwürdigen Umweg nahm. 
    Schnell ging Hans vom Gas, als er jenen Wortfetzen aus dem leise mitlaufenden Autoradio vernahm. Er lenkte das Fahrzeug an den Straßenrand und bremste ab.
    Dan n stellte er den Regler auf gut hörbare Lautstärke.
    Beide horcht en wie versteinert, den letzten Worten dieser Meldung: „...in den späten Abendstunden. Die B289 war für sechs Stunden voll gesperrt. Weitere acht Verletzte so-wie drei Tote wurden aus den zertrümmerten Wrackteilen  der Fahrzeuge geborgen.“
     
     
     
    D as Buch der Reisen
     
    Martin Stölting
     
     
         „ Hallo, ich heiße Jack McKinnty, ich bin jetzt 76 Jahre alt. Ich freue mich, dass du jetzt bei mir bist. Du willst eine Geschichte hören? Ich habe noch etwas mehr für dich. Stell dir vor, du liest nicht nur eine Geschichte, nein du erlebst sie. Hautnah und echt! Unglaublich, Spinnerei? Mag sein, dass es sich für dich so anhört, aber es gibt eine Möglich-keit, wie es Realität wird. Dazu möchte ich dir jetzt meine Geschichte erzählen. Bleib hier und höre zu.
     
         Ich war damals 12 Jahre alt, als sich eine Tragödie in meinem Leben ereignete. Meine

Weitere Kostenlose Bücher