Sternenstaub (German Edition)
loderten stets vor Leidenschaft, das liebte Sait so an ihr.
„Wie soll ich dir etwas erklären, was ich selbst nicht glau -ben kann“, sagte sie.
„Wieso fragst du nicht deinen Vater oder unsere Macht -haber, die über unser Schicksal verfügen.“
„Ich weiß echt nicht , über was du sprichst“, sagte Sait.
„ Ich habe nur mitbekommen wie ein toter Elf aus diesem Haus hinaus getragen wurde, also kannst du mir endlich sa-gen, was hier passiert ist, denn wie ich meinen Vater kenne, wird er mir wieder alles verheimlichen.“
„Ganz genau, ein toter Elf, der eines natürlichen Todes ver -storben ist. Das ist nun der Beweis für das Sterben unserer Rasse“, sagte Laejana.
„Wie lange wollen wir noch den Lügen der Regierung glau -ben, sie versprachen uns Freiheit und Wohlstand, doch was wir bekommen sind Kriege und nun auch den Tod.“
Sait setzte sich nachdenklich in einen Sessel im Schlaf-zimmer.
„Hm“, grübelte er, „i ch hielt es für ein Gerücht, dass nun auch die Sterblichkeit der Menschen unser Volk heimsucht. Schreckliche Neuigkeiten, ich werde zu meinem Vater ge-hen und herausfinden, was er darüber weiß.“
Sait verabschiedete sich von Laejana und der anderen Elfe, für die er noch einige tröstende Worte fand und machte sich dann in größter Besorgnis auf den Weg zu sei-nem Vater. Er durchquerte die breiten Gassen der prächti-gen, aus weißem Stein erbauten Stadt Grana, die die gren-zenlose Macht ihres Volkes widerspiegeln sollte.
Es dauerte nicht lange und Sait betrat den großen kuppel -förmigen Palast inmitten der Stadt, von dem aus eine riesige schwarze Zitadelle aus Marmor in den Himmel ragte.
Er war der Sohn des großen Erzmagiers Arsnard und ge -noss trotz seines jugendlichen Alters am Hofe großes An-sehen.
Wie fast jeden Tag, saß Arsnard hart arbeitend vor zahl-reichen Schriften und Büchern. Als sein Sohn in das Zim-mer trat, war er so tief in seine Arbeit versunken, dass er ihn zunächst nicht bemerkte.
„Hallo Vater, hast du einen Augenblick Zeit für mich?“ , fragte Sait leise, um seinen Vater nicht zu stören.
Arsnards Aufmerksamkeit richtete sich von den Manus -kripten weg und er wendete sich zu seinem Sohn.
„Ach du bist es, ich habe momentan wirklich viel zu tun, also ist es hoffentlich wichtig?“
Sait schüttelte seinen Kopf und biss seine Zähne zusam -men, es machte ihn wütend, wie gleichgültig sein Vater sich gegenüber ihm verhielt.
Er ging zum Tisch und warf einige Manuskripte zur Seite.
„Was soll das! Denkst du ich wäre zu jung oder zu dumm, um zu verstehen, was hier geschieht?“, schrie Sait mit Wut im Bauch.
„Ich bin ein Magier so wie du es bist, ist es nicht so? Zwar muss ich noch viel lernen und vielleicht werde ich nie so mächtig werden wie du, doch ich habe das Recht zu erfah -ren, was mit unserem Volke geschieht. Ein Elf aus meinem Nachbarhaus ist diese Nacht verstorben, eines natürlichen menschlichen Todes, und nun straf mich nicht länger mit deiner Gleichgültigkeit.“
Saits Worte schienen ihre Wirkung getan zu haben, denn sein Vater richtete sich auf und blickte seinem Sohn in die Augen.
„Es war nicht vorauszu sehen, dass so etwas passieren wür-de und die Ursachen sind uns unbekannt, doch es ist ge-fährlich, wenn du zuviel Wirbel um die Sache machst und womöglich noch das Volk aufhetzt, also halt dich da raus“, sagte Arsnard und hob einige Manuskripte auf, die Sait hi-nunter gestoßen hatte.
Sait ging wütend zur Tür des Zimmers und drehte sich noch einmal zu seinem Vater um.
„Hat das Volk nicht auch das Recht zu erfahren , was mit uns passiert?“
„Ja , sie haben das Recht, aber solange wir selbst nichts genaues wissen, wäre es unklug Panik zu verbreiten“, schrie sein Vater ihm hinterher.
„Wir sind dabei das Problem zu lösen, also halt dich da raus.“
Sait fühlte sich wieder einmal allein gelassen, wie so oft ließ sein Vater ihn in im Stich. Auch über seine schreck-lichen Visionen, dessen Bedeutung er allein nicht zu deuten vermochte, hatte Sait noch nie mit ihm gesprochen. Er be-schloss die Sache in die eigene Hand zu nehmen und aufzudecken. Als erstes wollte er sich den Leichnam näher ansehen, vielleicht würde er etwas finden, was ihm weiter hilft. Nach seinen Beobachtungen musste dieser in den Pa-last gebracht worden sein. Er wusste, dass sich unter dem Palast verborgene Kellerräume befanden.
A ls Kind hatte er sich einmal dort
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