Sternenstaub (German Edition)
entscheiden, was zu tun war. Er musste zwar nicht dem Urteil der Versammlung zu-stimmen, doch wenn er einen anderen Weg einschlagen würde, bedeutete dies möglicherweise Unruhen, gegen die er nichts hätte unternehmen können.
Er ging nach hinten zu seinen Magiern, legte seine Hand auf Arsnards Schulter und drehte sich dann zu der Elfen-versammlung um.
„Ich weiß , dass die Zeit für uns Elfen nun nicht leicht wer-den wird, es werden viele Tränen vergossen. Doch wir soll-ten das große Ganze nicht aus dem Auge verlieren, was ist das Leid von einem Einzelnen im Vergleich zum Leid unse-res Volkes. Wir müssen von einigen wenigen verlangen, dass sie unser Volk retten, indem sie hoffentlich freiwillig ein neues Leben einschlagen“, sagte Arith.
„Raschnak ist ein weiser Magier, ich traue ihm und seinem Urteil. Verkündet es im Volke. Wir werden eine Volkszäh-lung durchführen, bei der Raschnak feststellen wird, wer ein Dunkelelf ist und sie dann bitten, friedlich unser Volk zu verlassen. Ignoranz und Eitelkeit sowie egoistisches Denken ist nun fehl am Platz, es geht ums Überleben.“
„Wenn das ihre Entscheidung ist mein Herr“, schrie plötz -lich ein Alohja Elf, „werden wir da nicht mitmachen und uns auch von euch abspalten. Ich nenn` uns hier vor dem versammelten Städterat für eigenständig. Wir wollen nichts mehr mit euch und eurem unverständlichen und kranken Verhalten zu tun haben.“
Die drei Botschafter marschierten wütend hinaus und würdigten Arith mit keinerlei Aufmerksamkeit mehr.
Arith beendete die Versammlung mit w enigen Worten und man konnte ihm am Gesicht ansehen, dass er nicht glück-lich mit der Entscheidung war.
Dann verließ auch er , gefolgt von Raschnak, den Saal.
Sait saß wutentbrannt auf der Bank, die beruhigenden Worte, die ihm der Heerführer Uritdas zusprach, vernahm er garnicht mehr. Seine Augen flackerten und ein inner-liches Feuer entbrannte in dem sonst friedlichen Jungen.
Er stand auf und folgte Raschnak und Arith in den Flur. Seinen ganzen Hass projizierte er auf Raschnak, den er für alles verantwortlich machte. Er rief seinen Namen laut durch den langen Gang, den sie bestritten, und der Magier drehte sich leicht verwundert um.
„Was willst du noch von mir , du naiver Träumer, der Be-schluss ist gefallen. Es gibt nun kein Zurück mehr“, sagte Raschnak und wollte weitergehen.
„Du willst mir also sagen , dass du das Todesurteil für mei-ne treue Freundin Laejana gesprochen hast, nur weil sie dunklere Haare, als ein Hochelf hat? Das werde ich nicht zulassen!“
Sait hob seine Hand , er lächelte ein wenig und seine Augen flackerten im wilden Gelb. Er blickte auf seine Hand, die plötzlich in Flammen stand, das Feuer veränderte sich von einem rotgelblich zu einem gefährlich wirkenden hellblau. Er schaute zu Raschnak und ließ seine Höllenbrunst auf ihn los.
Raschnak konnte nicht einmal blinzeln und er stand kom -plett in Flammen. Die Flammen raubten ihm den Atem und er fiel zu Boden. Sofort eilten Soldaten zu ihm und versuchten das Feuer mit Wasser zu löschen und mit De-cken zu ersticken, doch alle Versuche schlugen fehl.
Raschnak schien verloren , als ein leises Summen durch den Flur stieß und wie von Geisterhand das Feuer löschte.
Sait schaute sich um und entdeckte in einer Ecke Arsnard , der mit geschlossen Augen und gestreckter Hand versuchte, Raschnak, so gut es geht, mit seiner Magie zu retten.
Sait lief auf Arsnard zu und schlug seinen Vater auf die Brust.
„Lass Raschnak sterben, er hat es nicht verdient zu leben“, schrie Sait und fiel weinend zu Boden.
„Und du hast das zu entscheiden?“ , fragte sein Vater und stieß ihn zurück.
Arith , der sich mittlerweile von dem Schock erholt hatte, rief einige Wachen zu sich, die den Befehl erhielten Sait festzunehmen.
„Seid nachsichtig mit dem Jungen, Meister Arith. Er hat die wahnsinnigen Kräfte der Magie nicht unter Kontrolle, das was er tat, war sicherlich keine Absicht“, sagte Arsnard.
Wütend schritt Arith auf Arsnard zu und packte ihn an sei-nem Gewand.
„Keine Absicht? D ann sagt, habt ihr ihm beigebracht mit der dunklen Magie des Feuers zu hexen?“, fragte Arith.
Noch bevor Arsnard etwas sagen konnte, ergriff Sait das Wort. „Blödsinn, mein Vater wusste nichts davon. Ich hexe nicht mit dem Feuer, ich bin das Feuer. Ich entdeckte die grenzenlose Macht des Feuers in mir, aber bisher verdräng-te ich diese Kräfte, die nun zum
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