Sternenstaub (German Edition)
natürlichen Todes sterben, es sind keine Einzelfälle mehr und wir dürfen das Problem nicht länger leugnen, sondern müssen nun endlich eine Lö-sung finden.“
Nachdem Arith diese Worte ausgesprochen hatte, bra-chen erneut Diskussionen in der Menge aus und es fiel Arith schwer, wieder zu Wort zu kommen.
„Ich überlasse nun meinen Magiern das Wort, denn sie ha -ben die Fälle studiert und Vorschläge ausgearbeitet. Ich bitte somit meinen ersten Hofmagier Arsnard seinen Stand-punkt vorzubringen“, sagte Arith und setzte sich auf seinen Thron.
Arsnard erhob sich und hielt einige Unterlagen in seinen Händen. Er stellte sich genau in die Mitte des Saals, um die volle Aufmerksamkeit von jedem zu bekommen.
„Auch ich heiße euch willkommen“, sagte Arsnard zu Be-ginn.
„Ich will nicht drum herum reden, wir Elfen wurden sterb-lich, doch welch einen Grund gibt es dafür? Ich bin mir sicher, dass es weder Schicksal ist, noch eine Seuche. Nein, das ist es nicht, wir sind der Grund. Schauen wir uns doch einmal an, was aus uns wurde, wer wir waren und zu wem wir wurden. Geben wir doch zu, dass wir uns vermensch-licht haben, aus eigenem Wohlwollen. War es nicht unser Neid auf den Reichtum und Ruhm der Menschen, der uns Städte hat erbauen lassen? Wir wurden reicher und mäch-tiger, doch hat auch all dies einen Nachteil, den wir nun zu spüren bekommen. Der Nachteil ist der Tod, die Sterblich-keit. Gerade in den größeren Städten gab es die meisten Todesfälle, wie in Grana, doch in Alohja gab es bis jetzt noch keinen natürlich Verstorbenen. Kehren wir dahin zu-rück, wo wir willkommen sind, dort wo unsere wirkliche Natur liegt, im Walde, dort wo unserer aller Seele schlum-mert. Wenn wir es nicht tun, müssen wir zusehen, wie wir Elfen so vergänglich werden wie die Menschen“, sagte Ars-nard und beendete seinen Vortrag.
N ur die Elfen aus Alohja, Sait und Uridas spendeten ihm Applaus.
Arsnard setzte sich wied er hin und überließ somit seinem Kontrahenten, dem zweiten Erzmagier Raschnak das Wort. Dieser erhob sich daraufhin und verbeugte sich zur Begrü-ßung vor der Menge.
„Verehrte Elfen, mein sehr geschätzter Freund hat den Kern des Problems trefflich erkannt. Die Machtgier, der Geiz, die Maßlosigkeit und Gewaltbereitschaft wächst in unseren Reihen und der Preis für diese Entwicklung ist die Sterblichkeit. Doch ich frage sie, meine Herren, wie naiv kann man sein, um zu glauben, dass das Pflanzen von Bäu-men und der kurzfristige Wille zur Besserung an diesem Zustand etwas ändern könnte. Dieser Gedanke ist nicht nur naiv, sondern auch gefährlich, denn lang genug haben wir die wahre Ursache des Problems vernachlässigt. Zu lange haben wir zugelassen, dass sich minderwertiges Blut unter das der edlen Stämme mischt und somit Elfen hervor-bringt, die bereits von Geburt an die Anlagen für diese schändlichen, menschlichen Charakterzüge tragen. Wer weiß, ob sich nicht vielleicht schon Menschenblut unter uns gemischt hat, nachdem die Geburtenkontrolle abgeschafft wurde.“
„Lüge“, rief eine Stimme aus den unteren Reihen.
Die anderen Elfen blickten sich um und erblickten einen der Elfen aus Alohja, der sich als Einziger aufgerichtet hat-te. Wieder wurde es unruhig, doch Raschnak ließ sich von diesem Einruf nicht beirren und fuhr fort.
„Es mag grausam klingen, doch bringt es nichts Werte und Tugenden zu predigen, wenn die Elfen nicht mehr für diese empfänglich sind.“
Daraufhin wurden die Elfen aus Alohja immer unruhiger und auch Arsnard wollte sich zu Wort melden, doch die Höflichkeit verbot es ihm. Raschnak bemerkte die Unruhe und wendete sich direkt an die Alohja Elfen.
„Wie kann ich die Bestürzung von eurem edlen Stamme verstehen, sollte es doch eine Bestätigung für die Reinheit eurer Sippe sein , denn in Aloja ist noch kein Elf verstorben. Genau diese Reinheit muss nun im gesamten Elfenvolk vollzogen werden, um das Privileg der Unsterblichkeit zu-rück zu erhalten und unsere Rasse wieder über alle anderen zu erheben“, sagte Raschnak und blickte in die Menge.
„Und wie wollt ihr nun unterscheiden , wer unter den Elfen minderwertig ist und wer nicht, es steht ihnen sicher nicht auf der Stirn geschrieben?“, fragte Uritdas.
„Es ist wahrlich nicht einfach , diese Entscheidung zu tref-fen, die Durchmischung der Stämme lässt sich nicht völlig zurückverfolgen, doch habe ich durch meine Untersuchun-gen und Forschung äußere Merkmale
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