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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Angst und höre mir gut zu.“
    Leif nickte zaghaft und lauschte weiterhin den weisen Wor-ten. „Morgen werden wir beginnen unsere Sachen zu pa-cken, um in wenigen Tagen zu unserem neuen Heim auf-zubrechen. Westlich von hier, weit draußen im eisigen Ozean, gibt es eine große Insel, deren Landesinnere von weißen Gletschern bedeckt ist. Dieses Stück Land wird von Trollen bewohnt, die uns freundlich gesonnen sind. Dort werden wir ein neues Dorf errichten und hoffentlich in Frieden leben.“
         Leif hätte seinem Vater am liebsten etwas gesagt, doch kamen ihm nicht die rechten Worte in den Sinn, so dass er lieber schwieg. Die bedrückende Stille wurde von dem fer-nen Geräusch gewaltiger Flügel, die durch die Luft schlu-gen, vertrieben. Ein Paar große, rote Augen, die zu einem gigantischen, grünhäutigen Tier gehörten, fixierten den Va-ter mit seinem Sohn, und steuerten langsam auf die Beiden zu. Die Reste der untergehenden Sonne wurden von einem Schatten verdunkelt, während das geflügelte Wesen immer näher kam.
    „Störe ich euch?“, fragte Leifs Bruder, nachdem er, auf sei -nem Drachen sitzend, auf dem Felsen gelandet war.
    „Hallo Kanut!“, antwortete der Vater und stand auf.
    „Nein, du störst nicht. Wir sind gerade mit unserem Ge-spräch fertig geworden. Nimmst du uns mit nach unten oder müssen wir erst unsere Drachen rufen?“
    Mit einer wortlosen Geste gab Kanut zu verstehen, dass er nichts dagegen hatte, Vater und Bruder auf dem Rücken seines Reittieres hinunter ins Tal zu bringen.
    Leif tat es seinem Vater gleich. Er stand auf und kletterte auf den Rücken der grünen Echse, die sich darauf mit einigen starken Flügelschlägen, begleitet von einem hellen Schrei aus der schlangenhalsartigen Kehle, in die Lüfte er-hob. Kanut, der auf den Schultern des gewaltigen Reittieres saß, so dass sich der Halsansatz zwischen seinen Beinen befand, steuerte den Drachen über ein Halfter geschickt erst gen Himmel empor, um kurze Zeit später in einen langsamen Sinkflug überzugehen.
         Links und rechts sah Leif die steilen Felswände an sich vorbei fliegen, als Kanut das Tier in den Fjord hinein lenk-te. Nach wenigen Augenblicken waren sie am Ufer der fel-sigen Bucht gelandet, wo Leif gemeinsam mit seinem Vater vom Drachenrücken hinabstieg und dabei zusah, wie sich Kanut erneut in die Lüfte empor schwang und kurze Zeit später im strahlenden Blau des Himmels verschwand.
    „Komm!“, sprach der Vater und machte dabei eine kurze Handbewegung, die Leif animierte , ihm zu folgen.
    „Lass uns etwas essen und dann zur Ruhe gehen. Die nächsten Tage werden sehr anstrengend werden. Schließ -lich zieht man nicht jeden Tag mit dem ganzen Dorf über das große Meer.“
    „Aber Vater!“, widersprach der Junge. „Wie soll denn unser ganzes Dorf über das Meer kommen? Wir haben doch kei -nerlei Schiffe.“
    Der Vater lachte. Es war kein L achen, welches seinen Sohn bloßstellen sollte, sondern ein Ausdruck darüber, dass sich Leif, trotz seines langsamen Heranreifens zum Mann die kindliche Naivität bewahrt hatte. 
    „Wir werden natürlich auf unseren Drachen über die See reiten und nach einem halben Tag die Insel erreichen.“
    Ein Ausdruck des Unverständnisses erschien auf Leifs Ge-sicht.
    „Wir werden nur das nötigste mitnehmen und alles andere hier lassen. Holz gibt es auf der Insel genügend, so dass wir uns innerhalb weniger Tage neue Hütten bauen können.“
     
         Gemeinsam betraten sie ihr Dorf, welches aus ungefähr zwanzig Wohnhütten und mehreren kleinen Ställen für das Vieh bestand, während die Drachen, jeder Dorfbewohner besaß mindestens eines dieser Reittiere, in den natürlichen Höhlen der steilen Felswänden des Fjordes untergebracht waren.
    „Das ist also alles, was von dem einst so stolzen und mäch -tigen Volk der Drachenreiter übrig geblieben ist“, dachte Leif und überlegte es kurz auch auszusprechen, entschied sich dann aber dagegen.
     
         Sie erreichten eine größere Hütte am Rande des Dorfes und traten ein. Der Geruch von frischem Brot und heißer Fischsuppe schlug Leif entgegen und bewirkte, dass sein Magen ein tiefes Grummeln von sich gab.
    „Hab ich einen Hunger!“, rief Leif in das Halbdunkel der Hütte hinein.
    „Dann setz dich hin und iss, mein Sohn“, kam als Antwort von einer wohlgenährten Frau, Leifs Mutter, die aus der Küche gestürmt kam und einen dampfenden Kessel vor sich trug. Sie befüllte drei Teller mit der heißen

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