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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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herein. Es würde sicherlich das Beste sein, die Hütte aufzusuchen. Sie erreichten die gut erhaltene Hütte nach wenigen Minuten. Überraschenderweise waren die Wände stabil und das Dach dicht. Johannes rüttelte an der Tür, doch obwohl sie nicht abgeschlossen war, ließ sie sich nicht öffnen. Sein Begleiter schob ihn zur Seite. Toran trat heftig gegen die Tür, die sich daraufhin langsam öffnete. Die beiden Männer traten in den leeren Raum und stellten sofort fest, es gab nur diesen einen Raum. An einer der Schmalseiten gab es einen Kamin, die Fenster auf der ge-genüberliegenden Seite waren mit Brettern vernagelt und auf der anderen Schmalseite lagen die Trümmer eines ehe-maligen Bettes. Neben der Tür fristete ein Schrank sein elendes Dasein und in der Mitte des Raumes neigte ein dreibeiniger Tisch seine Tischplatte dem Fußboden zu.
    Überall lag der Staub fingerdick und wurde durch die Schritte aufgewirbelt. Johannes hielt sich ein Tuch vor das Gesicht, damit er nicht niesen muss te. Sie sahen sich im letzten Licht der Sonne, die durch ein par Spalten und die Tür hereinfiel um. Johannes kramte in seiner Tasche und brachte das alte Holz im Kamin zum brennen.
         Viel Zeit würden sie hier nicht verbringen. Aber etwas ausruhen und vielleicht schlafen. Sie kramten etwas Pro-viant heraus und begannen zu essen. Sie unterhielten sich nicht. Jeder mochte den anderen nicht, sie waren nur zu-sammen, weil sie die vor ihnen liegende Aufgabe nur ge-meinsam lösen konnten. Johannes blickte ins Kaminfeuer während er eher mechanisch sein Trockenfleisch aß und überließ sich seinen Gedanken. Er dachte an den Schwarz-wald, wo er auf Mitglieder der Horde der Finsternis traf. Schergen der Finsternis, schlimmer als die dunkelsten Ge-danken menschlicher Fantasien. Erwacht zu unheiligem Leben, die den unvorsichtigen Wanderern und Händlern in der Wildnis tödliche Fallen stellten.  Er erinnerte sich an die Gruppe Werwölfe, die ihm und einer größeren Reisegruppe auflauerten. Sie brachten alle um, ein Fest des Tötens auf Seiten der Werwölfe. Ein blutiger Tod auf Seiten der Men-schen. Nur Johannes überlebte damals schwer verletzt und wurde Tage später gefunden. Die Gedanken daran waren nicht angenehm, dafür umso intensiver.
     
         Ein Geräusch hinter ihm ließ Johannes zusammen-zucken. Es war fast lautlos, nicht mehr als ein Schatten einer Bewegung. Doch es war nur Toran, der seinen Pro-viant wieder in den Beutel packte.
    „Verzeihen sie “, seine Stimme war rau, seine Körperhal-tung gespannt und lauernd, „ich wollte sie nicht erschre-cken.“
    „Nein, haben sie nicht“, die Notlüge kam ihm glatt über die Lippen. „Es kam mir alles nur so still vor und das leise Geräusch...“
    „Nächte sind manchmal so“, meinte Toran. Der Mann stand lässig auf, dehnte sich und machte weitere Locke-rungsübungen. Er war hochgewachsen und schlank, außer dem Zopf, der seine schwarzen Haare zusammenhielt, gab es nur noch etwas Bemerkenswertes an ihm. Seine fast bernsteinfarbenen Augen hatten etwas Zwingendes.
    „Wir müssen uns auf den Weg machen. Bis zum Mondauf -gang sollten wir oben an der Veste ankommen.“
     
         Er ließ alles liegen. Griff nach seinem Schwert und kontrollierte die Klinge. Er steckte es wieder in seine Schwertscheide und griff sich ein Bündel Fackeln. Auch Johannes griff nach seinem Schwert und gürtete es sich um seine Hüfte. Die Harfe schulterte er so, dass sie auf seinem Rücken lag. Auch er nahm sich ein Bündel Fackeln, mit denen sie die Nacht zum Tag machen zu konnten. Das würde ihnen einen kleinen Vorteil verschaffen.
    „Komm mit, es wird Zeit für uns.“
    Der Ton von Toran Lhusa war weder streng noch befeh-lend, aber bestimmend. Johannes folgte ihm auf dem Fuße, als Toran zur Tür ging und in die Schwärze der Nacht hi-naus trat. Der Weg war im Licht des aufkommenden Mon-des gut zu erkennen. Die Waldluft war trostlos grau und roch nach Herbst. Still marschierten sie den Berg hinauf. Die Bäume standen dicht an dicht und das Mondlicht fiel nur noch dort durch die Bäume, wo sich der Fahrweg hi-nauf zur Kuppe und der Veste schlängelte.
         Irgend etwas trat auf den Weg hinaus, als sie die Hälfte des Weges hinter sich gelassen hatten. Auf den ersten Blick sah er einem Wolf ähnlich, ein ungewöhnlich großer Wolf. Das Fell war hell, fast weiß, die Augen rot glühend. Aber es gab auch Unterschiede. Er stand da auf zwei Beinen, die Tatzen, Händen gleich,

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