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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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aus, dass es spät ist“, murmelte er halb enttäuscht, halb erleichtert. „Ich gehe jetzt nach Hause.“
    „Guter Junge, g eh!“
         Jenks klopfte ihm unmerklich auf die Schultern und ver-setzte ihm damit einen leichten Stoß in Richtung Tür. Ohne den Fremden noch einmal zu begutachten, marschierte Drake hinaus auf die Straße.
    Drake selbst spürte nicht, wie er mit jedem weiteren Schritt schneller wurde, bis er irgendwann in einen Laufschritt ver -fiel. Erschöpft hielt er kurz inne und schaute noch einmal zurück.
         Es waren gerade einmal zwei Minuten vergangen, seit die Tür hinter ihm zugefallen war, doch ihm kam es bereits vor, wie eine halbe Ewigkeit.
    „ Sicher nur ein Missverständnis“, dachte er sich wortlos, konnte sich jedoch nicht von dem Anblick der Lokalfenster lösen, in denen noch immer das schummrige Licht erkenn-bar war.
         Es waren vielleicht weitere zwei Minuten, die er so ver-harrte, bis ein leises Rascheln ihn zusammenfahren ließ.
    „Du wolltest also nicht meine Gegenwart genießen?“, er -tönte eine Stimme hinter ihm, die so bedrohlich und mark-erschütternd war, wie nie eine zuvor. „Dabei bat ich den Wirt doch, dich zu mir zu bringen!“
    Drake wandte sich auf dem Absatz um und erblickte den Mann aus dem Lokal nur wenige Meter hinter sich, an eine Steinmauer gelehnt. Er hatte die Arme verschränkt und sah zu Boden.
    „Was hat dich aufgehalten? Haben deine Eltern nicht nach dir gerufen?“, fragte der Fremde weiter. „Solltest du nicht schnell nach Hause laufen? Oder hattest du einfach nur Angst?“
    Drake fühlte sich ertappt und setzte einen Schritt zurück.
    „Wer sind sie?“, fragte er schließlich ängstlich, wenn auch laut genug, um mutig zu klingen.
    „Lykan “, antwortete der Fremde und schob die Krempe seines Hutes hinauf. „So nennen mich jedenfalls meine Ge-fährten.“
    „Lykan?“, wiederholte Drake. „Ich kenne keinen Lykan.“
    „Richtig. Aber das heißt nicht, dass ich dich nicht kenne“, entgegnete Lykan und trat nun ins Licht der Straßenlater-nen. „Also, hast du vielleicht wenige Minuten Zeit?“
    Drake antwortete nicht.
    Eher war er damit beschäftigt sein Gegenüber zu mustern.
    Im Schein der Laternen war eine lange Narbe sichtbar, die sich über sein linkes Auge erstreckte. Auch konnte Drake nun seine dunkle Haut erkennen. Oder sein tiefbraunes Haar, das ihm locker ins Gesicht hing. Seine ebenfalls brau -nen Augen hatten ihn fixiert, wie ein Raubtier seine Beute. Er wartete.
    „Nun gut “, gab Drake plötzlich nach. „Wenige Minuten.“
    „Fein “, rief Lykan und kam weiterhin näher, worauf Drake zurückwich.
    „Keine Angst, mein Junge. Stell dir vor, ich bin ein alter Landstreicher. Was soll ich dir also bitte tun wollen?“
    „Das“, sagte Drake mit hochgezogenen Augenbrauen, „kann ich mir bei besten Willen nicht vorstellen!“
    „Auch gut. Dann nicht, aber ein wenig Vertrauen musst du mir schon entgegenbringen, ansonsten funktioniert das alles nicht“, bat Lykan erneut.
    Drake nickte widerwillig.
    „Lass uns in die Seitengasse gehen. Dort sind wir vor unge-wünschten Gästen sicher“, schlug er vor und deutete auf eine nicht beleuchtete Gasse, die zwischen den zwei kleinen Hauptwegen lag.
    Abermals gab Drake sein Einverständnis und folgte ihm, als er sich in Bewegung setzte.
    In vollkommener Dunkelheit bereitete ihm die Anwesen-heit seines Gegenübers noch mehr Unbehagen, als er schon im Laternenschein verspürt hatte. Und doch riss Drake sich zusammen.
    „Also, was will ein „Landstreicher“ von einem 17-jährigen Jungen, wie mir?“, brachte Drake das Gespräch in Gang. Lykan jedoch räusperte sich nur.
    Seine ganze Präsenz schien sich zu verändern. Zwar konnte Drake seine Augen nicht sehen, dennoch spürte er die Ernsthaftigkeit, die plötzlich die Umgebung erfüllte.
    „Das Tribunal schickt mich “, begann Lykan nach wenigen Sekunden des Schweigens. „Vor drei Monaten begann ich meine Reise, um den zu finden, der die Welt vor dem Dun-kel retten könnte!“
    Drake zog seine Augenbrauen erneut hinauf und legte seine Stirn in Falten. Trotz dessen wagte er nicht Lykan zu unter -brechen.
    Dieser fuhr fort: „Vor genau einem halben Jahr begann der vielleicht unvermeidliche Krieg. Noch hat er nicht ernsthaft begonnen, aber das Dunkel rüstet sich bereits. Bevor es je-doch zu einem Gefecht kommt, entschied das Tribunal, muss etwas geschehen! Etwas von Größe. Etwas, was uns alle bewahrt. Jemand, der

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