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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Die Straßen waren so verlassen, wie seit langem nicht mehr.
    Nur Drake und…
    Er wandte sich langsam um und sah sich plötzlich 6 riesi-gen Wesen gegenüber, die wie Vögel auf den Dächern der Häuser thronten.
    „Was… “, brachte Drake nur heraus und blickte sich zu allen Seiten um.
    Alle schienen ihn zu beobachten, auch wenn er die Men -schen nicht sehen konnte. Von sämtlichen Fenstern und Türen spürte er ihre Blicke, wie sie ihn prüfend durchbohr-ten.
    „Drake!“, ertönte plötzlich eine tiefe Stimme, wie Drake sie schon zu oft gehört hatte.
    „Lykan?“, fragte er und widmete sich wieder den eben an-gekommenen Geschöpfen.
    „Richtig, mein Junge. Ich freue mich, dass du uns nicht vergessen hast!“
         Lykan, gekleidet in einem schwarzen, langen Mantel, er-hob sich aus dem Sattel seines Wesens und sprang vom Dach des Hauses, auf dem es sich niedergelassen hatte, als wären die fünf Meter, die zwischen ihm und dem Boden lagen, nur ein kleiner Absatz!
    Er kam mit schnellen Schritten näher und hielt nur wenige Schritte vor Drake.
    „Du hast dich für den Krieg entschieden, damit für das Tribunal und gegen das Dunkel. Du kannst nicht ahnen, wie stolz die Vier Großen auf dich sind“, murmelte er und wandte sich dann zu den vier größten, majestätischsten We-sen um, die stolz und graziös zu ihm hinab sahen.
    Drake blickte ehrfürchtig zu ihnen hinauf. Er wusste nicht, was er zuerst empfinden sollte: Stolz, Angst oder doch ein -fach nur Dankbarkeit?
    Alle vier ließen ihre kräftigen, mit Stacheln übersäten Schwänze durch die Luft kreisen. Ihre Flügel hatten sie dicht an ihren Körper angelegt.
    Die Köpfe hatten sie alle leicht gehoben, wie es sich für Könige oder Herrscher gehörte, doch bei ihnen wirkte es noch nicht einmal arrogant. Nicht zu vergessen, ihre Pran-ken mit den schärfsten Krallen, die Drake je gesehen hatte. Oder ihre weißen, messerscharfen Zähne.
         Ja, sie waren genau das, was Drake sich unter Drachen vorstellte.
    „Ich sagte doch, nur weil man es nicht sieht, heißt es ni cht, dass es nicht da sein muss“, wiederholte Lykan seine einst gesagten Worte und klopfte Drake auf den Rücken.
    „Ja“, sagte Drake noch immer überwältigt. „Du hattest mit allem Recht.“
    „Ich sa gte doch, du sollst mir glauben“, sagte Lykan noch einmal beleidigt. „Aber auch Misstrauen ist eine gute Eigen-schaft. Sie kann dir im Krieg nur helfen.“
    „Ja, der Krieg “, fiel es Drake erneut ein und er wandte sich um. Er sah seine Mutter in der Tür des Hauses stehen. Sie hatte Tränen in den Augen, auch wenn sie lächelte.
    „Lykan?“, wandte er sich noch einmal an diesen. „Muss ich wirklich fort?“
    „Drake. Du weißt, dass wir dich nicht zwingen, aber ent-schieden ist entschieden. Oder willst du deine Entschei-dung rückgängig machen?“
    Drake schwieg.
    Er hörte die Schritte und Stimmen, die langsam wieder lau-ter wurden. Mit jeder Sekunde kamen mehr Menschen auf die Straße, um die riesigen Drachenwesen zu betrachten.
    „Mein Junge, geh!“, vernahm er dann auch die Worte seiner Mutter. „Du bist alt genug, um mich zu verlassen. Ver -sprich mir nur, dass du wiederkommen wirst, in welchen Krieg du auch ziehen magst!“
    Drake wusste nicht, wie er reagieren sollte. Ohne Worte nahm er seine Mutter in den Arm.
    „Und ich muss dir wohl einen Wunsch erfüllen?“
    Drake fuhr herum und sah den alten Mann, mit dem er ge -wettet und den er nun endlich geschlagen hatte. Ein sieges-sicheres Lächeln konnte er sich nicht verkneifen.
    „Kümmere dich um meine Mutter “, waren seine einzigen Worte, bis er wieder zu Lykan ging. „Das ist mein einziger Wunsch, den ich habe. Pass auf sie auf.“
    „Das, Bürschchen, werde ich mit Freuden tun!“
         Einen kurzen Moment herrschte Stille. Drake besah sich noch mal jedes einzelne Gesicht, jeden einzelnen Grashalm und jeden einzelnen Baum. Dann nickte er Lykan zu.
    „Wenn ich nicht packen muss, dann können wir los, wo auch immer die Reise h ingehen mag“, sagte er widerwillig.
    „In ein Land, das du dir nicht einmal erträumen könntest“, antwortete Lykan lächelnd und ging mit ihm zu den sechs geflügelten Wesen zurück.
    Fast mit unmenschlicher Kraft sprang Lykan die fünf Meter wieder hinauf.
         Dann ertönte ein Wort in einer alten Sprache, von der Drake noch nicht einmal etwas gehört hatte und plötzlich entfaltete einer der kleineren Drachen seine Flügel und ließ einen nieder, damit er

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