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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Unglar und starrte die Männer zornig an, die ihn überwältigt hatten. Es waren Menschen, vielleicht zehn oder fünfzehn, alle trugen schwarze Umhänge mit einem silbernem Mond auf dem Rücken. Ihre Gesichter konnte d er Zwerg im Schatten ihrer Kapuzen nicht erkennen.
    “Wir sind Anhänger Lunas”, sagte einer der schwarz geklei-deten Männer zu ihm, obwohl Unglar gar nicht mit einer Antwort gerechnet hatte, “und wir sind gekommen, um unsere Hohepriesterin zu befreien.”
    Obwohl durch die Kapuze seltsam gedämpft, kam Unglar die Stimme bekannt vor.
    “Wer ist euer Spion?”, ärgerlich zappelte der Zwerg hin und her, als zwei der Männer ihn zu fesseln versuchten.
    “Es kannte doch niemand den Ort von Anca-Lunas Ge-fängnis.”
    “Richtig”, sagte derselbe Mann wieder. “Ich wusste, dass ihr nach Guad geschickt worden seid und wir haben am Fuße des Felsens auf euch gewartet und sind euch dann ge-folgt. Ohne euch wäre es uns auch nicht gelungen, die Fels-tür zu öffnen, dafür danke.”
    Mit einer höhnischen Geste verbeugte der Mann sich vor ihm und endlich erkannte Unglar seine Stimme.
    “Karjon!”, rief er entsetzt. “Ihr seid der Ratgeber des Kö-nigs, wie könnt ihr ihm so in den Rücken fallen?”
    “In erster Linie bin ich ein Anhänger Lunas. Wir waren viel zu lange gezwungen, unsere Göttin im Verborgenen zu eh-ren, doch das wird sich jetzt ändern.”
    “Erst muss es euch gelingen, Eldoras zu besiegen!”
    “Ich glaube, das wird nicht nötig sein.” Karjon deutete auf die Felsentür, aus der Eldoras und Anca-Luna gerade tra-ten, beide Hand in Hand.
    “Eldoras!”, schrie Unglar, doch der Krieger beachtete ihn gar nicht. Er hatte nur Augen für die Tochter des Mondes.
     
         “Ich kann es einfach nicht glauben”, fassungslos schüt-telte Rombard den Kopf, nachdem Unglar mit seinem Be-richt fertig war. Seine Wunden waren versorgt, doch der Schock, dass sein bester Freund Eldoras ihn wegen dieser Frau verraten und verlassen hatte, saß noch immer tief in ihm.
    “Karjon war also die ganze Zeit ein Anhänger Lunas und hat nur auf eine Gelegenheit gewartet, sie zu befreien. Ich habe diesem Mann vertraut!”
    “So wie ich Eldoras.” Auch Stenos war von den Ereig-nissen entsetzt.
    “Ich hätte n ie gedacht, dass ihm das Schicksal Romonos so gleichgültig ist. – Und alles nur für eine Frau!”
    “Sie ist nicht nur eine Frau”, sagte Anca-Sol seufzend. “Sie ist die Tochter des Mondes und Eldoras steht nun unter ihrem Bann. Es würde mich nicht wundern, wenn ihre An-hänger selbst es waren, die die Orks angestachelt haben, Romonos anzugreifen.”
    “Wie kommt ihr darauf?”
    “Karjon wusste, dass wir Anca-Luna nie freigelassen hätten und dass es keine Möglichkeit für ihn gab, ihr Versteck zu finden. Seine einzige Chance bestand darin, uns in eine Situation zu bringen, in der die Hilfe Lunas unser einziger Ausweg ist. Erinnert euch, Karjon selbst hat vorgeschlagen die Macht Sols und Lunas zu vereinigen, um den Schutz-zauber zu stärken. Ich bin mir sicher, dass Anca-Lunas Be-freiung von Anfang an das Ziel war.”
         Sprachlos ließen die Männer und der Zwerg sich diesen Gedanken durch den Kopf gehen.
    “Möglich wäre es”, gab Stenos schließlich zu. “Die Orks waren früher nie so organisiert und sind einer Stadt syste-matisch näher gekommen. Vielleicht dienten ihre Angriffe tatsächlich nur dazu, uns in Angst zu versetzen und uns zum Handeln zu bewegen.”
    “Was haben Lunas Anhänger jetzt wohl vor?”, überlegte Rombard und strich sich durch seinen weißen Bart. Er fühlte sich auf einmal so furchtbar alt.
    “Sie werden eine neue Stadt errichten, in der Luna durch Anca-Luna regiert”, antwortete Anca-Sol ruhig. Mit trauri-gen Augen sah sie aus dem Fenster und ließ ihren Blick über Romonos schweifen. 
    “Wenn wir Glück haben, leben sie dort in Frieden und lassen uns in Ruhe. Wenn nicht ...”
    Sie sprach den Satz nicht zu Ende.
    König Rombard, Stenos und Unglar folgten ihrem Blick und sahen ebenfalls aus dem Fenster.
    Am Himmel verblasste gerade die Sonne und der Mond nahm ihren Platz ein.
     
     
    D ie Diebin und
    die tanzenden Geister
     
    Manfred Lafrentz
     
     
         Heftiger Wind schüttelte die Tannen in der Schlucht. Die Zweige schaukelten aufgeregt, wie Arme, die nach et-was greifen wollten. Finlan wandte den Blick ab und zog fröstelnd ihren Mantel enger um sich. Es war ein langer Weg gewesen bis hierher in die Berge des Nordens, doch

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