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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Elfen tun.
    „Frau Rat, was sollen wir tun. Die Feste ist umzingelt“, sagte Erlin zu der schwarzhaarigen Puppe.
    „Oh, meine gefürchtete Königin“, die Puppe verneigte sich hastig, fiel dabei auf die Knie.
    „Ihr dürft nicht fallen. Das Gleichgewicht steht auf dem Spiel. Wenn die schwarzen Elfen nicht mehr sind, wird sich das Rad des Schicksals zu weit zu den Hochelfen wenden. Es wird kippen und alles wird zerstört.“
    „Dann wollt ihr also, dass ich vor meinen Feinden fliehe?“, erwiderte Erlin mit der Stimme ihrer Mutter.
    „Ja, meine Königin, zieht euch zurück. Baut eine neue Ar -mee auf. Ihr werdet sie alle in Zombies verwandeln.“
    „Und ihr, mein Gemahl, was denkt ihr?“, wandte sich Erlin nun zur zweiten Puppe, deren Haar etwas kürzer war.
    „Niemand kann eurer Macht widerstehen. Bleibt hier und kämpft. Die Burggräben werden sich mit dem Blut eurer Feinde füllen. Wir sind Schwarzelfen. Wir fliehen nicht.“
    „ Mein starker Keheloth. Du hast Recht. Raitsungar wird nicht fallen. Lasse deine Höllenhunde los, tauche die Pfeile unserer Bogenschützen in tödliches Gift. Wir werden sie vernichten. Alle!“
         Die letzten Worte kreischte Erlin. Rhoderick konnte sich gut vorstellen, wie es in Wirklichkeit zugegangen war.
    „Was ist dann passiert?“, flüsterte er.
    Erlin ließ ihre Puppen fallen und kam auf ihn zu. Es war mittlerweile so dunkel, dass er den Ausdruck in ihrem Ge-sicht nicht mehr erkennen konnte.
    „Sie hat eine Weile geschrie en, alle haben schweigend zu Boden geblickt und sind dann eifrig aufgesprungen, um schnell ihre Befehle auszuführen.“
    Erlin setzte sich zu ihm und musterte ihn.
    „Welche Zauber kannst du noch?“, fragte Rhoderick.
    „Ich lese gerade deine Aura.“
    „Was siehst du darin?“
    „Weiß nicht. Du bist ein Mensch. Bei euch ist alles anders. Ihr lebt zu kurz, darum prägen sich die Farben und Muster nicht richtig ein. Papa sagt, ihr wärt so wie Papagein. Ihr macht einfach nur nach, was ihr bei uns Elfen seht.“
    „Und deine Mutter? Was meint die über uns Menschen?“
    „Sie sagt, sie wird euch alle unterwerfen. Ihr würdet sonst zu hochmütig werden und alles kapu tt machen mit eurem verfluchten Stahl. Außerdem seid ihr blind und taub gegen-über der Magie und würdet deshalb in eurer Unglück lau-fen.“
    „Ich kann aber zaubern“, lachte Rhoderick. „Also sind wir nicht alle blind.“
    „Zeig mir, was du kannst.“
    Rhoderick nah m seinen Wasserbeutel und blies auf ihn.
    Das Wasser gefror. Er hielt ihr den Beutel hin.
    „Und was noch?“
    „Ich kann Leben nehmen. Ein bisschen. Und mich damit heilen. Mehr kann ich leider nicht. Ich habe auch nicht viel geübt.“
    „Du hast Angst“, sagte Erlin plötzlich.
    „Natürlich habe ich Angst. Draußen warten die Hochelfen , um uns alle umzubringen.“
    „Nein. Nicht so. Du hast vor etwas Angst, das hier ist.“
    Rhoderick wurde heiß. Sie war so nahe, dass er die Arm-brust nicht einsetzen konnte. Aber würde er in der Lage sein, ein Kind mit bloßen Händen umzubringen?
    „Es ist dunkel. Draußen sind die Skelettschützen. Wir Men -schen fürchten uns vor den Toten.“
    Er spürte den Schweiß unter seiner Rüstung in sein Unter -hemd rinnen.
    „Es muss dir nicht peinlich sein“, sagte sie schließlich. „Du bist ja nur ein Mensch. Ich mache dir Licht. Und den Un -toten sage ich auch, dass sie nicht herein dürfen.“
    Ihre zarten Hände schrieben undeutliche Muster und in der Mitte des Raumes erschien ein kleiner, blauer Lichtpunkt. Vor der Türe flammte kurz eine weiße Linie auf und ver -schwand.
    „Ich bin müde. Darf ich mich zu dir kuscheln?“
    Rhoderick nickte und kurz darauf war die Erlin neben ihm eingeschlafen. Er beobachtete ihre regelmäßigen Atemzüge. Ohne etwas dagegen tun zu können, rann eine Träne über seine Wange.
     
         Koria war in seinen Erinnerungen wieder bei ihm. Er konnte es nicht länger verdrängen. Die geheimnisvolle Elfe von der anderen Seite der Welt. Er hätte sie bewachen müs-sen. Doch die Liebe hatte ihn getroffen wie einer von Da-rias Zauber. Sie war so schön gewesen. Die tätowierten schwarzen Ranken an ihren Wangen hatten ihre großen Au-gen und die roten Lippen noch stärker in den Vordergrund gerückt. Eine Kundschafterin, unendlich weit weg von ihrer Heimat. Er hatte ihr die Sprache der Menschen beigebracht und sie ihm die der Elfen. Auf dem langen Weg zurück in ihr Reich hatte Koria ihm ihre Magie gezeigt, die wegen der

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