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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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dann war Liofar bei ihm und seine Wunden heilten in we-nigen Augenblicken. Die Lage der Verteidiger war aus-sichtslos. Nur Keheloth und die letzten Zombies stellten sich ihnen noch entgegen.
     
         Erlin war entsetzt. Sie und Rhoderick sahen durch den armdicken Riss in der Mauer, wie die vermeintlich toten Könige Keheloth besiegten.
    „Das, das kann nicht sein. Es ist eine Illusion“, Tränen schossen aus Erlins blauen Augen.
    „Ich habe das nicht gesehen. Sie können doch nicht…“ Ihre Worte gingen in ein abgehacktes Schluchzen über.
    Rhoderick schob stoisch einen weiteren von Erlins Bolzen in seine Armbrust und tötete einen Angreifer. Jetzt war eigentlich die Zeit des Wechsels gekommen. Sie standen ganz alleine auf dem bröckeligen Turm. Die Treppe unter ihnen lag als Geröllhaufen am Boden. Die Skelettschützen über ihnen hatten die Angreifer zu Staub zerblasen.
    Warum drehte er sich nicht endlich um und erschoss die schluchzende Göre und wechselte damit wieder einmal im richtigen Augenblick die Seiten.
    Rhoderick hielt inne. Erlin rannte nach oben. Er legte einen Bolzen in seine Armbrust und folgte ihr. Sie wollte über die Zinnen klettern und sich nach unten stürzen. Unter ihren Fingern lösten sich die Mauer n auf. Der größte Teil der Zinne kippte langsam nach außen und fiel nach unten.
    „Nein! Nein!“, weinte sie wieder und wieder.
    Gleich würde sie sich in die Tiefe stürzen. Einerseits war er erleichtert, dass er die Tat nicht selbst ausführen musste, andererseits tat sie ihm leid. Er beobachtete mit geladener Armbrust, wie Erlin auf die wackeligen Steine zu steigen versuchte, ausrutschte und nach innen weg kippte. 
     
         „Nimm Erlin. Du wirst sie in Sicherheit bringen.“
    Rhoderick hatte  Daria nicht kommen sehen. Die Schwarz -elfenkönigin sah doppelt so alt aus wie am Tag zuvor. Tiefe Falten hatten sich in ihr Gesicht gegraben. Tote Blutegel fielen aus den breiten Ärmeln ihrer schwarzen Robe. 
    „Echelon, dieser Bastard! Er hat das Gleichgewicht nie be -griffen. Glaubt, er könnte das Schicksal betrügen. Ich wer-de ihm sein falsches Herz herausreißen!“
    Rhoderick senkte seine Armbrust. Erlin hatte sich umge -dreht und lief in die Arme ihrer Mutter. Weinend vergrub sie ihren Kopf an Darias Bauch.
    Daria umarmte sie. „Sei tapfer mein Kind. Ich werde in deinen Gedanken immer bei dir sein.“
    Erlin klammerte sich an ihre Mutter. Daria stieß das Mäd-chen zurück, worauf hin Erlin noch heftiger weinte. Dann nahm sie ein blaues Amulett an einer goldenen Kette und legte es Erlin um den Hals.
    „Das wird dich beschützen. Übe fleißig, was ich dir gelernt habe und wenn du alt genug bist, wirst du wissen, was zu tun ist.“
    „Rhoderick. Hör mir gut zu und vergiss nichts: Du musst Erlin zu den Menschen bringen. Was Echelon und  Liofar nicht wissen, ist folgendes: „Alle Elfen sind untereinander verbunden. Die Lebensmagie der Hochelfen ist nur eine andere Seite unserer Todesmagie. Das Gemeinsame ist die Fähigkeit, Leben zu verlängern. Auch mit den Grünelfen gibt es eine Verbindung. Sie lassen wachsen, wir lassen ver-gehen. Die Wurzel dieser Fähigkeit ist das Wissen um die Zukunft und die Fähigkeit, die Zeit zu verändern. Darum können sowohl Echelon als auch ich in die Zukunft sehen. Er hat etwas gesehen und falsch verstanden. Ohne Schwarzelfen können sie ihnen nicht widerstehen. “
         Erlin schrie auf, stürzte auf ihre Mutter zu: „Mama, komm mit. Du darfst nicht sterben. Mama, ich habe das nicht gesehen. Warum passiert denn das. Das kann nicht wahr sein. Nein, nein.“
         Daria packte ihre Tochter grob an den Schultern. Auch ihr schossen Tränen über die Wangen.
    „Niemand lebt ewig. Auch ich nicht“, flüsterte sie. „Sieh dir die Menschen an. Sie werden keine hundert Jahre alt und ich habe hundertachtzehntausend Jahre gelebt. Ich bin müde. Ich habe alles gesehen. Geh mit Rhoderick und sei tapfer. Dann kann ich in Frieden sterben.“
    „Nein, bleib!“, kreischte Erlin.
    Daria schob das weinende Kind zu Rhoderick. Er blickte verlegen zu Boden , um ihr tränenüberströmtes Gesicht nicht zu sehen.
    Kalt sagte sie: „Du wirst durch einen Tunnel in die Unter -welt gehen. Schau immer nach vorne auf das blaue Licht. Schau nicht nach rechts und nach links und denk nicht einmal daran, dich umzudrehen, egal was passiert. Am Ende wirst du bei den Menschen sein. Verstecke sie vor den Grünelfen. Sie muss überleben. Auch für euch

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