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Sternenstaub im Kirschbaum

Sternenstaub im Kirschbaum

Titel: Sternenstaub im Kirschbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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mein Vater ist erst seit wenigen Tagen tot und ich ergebe mich sofort diesem größenwahnsinnigen Despoten. Und der engste Vertraute meines Vaters rät mir, mich kampflos zu unterwerfen?!«
    »Ja. Eurer Familie wird nichts geschehen. Wir werden nur eine neue Flagge hissen und ich werde weiterhin für unser aller Wohl sorgen.«
    »Das könnt Ihr nicht von mir erwarten!« Dost war außer sich.
    »Doch. Genau das ist Eure Aufgabe! Ihr seid der Diener unseres Landes. So hätte es Euer ehrenwerter Vater gewollt.«
    »Das kann ich nicht ...«
    »Ihr könnt noch viel mehr! Und stehe an Eurer Seite! Egal was passiert. Mit dem Geld, das Cernus von Steppenkirsche mir gezahlt hat, können wir alle Schulden Eures Vaters begleichen. Das seid Ihr den Menschen in Begonien schuldig.«
    »Und das Orakel von Granadilla?«, fragte Dost verunsichert. Den wohlgefeilten Argumenten seines Erzspruchwirkers konnte er nichts entgegensetzen.
    » Auch wenn seine Heimstätte zerstört wurde, wird es weiterhin über uns wachen. Wie bereits Jahre zuvor und vermutlich noch viele Jahre nach unserer Zeit«, erklärte Meister Bittermandel nachdrücklich. »Wir müssen nur die Dämonenplage in den Griff bekommen. Unser neuer Finanzier, wider besseren Wissens, befürchtet bereits, sich einen wurmstichigen Apfel gekauft zu haben.«
     
    »Mein Sohn!« Cernus von Steppenkirsche legte seine gesamte Kraft in die beiden Worte. Gemeinsam mit Malus befand er sich in seinem Zelt. Das Gespräch unter vier Augen war ihm sehr wichtig. »Es ist Zeit, deine Zukunft zu sehen! Du wirst dieses Land beherrschen!«
    »Ja Papa«, antwortete Malus eingeschüchtert.
    »Du musst die anderen immer spüren lassen, dass du jederzeit ihr Genick brechen kannst. Sie müssen dich mehr fürchten als alles andere auf Erden!«
    »Ja Papa.«
    »Mein Fürst!«, meldete sich der erste Offizier seines Expeditionsheeres, »Ich bitte frei reden zu dürfen.«
    »Ich spreche gerade mit meinem Sohn! Was ist also so wichtig , uns zu stören?« Cernus hielt den Augenblick für passend, um den Umgang mit Untergebenen anschaulich zu demonstrieren.
    »Im Namen der hyazinthischen Gewerkschaft für Soldaten im territorialen Außeneinsatz möchte ich Euch davon in Kenntnis setzen, dass wir morgen um 0700 für eine Stunde in einen Warnstreik treten!« Der Soldat behielt bei der Meldung Haltung.
     
    »Aber dürfen Soldaten streiken?«, fragte seine Enkeltochter überrascht. »Cernus könnte sie doch alle aufhängen lassen, oder nicht?«
    »Mal von den praktischen Problemen alle hinzurichten abgesehen, Cernus konnte Begonien nicht allein erobern.«
     
    »Aber doch nicht wieder wegen der Dienstpferde, oder?«, fragte Cernus aufgebracht.
    In der hyazinthischen Streitmacht schwelte bereits länger ein Disput über die steuerliche Anerkennung der Dienstpferde. Die Kosten für berittene Kräfte waren derart gestiegen, dass die Mobilität einer schlagkräftigen Truppe nicht ohne ein durchdachtes und sozial verträgliches Refinanzierungskonzept gesichert werden konnte.
    »Die Männer wollen weiße Dienstpferde haben. Zudem möchten wir endlich eine faire Überstundenregelung vereinbaren. Einige Veteranen haben bereits während der Brandschatzexkursionen im Osten ein unhaltbar großes Überstundenkonto angesammelt.«
    »Dafür zahle ich auch über Tarif!«, entgegnete der Kurfürst scharf. »Und die letzten Plünder-Boni waren alles andere als zurückhaltend!«
    »Das lassen wir gelten. Wenn Ihr uns bei den Pferden entgegenkommt und ein Zeichen des guten Willens signalisiert, wird die Gewerkschaft weiterhin eine tolerante Überstundenregelung empfehlen.«
    »Das ist eine bodenlose Frechheit!« Cernus tobte und wollte bereits sein Schwert ziehen.
    »Mein Fürst. An dieser Stelle ...« Weiter kam der Offizier nicht.
    »Freie Offizierskarten für das Tanztheater in Lerchensporn und eine groß angelegte Truppenbelustigung nach der Eroberung?«, fragte Malus lächelnd und legte einen Stapel Eintrittskarten für das Tanztheater auf den Tisch.
     
    »Nur ein gefangener Dämon ist ein guter Dämon!«, rief Lobelie Rübenkerbel entschlossen. Sie stand mit dem Schild in der Hand auf einem Tisch vor der Schankwirtschaft und heizte die Kriegslust der versammelten und wehrfähig ausgerüsteten Bürgerschaft in Rosenheide weiter an.
    »Rosenheide ist unser Dorf!» Lobelie war nicht mehr aufzuhalten. Die Frauen und Männer jubelten ihr zu. Gerade Musas Tante war es zu verdanken, dass Frauen in der Rosenheider Bürgerwehr

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