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Sternenstaub im Kirschbaum

Sternenstaub im Kirschbaum

Titel: Sternenstaub im Kirschbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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einen jungen aufstrebenden SpruchwirkerLEHRLING. Sagt, Musa Rübenkerbel, hat Euch die Krone auch ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt?«
    »Mittel?« Musa wusste nicht, was er von ihm wollte. Die Menge lachte.
    »Nun, die Krone von Lerchensporn schuldet mir meinen Lohn. Lohn, den ich mir ehrlich verdient habe. Oder sieht die Krone das anders?«
    »Ach die Mittel ... natürlich ... ich bin befugt, Euch die Zahlung Eures Lohnes zuzusagen. Sobald die Prinzessin wieder in ...« Weiter kam Musa nicht.
    »Oh, Ihr wollt nicht nur für unseren Beistand werben, sondern auch die Hand einer wunderschönen Prinzessin erobern? Glaubt Ihr etwa, kostbare Güter mit Gold, das ihr nicht bei Euch tragt, bezahlen zu können?«, unterbrach ihn Hisperis Greisenhaupt wenig freundschaftlich.
    In diesem Moment hätte sich Musa auch mit Kleidung nackt gefühlt. Sein Meister neben ihm starrte Löcher in die Luft, dem Protokoll entsprechend waren natürlich auch er und Musa unbekleidet. Und das oh so wundersame Orakel lag nur friedlich auf seinem Bein und schlief.
    »Musa, das wird dich deinen Kopf kosten«, flüsterte ihm Cardamine zu, die ebenfalls untätig neben ihm lag. Sie hatte sich schon überlegt, welches Unglück sie ihm als Nächstes angedeihen lassen wollte. Nur, gerade brauchte sie nur abzuwarten, er redete sich auch ohne ihr Zutun um Kopf und Kragen.
    »Die Innung der Spruchwirker würde Euch auch wieder einen Platz im Rat zubilligen ... ich denke, dass das für Eure Dienste ein ehrenvoller Lohn wäre.«
     
    »Konnte Musa überhaupt solche Versprechungen machen?«, fragte seine Enkeltochter argwöhnisch.
    »Natürlich nicht. Nur er stand mit dem Rücken an der Wand.«
     
    »Gold und Ehre. Ich staune. Musa Rübenkerbel wird er gerufen. Merkt Euch seinen Namen. Er versteht es, mit Wörtern zu wirken. Euch sind wahrlich großzügige Mittel bereitgestellt worden. Ich bin bereit, Euch weiter zuzuhören.«
    Musa schwitzte, da log er schon, das s sich die Balken bogen und dieser Teufel wollte ihn weiter tanzen sehen. Die Geschichte musste noch besser werden.
    »Mein werter Herr, ich möchte Euch über einen jungen Mann berichten, sonderlich bekannt ist er noch nicht, aber er arbeitet hart, um sich die Anerkennung anderer zu verdienen. Das Schicksal hatte ihn dazu nicht in eine goldene Wiege gelegt. Und auch die Erwartungen seiner Familie schienen oft unerreichbar. Nun, dieser junge Mann hat trotzdem nie den Mut verloren - nein, er würde diesen Dornenweg bis zum Ende gehen.«
    Musas Finger zitterten. Alle Ginkgo hingen ihm schweigend an den Lippen.
    »Ihr fragt Euch bestimmt, woher er seine Kraft nahm? Ich werde es Euch sagen. Die Liebe schenkte ihm diese unbezwingbare Zuversicht. Die Liebe zu einer Frau. Zu einer Prinzessin. Zu Vicia von Lerchensporn.«
    Vielen Ginkgo liefen Tränen über die Wangen. Auch Hisperis Greisenhaupt schluckte. Musas Worte hatten alle berührt, sogar Cardamine schluchzte leise.
    »Und wer ist dieser junge Mann?«, fragte Vicia sehnsüchtig, die durch Musas herzzerreißende Ballade ihre befestigte Stellung in Hisperis Greisenhaupts Baderäumen aufgegeben und das Schwert niedergelegt hatte. Nackt, wie sie die Natur geschaffen hatte und mit großen Augen stand sie vor ihm. Musa lief rot an und blickte nur verstohlen auf den Boden. Er war so etwas von geliefert! Am liebsten hätte er seinem Meister das nächste Erdloch streitig gemacht.
    »Ähm ... ein wunderschöner Prinz aus einem fernen Land. Er wird Euch die Welt zu Füssen legen und möchte Euch in Lerchensporn zum Traualtar führen.«
    Vicia rang mit ihren Gefühlen, welche Frau wollte bei dieser Liebesgeschichte nicht die Hauptrolle spielen. Wobei ihr Verstand noch nicht völlig überzeugt war. »Ein Prinz aus einem fernen Land?! Ihr meint doch nicht etwa Malus von Steppenkirsche?«, fragte sie misstrauisch.
    Musa musste jetzt alles auf eine Karte setzen. Er sprang auf und nahm spontan einige Ginkgo in den Arm. »SEHT IHR! IHR HERZ WUSSTE ES! DIESE LIEBE IST FÜR DIE EWIGKEIT!«
    Bei den Ginkgo brach frenetischer Jubel aus. Sie tanzten, sangen und lagen sich in den Armen. Und das in einer Lautstärke, das Vicia s Flüche weder zu hören waren, noch ihr Versuch, Musa wutentbrannt an den Hals zu springen, auffiel. Die Ginkgo hoben sie hoch und feierten sie wie ihre Erlöserin.
    »MEINE KINDER. WIR WERDEN DIE PRINZESSIN ZURÜCK NACH LERCHENSPORN GELEITEN. WIR ALLE. DIE GINKGO WERDEN DIE LIEBE IN DIE WELT TRAGEN!«, rief Meister Greisenhaupt

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