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Sternenstaub im Kirschbaum

Sternenstaub im Kirschbaum

Titel: Sternenstaub im Kirschbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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lag die Abdankungsurkunde des jungen Dost-Escariol, für dessen friedlichen Rücktritt er auf Anraten von Meister Bittermandel eine unverschämt hohe Apanage an seine Familie zu zahlen hatte.
    »Mein Fürst, die Truppen haben Rosenheide vollständig umstellt! Da kommt jetzt keiner mehr raus!«, meldete sein erster Offizier respektvoll.
    »Umstellt? Das kann doch nicht so schwer sein, ein paar renitente Schweinebauern zu überwältigen!«
    »Mein Fürst! Auf den Stadtmauern von Rosenheide sind mehrere Hundert Dämonen gesehen worden.«
    »Dämonen in Rosenheide? Seit wann klettert diese verfressene Plage auf Mauern? Und die Schweinebauern?« Fürst Cernus verstand die Welt nicht mehr.
    »Die stehen daneben. Es sieht beinahe so aus, als hätten sie sich mit den Dämonen verbündet. Unseren Männern ist das nicht geheuer, weswegen sie sich auch in sicherer Entfernung in Stellung gebracht haben.«
    »Ich möchte sofort Hochkommissar Bittermandel sprechen!«, ordnete er unmissverständlich an. Auf was für einen Handel hatte er sich bloß eingelassen. Die Leute in Begonien waren doch alle wie von Sinnen. Sie mit dem Schwert zu knechten , wäre ihn weitaus billiger gekommen. Und diese Mär über das allmächtige Orakel von Granadilla diente doch nur dazu, Kinder zu schrecken.
     
    »Mein werter Fürst, wie kann ich Euch zu Diensten sein?« Prunus verbeugte sich galant, als die Wache ihn endlich zu seinem neuen Dienstherrn vorgelassen hatte.
    »Mein Freund, lieber Meister Bittermandel, nicht so förmlich, jetzt wo uns beiden doch das Wohl derselben Menschen am Herzen liegt.«
     
    »Der Cernus hört sich aber böse an«, bemerkte seine Enkeltochter erschrocken.
    »Oh ja. Auch er verstand es, mit Worten zu wirken. Meister Bittermandel hatte kein einfaches Spiel mit ihm.«
     
    »Natürlich, Fürst Cernus, mein Freund, weshalb habt Ihr mich rufen lassen? Wegen Rosenheide?«
    »Bitte erklärt mir diese merkwürdige Allianz. Und beratet mich, wie uns unsere Soldaten gegen diese dämonische Brut schützen können?«
    »Vater. Ihr habt mich rufen lassen?«, fragte Malus von Steppenkirsche, der nun ebenso das Arbeitszimmer des verstorbenen Großherzogs betrat.
    »Sicherlich, Malus, mein Sohn, ich möchte dich bei wichtigen Regierungsgeschäften an meiner Seite wissen«, erklärte Fürst Cernus.
    »Mein Fürst, mein Prinz, die Innung der Spruchwirker erachtet das Rosenheider Dämonenphänomen nur als temporäre Erscheinung. Die Menschen und auch die Dämonen haben Angst. Angst vor Veränderungen. Auch wenn sie gut sind. Ich meine, wer will es ihnen verdenken, sie kennen Euch noch nicht so gut wie ich. Sie werden sich bald eines Besseren belehren lassen und friedlich heimkehren.«
    »Siehst du , mein Sohn. So macht man aus Scheiße Gold. Ich möchte, dass du Meister Bittermandel, dem neuen Hochkommissar von Begonien, gut zuhörst und ihn auf jedem seiner Schritte begleitest.«
    »Ja, Vater«, antwortete Malus eingeschüchtert.
    »Meister Bittermandel, ich danke Euch, dass Ihr meinen Sohn ausbildet. Ich bin sicher, dass er sich bei Euch in den besten Händen befindet.«
    »Mein Fürst, es ist mir eine Ehre« Prunus Bittermandel wusste, dass ihm Cernus von Steppenkirsche nicht mehr vertraute und ihm deswegen gerade seinen Sohn als ständigen Aufpasser vor die Nase gesetzt hatte. Es war dem neuen Herrscher ebenfalls sein Unmut über die üppigen Zahlungen an ihn und Dost-Escariols Familie anzumerken.
    Aber was machte das schon. Es gab interessante Neuigkeiten zu berichten. »Es freut mich daher außerordentlich, gute Kunde zu überbringen.«
    »Ich höre.« Cernus lächelte erwartungsvoll.
    »Die Braut Eures Sohnes ist zurückgekehrt. Meister Tulpenmohn, den wir nach den überraschenden Ereignissen von Granadilla bereits schmerzlich vermisst haben, ist heute wohlbehalten mit Vicia von Lerchensporn heimgekehrt«, erklärte Meister Bittermandel nicht ohne Stolz.
    »Das ist wirklich eine angenehme Überraschung. Euer Meister Tulpenmohn scheint ein beachtlicher Mann zu sein.«
    »Oh, ja, das ist er.«
    »Ich würde ihn gerne kennenlernen. Lasst ihn bitte zu mir bringen.«
    »Was sicherlich auch Meister Tulpenmohn eine Ehre wäre. Leider hat ihn die Reise derart entkräftet, dass er sein Bett noch nicht verlassen darf.«
    »Dann richtet ihm bitte meine besten Wünsche aus. Ich werde meine Garde persönlich anweisen , über seine Genesung zu wachen.«
     
    »Zum Dank stellte er Meister Tulpenmohn unter Arrest?« Seine Enkeltochter schien

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