Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstaub im Kirschbaum

Sternenstaub im Kirschbaum

Titel: Sternenstaub im Kirschbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
Umhang.
    »Aber mein alter Freund ...« Meister Bittermandel gab sich bemüht , die Situation zu deeskalieren. Cernus hörte nur schweigend zu und Malus saß resigniert in der Ecke.
    »Nein! Ich bin nicht Euer Freund! Zuerst zahlt IHR mir nicht meinen Lohn! Und dann hetzt Ihr mir auch noch diesen Tulpenmohn auf den Hals!« Hisperis tobte.
    »Und was war mit Vicia? Ihr habt sie entführt!«
    »Vicia? Ich habe sie weder in Lerchensporn noch in Kardone angerührt oder zu irgendetwas gezwungen! Sie hat mich angefleht, dass ich ihr zur Flucht verhelfe!«
    »Und was ist in Kardone passiert?«, fragte Cernus diplomatisch nach.
    »Was passiert ist , wollt Ihr wissen? Ich sage Euch, was passiert ist! Dieser Musa Rübenkerbel hat unsere Gastfreundschaft mit Füßen getreten! Er und sein Meister haben meine Frauen verhöhnt und mich hintergangen und sind dann lachend fortgelaufen! SIE haben Vicia aus Kardone entführt! Freiwillig wären sie denen niemals gefolgt!«
    »Meister Bittermandel erklärte eben noch, dass sich Vicia nach ihrer Rückkehr äußer st einsichtig zeige.« Cernus sah seinen Gast an. »Meister Greisenhaupt, könnt Ihr Euch erklären, was diesen erfreulichen Gesinnungswandel ausgelöst hat?«
    »Sie hat den Geist der Liebe berührt ...«
    »Sicherlich.« Meister Bittermandel verkniff die Lippen.
     
    »Boar! Der Hisperis lügt ja auch wie gedruckt!«, rief seine Enkeltochter verärgert. »Was ist das für eine elende Schlangengrube!«
    »Sonst wären es ja keine Spruchwirker gewesen.«
    »Und Hisperis selbst hat ihr doch diesen komischen Trunk eingeflößt!«
    »Stimmt. Nur er hielt es verständlicherweise für klüger, das nicht zu erzählen.«
     
    »Ich verstehe. Ich denke, dass der ehrenwerte Meister Bittermandel die Situation richtig einschätzt. Wir werden bald eine grandiose Hochzeit feiern. Mein Sohn, du darfst dich auf eine wunderschöne Braut freuen, die dir sicherlich viel Freude bereiten wird.« Cernus von Steppenkirsche schwelgte genüsslich im Klang seiner Worte.
    »Aber Vater?!« Malus sammelte Kraft, um sich gegen seinen übergroßen Vater zu behaupten.
    »Na, jetzt zieh mal nicht so ein Gesicht. Ich habe dir doch keinen Frosch geschenkt. Du heiratest das schönste Mädchen weit und breit. Freu dich!«
    »Ja, Vater.« Dieses Gefecht konnte Malus nicht gewinnen. Weder an diesem, noch an jedem beliebigen anderen Tag würde sein Vater ihm zuhören.
    »Und mein Gold?«, fragte Hisperis Greisenhaupt zielstrebig. Er glaubte nicht, die beiden mächtigsten Männer im Land so schnell wieder vor sich sitzen zu haben. Die Interessen von Malus waren ihm egal.
    »Das werdet Ihr bekommen!«, hielt Meister Bittermandel ihm wenig diplomatisch entgegen. »Davon möchte ich zukünftig nichts mehr hören!«
    »Mein lieber Meister Greisenhaupt, Ihr seht, Eurem Anliegen wird entsprochen. Auch unter meiner Regie wird es den Ginkgo an nichts fehlen«, übernahm Cernus die Unterhaltung. Er befand, dass dieser Streit es nicht wert war, gefochten zu werden. Die Ginkgo waren unwichtig, sie waren höchstens lästig, weswegen er sie liebend gerne in Kardone wissen wollte.
    »Mein Fürst, die Ginkgo werden Euch die Treue schwören, wie schon dem seligen Großherzog zuvor, doch eine Bitte möchte ich noch vortragen.« Meister Greisenhaupt war noch nicht fertig.
    »Bitte, sprecht frei.«
    »Musa Rübenkerbel! Er hat uns beleidigt! Recht muss Recht bleiben!«, fügte er seiner Anklage hinzu.
    »Ich werde ihn verhaften lassen!«, sagte Meister Bittermandel kühl, dem es nicht ungelegen kam, Musa damit mundtot zu machen. Tulpenmohns Lehrling sollte keine Möglichkeit bekommen, die Hochzeit zu stören.
    »Unser neuer Hochkommissar hat gesprochen. Ich denke, damit ist das Problem aus der Welt.« Cernus von Steppenkirsche lächelte zufrieden. »Meister Greisenhaupt, bevor Ihr und die Ginkgo abreist würde es mir eine Ehre sein, wenn Ihr der Vermählung meines Sohnes beiwohnen würdet. Ich verspreche Euch, so ein Fest hat die Welt noch nicht gesehen!«
     
    ***
     
     

Kernseife
    Musa, Cardamine und das Orakel von Granadilla hatten sich in Rosenheide versteckt. Dass die Wachen der Innung ihn bereits nach kurzer Zeit suchen würden, hatte er erwartet. Es war ohnehin verwunderlich, dass sie ihn nicht bereits bei der Ankunft in Gewahrsam genommen hatten. Vermutlich hatte er das dem Respekt gegenüber Meister Tulpenmohn zu verdanken, der inzwischen in Lerchensporn von zahlreichen hyazinthischen Soldaten bewacht wurde.
    Musas Zimmer im

Weitere Kostenlose Bücher