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Sternenstaub im Kirschbaum

Sternenstaub im Kirschbaum

Titel: Sternenstaub im Kirschbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Cernus von Steppenkirsche immer weniger zu mögen.
    »Was für ‘n Arsch!« Auch ihr Bruder mochte ihn nicht.
    »Wie gesagt, das Tagewerk Meister Bittermandels war nicht einfach.«
     
    »Natürlich. Ich werde Eure Worte weitertragen. Bitte, noch eine Sache: im Gegensatz zu Meister Tulpenmohn befindet sich sein Lehrling Musa Rübenkerbel bei bester Gesundheit. Der junge Mann hatte ihn auf der Reise begleitet. Er bittet daher um eine Audienz, um Euch über die jüngsten Ereignisse zu berichten«, erklärte Meister Bittermandel.
    »Sein Lehrling? Ist das denn notwendig? Könnt Ihr nicht mit ihm sprechen?« Fürst Cernus hatte wenig Lust , sich mit einem Laufburschen zu unterhalten.
    »Leider weigert er sich, er möchte mit Euch und Eurem Sohn persönlich sprechen. Es geht angeblich um das Befinden der Prinzessin.«
    »Und, was hat sie? Bitte lasst Euch doch nicht alles aus der Nase ziehen. Redet mit mir!«, sagte Cernus ungeduldig.
    »Nichts.«
    »Wie, nichts?«, fragte Fürst Cernus.
    »Prinzessin Vicia gibt sich einsichtig und liebevoll. Ich sehe keinen Grund, der einer Hochzeit mit Eurem Sohn im Wege stehen sollte.«, erklärte Meister Bittermandel und lächelte den Bräutigam an. Er hatte kein Interesse, Musa eine möglicherweise verfängliche Audienz bei dem Fürsten zu verschaffen. Vicia sollte lieber schnellstens mit Malus verheiratet werden.
    »Vater, darf ich dazu auch etwas sagen?«, versuchte sich Malus einzubringen.
    Während des Gespräches betrat der erste Offizier aus Hyazinth erneut das Arbeitszimmer und übergab seinem Fürsten ein Schriftstück.
    »Später.« Cernus' Augen hingen auf dem Papier.
     
    »Hatte denn Meister Bittermandel ihre Veränderungen nicht bemerkt?«, fragte seine Enkeltochter entrüstet.
    »Natürlich hatte er das.«
    »Und?«
    »Ihm gefiel die neue Vicia. Sie gab keine Widerworte und Dank ihrer erfrischend unanständigen Art hatte er guten Grund zur Hoffnung, dass es sogar Malus schaffen würde, in der Hochzeitsnacht die Ehe zu vollziehen.«
    »Dieses Schwein!«
     
    »Nun, ich lese gerade, dass die Rückkehr Meister Tulpenmohns und der zukünftigen Mutter meiner Enkelkinder alles andere als standesgemäß war. Sie sollen völlig nackt gewesen sein!«, sagte Fürst Cernus mit ruhiger Stimme.
    »Leider. Auch mir ist berichtet worden, dass ihre spärliche Bekleidung nur aus von Blattläusen zerfressenem Grünzeug bestanden haben soll. Eine fürwahr peinliche Angelegenheit, die einer Prinzessin kaum würdig ist.«
    »Nun, dann ist Euch sicherlich auch bekannt, dass mehrere Hundert Ginkgo vor den Stadttoren von Lerchensporn aufgetaucht sind. Ich bin immer davon ausgegangen, dass sie Kardone nicht verlassen ... was ich bisher überaus an ihnen schätzte.«
    »Ähm ... nein. Das wusste ich noch nicht.« Die Luft für den frisch erkorenen Hochkommissar wurde dünner. Die Ginkgo waren weder in Lerchensporn noch in Hyazinth sonderlich beliebt.
    »Da sie wie immer nackt sind und Hisperis Greisenhaupt ihnen lautstark vorausgeht, bin ich sicher, dass Ihr uns den Zusammenhang erklären könnt.«
    »Vater, bitte!«, mischte sich Malus abermals ein.
    »Nein! Jetzt nicht!« Cernus hatte gerade Meister Bittermandel an der Kandare. Malus sackte mutlos auf einen Stuhl.
     
    »Hatte Meister Bittermandel nichts von Vicias Entführung erzählt?«, fragte seine Enkeltochter.
    »Nein. Das wollte der Gute unter den Tisch kehren.«
    »Was meinst du , weswegen er Musa von Fürst Cernus fernhalten wollte?«
     
    Prunus Bittermandel gab nach und erzählte Cernus von Steppenkirsche die ganze Geschichte. Über die pikanten Befindlichkeiten Großherzogin Clusias, das missglückte Engagement Hisperis Greisenhaupts, die missmutige Stimmung Vicias – und ihr anschließendes Verschwinden. Am selben Tag, an dem auch Meister Greisenhaupt die Stadt verlassen hatte.
    »Wolltet oder konntet Ihr seinen Lohn nicht bezahlen?« Fürst Cernus hat ein feines Gespür , Finger in Wunden zu legen. Nebenbei fand er Clusias Befindlichkeiten nicht uninteressant.
    »Nein, nein ... die Krone von Begonien genießt bei allen Lieferanten eine unbegrenzte Kreditlinie!«
    »Da bin ich mir sicher.« Cernus lächelte. »Ich habe mir erlaubt, Meister Greisenhaupt zu uns zu bitten.«
     
    »Die Krone hat mich betrogen! Beleidigt! Hintergangen und der Lächerlichkeit preisgegeben!« Mit den Worten machte Meister Greisenhaupt seiner Unmut Luft. Immerhin wahrte er die Konventionen des guten Geschmacks und trug einen weiten grünen

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