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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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Nische gegen die Wand.
    Die Schritte hielten inne.
    War das ein Wächter? Oder ein Drohne?
    Hatte er mich gehört?
    Ich wagte kaum Luft zu holen.
    Das Knarren einer Tür wurde laut. Und dann schlug sie zu. Stille.
    Puh.
    Mein Körper entspannte sich und ich atmete leise aus.
    Als plötzlich eine Gestalt vor mir auftauchte.
    Ein Ostloduuner.
    Gesleitet.
    Ab da ging alles ganz schnell.
    Eiskristallgrüne Augen blendeten mich, tauchten mich in grünes Flimmern. Ich schrie auf, als ich auch schon merkte, wie mir leicht schwummerig wurde.
    Vergiss es!
    Blitzschnell konzentrierte ich meinen Willen, genau so, wie Skyto es mir beigebracht hatte. Ich hielt ihm entgegen. Schon nach kurzer Zeit merkte der Drohne, dass er so nichts gegen mich ausrichten konnte. Da packte der Kerl mich. Ich trat, biss und boxte. Sei still! Er bringt dich sonst um! Ich schrie lauter.Und dann geschah etwas, mein Fassungsvermögen schaffte es lediglich, eine weitere Gestalt wahrzunehmen, die ihm etwas in die Seite rammte. Ein Schrei. Ein Stöhnen. Der Mann sackte leblos zu Boden. Wieder Stille.
    Verdutzt starrte Mirjam ihren Laserpickelentferner an. »Das Ding ist ja der Wahnsinn!«
    Mir klappte regelrecht die Kinnlade runter. »Du?«
    »Nee, dein Gemeindepfarrer.«
    Ich war viel zu verwirrt, um darauf etwas zu erwidern. »Was? War das wirklich dein Laserpickelentferner?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Du hast ja gesehen, wie er auf Loduun wirkt. Und als wir dich schreien hörten, da hab ich nicht lange nachgedacht und ihn auf die höchste Stufe geschaltet.« Sie blickte zu dem Drohnen, der zitternd und bewusstlos am Boden lag. »Der ist jetzt erst mal eine Weile ausgeschaltet.« Grinsend sah sie zu mir hoch. »Das hättest du nicht gedacht, hm?«
    »Nein«, sagte ich ehrlich.
    »Und jetzt hilf mir, den Typen hier in die Nische zu ziehen. So, wie er jetzt daliegt, stolpert doch jeder gleich über seine Füße.«
    Wir packten ihn an Schultern und Beinen. »Wundert mich eh, dass hier nicht noch einer von denen rumschleicht«, sagte Mirjam mit angestrengter Stimme.
    »Die sind bestimmt alle oben und kämpfen gegen die Wächter«, ächzte auch ich. »Scheinbar braucht Lokondra jeden Mann dafür.«
    Wir schleiften den Drohnen so weit in die Ecke, bis er vom Gang aus nicht mehr zu sehen war.
    »Mann, war der schwer.« Mirjam richtete sich auf und drückte eine Hand ins Kreuz.
    Schnell richtete ich seine verdrehte Haltung noch etwas. Der Kerl konnte ja auch nichts für das, was er war.
    »Sag mal, Mia, brauchst du für den vielleicht noch ein Federbett?«
    »So, das war’s schon.«
    Als ich zu ihr hochsah, hielt sie mir ihren Laserpickelentferner hin. »Hier. Falls noch mal einer von denen kommt.«
    Also, dieses Mädchen schaffte es echt immer wieder, mich zu überraschen. »Danke, Mirjam. Aber du brauchst ihn viell–«
    »Glaubst du, ich wäre so selbstlos und hätte nicht noch ’nen zweiten? Jetzt nimm schon.«
    Ich war noch immer vollkommen überrumpelt, aber schließlich flüsterte ich heiser ein »Danke!«.
    »Keine warmen Worte jetzt. Die bereust du sowieso wieder.«
    Vorsichtig spähten wir in den Gang.
    »Es schleicht zwar keiner mehr rum, aber dafür gibt es tausend Türen.«
    Ich lauschte in mich hinein. Das Krahja dimmte in langsamen Bewegungen sein Licht auf und ab. »Das macht nichts. Ich kann ihn spüren.«
    »Wie praktisch. Was sind wir doch für ein Team.« Mirjam grinste.
    Und ich grinste zurück.
    Wenn uns das einer früher gesagt hätte, wir hätten ihn wahrscheinlich beide für total übergeschnappt erklärt.
    »Los, jetzt holen wir Ias da raus«, sagte Mirjam. »Und danach zeigen wir Lokondra unsere irdischen Mittelfinger.«
    Ich nickte.
    »Komm«, flüsterte ich ihr zu, als unser nächstes Wegstück unbeschienen war. Von da an folgte ich nur noch meiner Intuition. Alle paar Meter versteckten wir uns in kleinen Felsnischen oder hinter Vorsprüngen, um zu erkunden, ob die nächste Teilstrecke frei war, bis wir eine Tür auf der rechten Seite erreichten. Ich wusste, dass er da drin war. Ich konnte ihn fühlen und legte meine Hand an den Knauf …
    »Mia, warte!«
    Ich wartete nicht.
    Sie war nicht verschlossen. Warum auch? Jeder Loduuner hätte sie mit Leichtigkeit öffnen können, und die hier überall hochgezogenen Hitzeschilde schützten diesen Kellertrakt ohnehin vor Eindringlingen.
    Außer vor Irden.
    Im Raum war es dunkler als im Gang. Erst nahm ich nur Konturen wahr. Einen Tisch … einen Stuhl … und eine Gestalt, die

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