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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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ihr seid zu wenige. Wie viele von euch sollen denn noch sterben?«
    Ein schütterer Ausdruck huschte durch ihre Miene. Der Gedanke an Demian? Aber dann fing sie sich wieder. Ihre Augen waren zwei goldene Schlitze. »Tote sind nun mal Kollateralschäden im Kampf. So ist unser Sinn. Und den werden wir zu Ende bringen.«
    Jetzt war ich es, die sie an der Jacke packte. »Wie meinst du das?«
    Sie musterte mich. Eine Weile lang schien sie abzuwägen. Aber dann wurden ihre Lippen schmal. »Wir haben das Ding hier vermint. Ein Knopfdruck und gleich fliegt ein großer Teil davon in die Luft.«
    Kurz und fassungslos blickte ich auf die Hochhäuser unter uns.
    »Das könnt ihr nicht machen.«
    »Und ob wir das können.«
    »Iason«, setzte ich stammelnd an. »Iason! Ich glaube, ich habe ihn schwer verletzt!«
    Ein halb schockierter, halb belustigter Ausdruck trat in ihr Gesicht. »Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber überschätzt du dich da nicht ein wenig?«
    Oh, Mann! Hastig zeigte ich den Krater hinab. »Er ist da unten.«
    Sie schnaubte bitter. »Da erzählst du uns nichts Neues.«
    »Vielleicht kann nur Lokondra oder einer seiner Leute ihn retten.«
    »Das wäre ja noch schöner!«, zischte sie empört.
    Weit unter uns fielen Schüsse. Ich zuckte zusammen und riss die Hände an die Ohren.
    »Dann müsst ihr ihn sofort da rausholen!«
    Gehetzt flog Lyras Blick umher, ehe sie sich mit sprühenden Augen meinem Gesicht näherte. »Das würden wir ja gern, Herzchen, nur können wir nicht zu ihm. Hast du nicht gemerkt, dass Lokondra die Zugänge nach unten mit lauter Hitzeschildern blockiert hat? Was meinst du denn, warum wir sprengen?«
    »Dann müsst ihr schneller machen! Sie hatten ihn an die Wand genagelt.«
    »Was du nicht sagst, das wissen wir schon lange von Klara.«
    »Kannst du deinen Sarkasmus mal für zwei Sekunden lassen! Als ich den Nagel rausgezogen habe, ist er umgefallen!«
    Lyra traten die Augen aus den Höhlen. »Du hast den Nagel rausgezogen? Spinnst du?«
    Ich schlug die Hände vors Gesicht. »Er atmet nur noch ganz schwach. Lyra! Ihr müsst sofort etwas tun!«
    Eine nächste Schusssalve ließ erneut die Wände beben. Tausende Elmsfeuer loderten an den Häuserwänden hinauf. Unter uns, ganz in der Nähe hatten sich zwei Wächter, ich erkannte nicht, wer, hinter einem schräg stehenden Teildach verschanzt. Sie beschossen Drohnen, die jetzt durch die Dachluke stiegen.
    Lyra wurde unruhig. »Diese Wand, Mia, hat absorbierende Kräfte. Sie hat Iasons Vitalität so weit reduziert, dass sie ihn zwar noch am Leben erhielt, er aber niemandem mehr gefährlich werden konnte. Doch in dem Moment, als du Ias von der Wand getrennt hast, hat sie ihm wahrscheinlich seine Energie komplett entzogen. Wenn wir Glück haben, ist er erst mal in eine Art Schlaf gefallen.«
    »Was meinst du mit erst mal!? «
    »Ohne Energie kann ein Loduuner nicht lange überleben.«
    »Dann holt ihn zurück, verdammt! Helft ihm!«
    Wieder stürmte ein Kampftrupp Drohnen die Treppe zu uns hinauf. Diesmal von beiden Seiten! Hier gingen überall Treppen hoch und runter. Und wieder packte Lyra mich und wir sleiteten in ein anderes Versteck. Himmel! Die Drohnen waren überall. Auf jedem Dach! Jeder Treppe. Da! Die Wächter reagierten sofort! Ben und andere, die ich nicht kannte, sprangen mit vorgehaltenen Gewehren von einer Brücke über uns auf das gegenüberliegende Dach. Mit dem Rücken an einen quaderförmigen Pflanzenkübel gepresst, wirbelten sie immer wieder herum, schnellten vor und gaben uns Deckung. Überhaupt gaben sie die besseren Kämpfer ab. Aber die Drohnen waren ihnen zahlenmäßig weit überlegen.
    Wir versteckten uns ganz hinten in der Felsnische und Lyra fasste mich am Arm. »Wir kommen nicht zu ihm, Mia. Auch mit vereinten Kräften nicht. Lokondra hat diesen Hitzeschild mit den gesammelten Kräften seiner Armee errichtet. Das Teil ist zu stark. Was meinst du denn, warum ich diesen Laden gerade zu einem Schweizer Käse sprenge? Um irgendeinen Zugang zu erwischen! Aber ich finde keinen!«
    Genug gehört. Dann musste halt Plan B greifen.
    In derselben Sekunde erschien ein Strudel von Atomen und Skyto setzte sich neben uns zusammen. Mit dunkler unergründlicher Miene stand er da. Die Augen funkelnd auf mich geheftet, bewegte er lautlos die Lippen. Jetzt erschien Ben auf die gleiche Weise. Skyto hatte ihn gerufen.
    Wahrscheinlich, um mich hier rauszusleiten. Aber ich schüttelte den Kopf.
    Skyto funkelte mich an, dann traf mich

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