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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Außerirdischen sprach. »Sie werden die Gelegenheit haben, mehr über uns in Erfahrung zu bringen und umgekehrt. Darüber hinaus wird es den Status unseres Instituts erhöhen. Das kann in Zeiten von Budgetkürzungen nicht schaden, müssen Sie wissen.«
    Kapitalakkumulation war etwas, wofür Sar-Say volles Verständnis hatte. »Wann wird diese Funktion stattfinden?«
    »Anfang des nächsten Monats. Es müssen Einladungen verschickt und Terminpläne angepasst werden, ein Büfett bestellt und sonst noch alle möglichen Dinge erledigt werden.«
    »Werde ich wieder eingesperrt?«, fragte Sar-Say im plötzlichen Bewusstsein, dass das vielleicht die lange ersehnte Gelegenheit zur Flucht wäre.
    »Natürlich nicht. Die Türen werden zwar bewacht – zu Ihrem und unserem Schutz. Es wird Ihnen jedoch gestattet sein, sich unter die Gäste zu mischen. Das wird eine
Lernerfahrung für uns beide sein. Und wenn es gut läuft, können wir so etwas jeden Monat veranstalten.«
    Sar-Say bleckte die Zähne in der Imitation eines menschlichen Lächelns. Nur dass das bei ihm nicht wie ein Lächeln wirkte.
    »Ich glaube, das könnte mir gefallen, Direktor Fernandez.«
    »Wenn Sie mich nun entschuldigen wollen, ich bin heute Morgen sehr beschäftigt.«
    »Ich auch«, erwiderte der Broa. Obwohl er das erlernte Sozialverhalten an den Tag legte, auf das die Menschen ihn konditioniert hatten, konzentrierte er sich nicht auf diese spezifische Interaktion. Vielmehr war er in Gedanken bei der Suche nach einem bestimmten Menschen und fragte sich, wie dieser Empfang seiner Sache förderlich sein könnte.

    »Hättest du Lust auf eine Party?«
    »Wie bitte?«, fragte Lisa.
    Mark Rykand schloss sie in die Arme und wiederholte: »Ob du Lust auf eine Party hättest?«
    »Eine Party? Wo denn?«
    »Boston.«
    Sie hob den Kopf, schaute ihm in die Augen und wölbte die Brauen auf diese besondere Art, die er so attraktiv fand.
    »Können wir uns nicht etwas heimatnäher vergnügen? Zum Beispiel im Colorado-Springs-Holoplex?«
    »Das ist aber eine ganz besondere Party. Es geht um die offizielle Präsentation von Sar-Say.«
    Diesmal war ihr verwirrter Blick zu viel für ihn. Er musste lachen. Sie lief rot an und bekam für einen Moment große Augen, als ob sie ihm einen Blitz entgegenschleudern wollte. Doch anstatt zu explodieren, sagte sie nur leise: »Vielleicht solltest du noch mal von vorn anfangen.«

    Am Anfang war er ins Büro von Direktor Hamlin bestellt worden. Hamlin hatte ihn mit der gleichen Frage begrüßt: »Hätten Sie Lust auf eine Party?«
    Und Mark hatte ähnlich darauf reagiert wie Lisa. Dann erläuterte der Direktor: Das Broanische Institut plante ein kontrolliertes gesellschaftliches Ereignis, an dem Sar-Say sich quasi unters Volk mischen sollte. Die erklärte Absicht lautete, dass man Sar-Says Verhalten in einer sozialen Stresssituation eruieren wolle.
    Mark war diese Erklärung suspekt. Einmal hatte Sar-Say auf dem Flug zum Krebsnebelfleck schon reichlich Gelegenheit gehabt, sich in Gruppen einzufügen. Und dann standen ein paar ›irreguläre‹ Personen auf der Gästeliste, einschließlich des Gouverneurs von Massachusetts, des Bürgermeisters von Boston, mehrerer Medienmogule und handverlesener Harvard-Mitarbeiter. Der Empfang glich eher einer fröhlichen Sause als einem ernsthaften Experiment in Sachen Alien-Psychologie.
    Die Einladungen waren auch an die Direktoren des Gibraltar- und des Pariser Instituts ergangen sowie an ihre Frauen. Jedoch waren diese Einladungen eher pflichtschuldig und entsprangen weniger dem Bedürfnis, sie auch dort zu sehen.
    Folgerichtig hieß es zum Schluss der Einladung, wenn die Direktoren verhindert wären, könnten sie auch gern einen Vertreter schicken.
    »Das sind Sie«, sagte Hamlin, »wenn Sie hingehen möchten.«
    Mark ließ sich das für einen Moment durch den Kopf gehen. »Lisa und ich haben zwar viel Arbeit, die bis nächste Woche erledigt sein muss, aber ich glaube, dass wir uns für einen oder zwei Tage loseisen könnten. Ich weiß, dass Lisa Sar-Say gern wiedersehen würde. Sie waren für eine Weile Zimmergenossen, müssen Sie wissen.«

    »Ich weiß. Ich habe die Überwachungs-Aufzeichnungen gesehen; einschließlich des Teils, der eigentlich gar nicht existieren dürfte.«
    Mark nickte. Alle Aktivitäten in Sar-Says Quartier in PoleStar waren zu Studien- und Sicherheitszwecken aufgezeichnet worden – einschließlich Lisas Nacktflug durch die Kabine. »Ich würde das Lisa an Ihrer Stelle

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