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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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sagen sollen, wir haben festgestellt, dass er dem Attentatsversuch entkam. Er wird nun gefangen gehalten.«
    » Von wem?«
    »Von einer Rasse Zweibeiner. Sie nennen sich selbst Vulkanier. Sie halten Sar-Say wahrscheinlich auf ihrem Planeten Shangri-La gefangen.«

    Sar-Ganth kramte in seinem Gedächtnis, doch vermochte er weder eine Spezies noch einen Planeten mit diesen Namen in Verbindung zu bringen.
    »Vielleicht solltest du ganz von vorn beginnen«, sagte er. Der Assistent hörte den Sarkasmus aus seiner Stimme wohl heraus, sagte aber nichts. Sarkasmus war noch das geringste Vorrecht eines Meisters.
    Fos rekapitulierte den Empfang des Informationspakets von Ssor-Fel, dem Jagd-Meister des Salefar-Sektors. Das Paket beinhaltete ein unbekanntes Schiff im System einer Spezies von Dreibeinern, die als die Voldar’ik bekannt waren. Diese seltsamen Vulkanier hätten ihren Gastgebern eine Anzahl vithianischer Generatoren zur Ansicht überreicht, von denen einer mit einem Gefahren-Pheromon förmlich getränkt gewesen sei.
    Sar-Ganth bedeutete ihm, dass er verstanden hatte. »Und dieses Pheromon ist Sar-Say zugeordnet worden!«
    »Ja, Clan-Meister«, erwiderte Fos mit der aufsteigenden Geste, die typisch war für seine Spezies.
    »Dann wird unser Buchhalter also von den Vulkaniern festgehalten! Ich nehme an, dass du ihre biometrischen Daten im Zentralregister überprüft hast.«
    »Das habe ich«, erwiderte Fos. »Ich vermochte aber keine Übereinstimmung zu finden.«
    Sar-Ganth ›runzelte‹ die Stirn. Das war unmöglich. Die physiologischen, psychologischen und kulturellen Daten einer jeden Diener-Rasse waren über einen Zeitraum von zwei hoch zwölf Generationen in den Datenbanken von Ssasfal gespeichert. Dass Fos nicht in der Lage gewesen war, diese Vulkanier zu identifizieren, war höchst beunruhigend. Es konnte nur eine Erklärung dafür geben.
    »Dann hat also jemand einen Planeten entdeckt und es dem Zentralregister verschwiegen?«, fragte er.
    »Das vermute ich auch«, erwiderte Fos.

    »Du hast gut daran getan, mich herzubitten. Es scheint, dass irgendjemand einen unserer ältesten Verträge verletzt hat. Bis wir wissen, um wen es sich handelt, ist diese Neuigkeit zu heikel, um sie über die Kommunikations-Netze zu schicken. Wie sollen wir diese Vulkanier denn aufspüren, wenn sie nicht einmal in der Datenbank sind?«
    »Sie haben Klys’kra’t auf einer Handelsmission besucht. Sie müssen auch noch in anderen Systemen Handel treiben. Mit einem Suchprogramm sollte man ihnen auf die Spur kommen.«
    »Ausgezeichnet. Sobald wir ihre Handelspartner ausfindig gemacht haben, werden wir diesen lichtscheuen Kreaturen eine Falle stellen. Was ihre Welt wohl so wertvoll macht, um dieses Risiko einzugehen? Sag den Spezialisten, dass sie sich unverzüglich an die Arbeit machen sollen, und erstatte mir regelmäßig Bericht über die erzielten Fortschritte.«
    »Es geschehe, wie Ihr sagt, Clan-Meister.«

14
    Professor Jean-Pierre Landrieu genoss die späte Morgensonne, während er die Champs-Élysées in Richtung Eiffelturm entlang schlenderte. In seiner Eigenschaft als gebürtiger Pariser sah er das Monument eigentlich jeden Tag. Und doch war er bisher erst zweimal ganz oben gewesen … einmal als Schüler und dann wieder mit seiner späteren Frau. Wie bei einem New Yorker und der Freiheitsstatue schien sich einfach nie die Gelegenheit zu ergeben, das berühmteste Symbol seiner Nation zu besuchen. Nicht zum ersten Mal nahm er sich vor, mit seinen Enkelkindern den Turm zu besteigen; und er hatte diesen
Beschluss kaum gefasst, als er ihn auch schon wieder vergaß – wie so oft.
    Die Bäume, die die bekannteste Prachtstraße der Welt säumten, trieben erste grüne Frühlingsknospen. Das hob Landrieus Stimmung mehr als alles andere. Es war ein schrecklicher Winter gewesen. Paris war von heftigen Schneefällen und Hagelstürmen heimgesucht wurden. Da die Stadtväter sich standhaft weigerten, der Stadt eine Wetterkuppel überzustülpen – weil sie das historische Stadtbild ruinieren würde –, waren die Pariser für lange, kalte Monate der vollen Wucht der Elemente ausgesetzt gewesen.
    Kein Mensch vermag auf Dauer ohne Sonnenschein zu leben – zumindest glaubte Pierre Landrieu das. Natürlich war es gerade die Tristesse des Winters, durch die der Frühling überhaupt erst seinen Reiz erlangte.
    Auf seinem Spaziergang überflog er die berühmten Namen, die den Boulevard säumten. Da waren Fouquet und das Restaurant Copenhague

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