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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Eigenschaften trafen auch auf diesen neuen Menschen zu.
    »Sar-Say, ich möchte Ihnen Benny Ludnick vorstellen. Benny ist der besagte Mann, der uns vielleicht helfen könnte.«
    Sar-Say streckte ihm seine Sechsfingerhand entgegen. »Willkommen, Herr Ludnick. Gus hat mir schon viel über Sie erzählt.«
    »Hat er Ihnen auch gesagt, dass ich eine Million Kredite nur dafür bekomme, wenn ich den Behörden Ihren Aufenthaltsort mitteile?«
    »Eine Belohnung?«, fragte Gus Heinz mit einem Interesse, das Sar-Say übertrieben erschien.
    »Ich habe es eben im Radio gehört, als ich hierher unterwegs war«, sagte Ludnick mit einem Kopfnicken.
    »Das bleibt Ihnen unbenommen«, erwiderte Sar-Say. »Oder Sie verdienen sich eine Milliarde Kredite, wenn Sie mir helfen, nach Hause zurückzukehren.«
    »Wieso sollte irgendein Mensch einem Außerirdischen helfen? Das wäre wie ein Verrat an der eigenen Familie.«
    »Eher wie die Rettung Ihrer Familie, Herr Ludnick. Haben Sie die Berichterstattung zu meiner Rede an die Institute verfolgt?«
    »Ich habe Ausschnitte in den Nachrichten gesehen.«
    »Dann wissen Sie auch, dass der Widerstand, den Ihre Regierung plant, sinnlos ist. Wir werden Sie auf jeden Fall finden … wenn nicht morgen, dann im nächsten Jahr oder ganz bestimmt innerhalb eines Jahrzehnts oder zwei. Wir sind nämlich sehr gut beim Aufspüren von Signalen, die von Sternsystemen außerhalb der Zivilisation stammen. Und wenn wir ein solches Signal entdecken, integrieren wir zu unserem Schutz und dem der Mitglieds-Spezies
diese Systeme in die Zivilisation – notfalls auch mit Gewalt. Viele von Ihnen werden dabei sterben, vielleicht sogar alle.«
    »Sie zeichnen nicht unbedingt ein Stimmungsbild.«
    Sar-Say hob die Schultern in einer überzeugenden Imitation eines Achselzuckens. »Ich sage die Wahrheit. Wenn Sie mich ausliefern, werdet ihr bei der Eroberung wahrscheinlich sterben. Wenn Sie mich jedoch unterstützen, dann wird eurer Spezies Tod und Vernichtung erspart bleiben, und Sie selbst werden so reich, wie Sie es sich in Ihren kühnsten Träumen nicht vorzustellen vermögen. Sind Sie interessiert?«
    »Ja, verdammt noch mal«, erwiderte der Kugelkopf. »Im Leben geht es schließlich nur darum, das große Los zu ziehen. Aber können Sie Ihr Versprechen auch einlösen? Wo wollen Sie eine Milliarde Kredite überhaupt hernehmen?«
    »Indem wir den Erdlingen natürlich eine Steuer auferlegen, nachdem wir sie in die Zivilisation überführt haben«, sagte Sar-Say und schloss mit den folgenden Worten: »Doch jene, die mir helfen, sind auf Lebenszeit von allen derartigen Steuern befreit.«
    »Und was muss ich tun, um dieses Geld zu verdienen?«
    Sar-Say erläuterte ihm den Plan, mitten im Weltraum ein Sternenschiff zu übernehmen, und betonte, dass sie vier oder fünf gute Männer bräuchten, um den Plan umzusetzen. »Jeder erhält in dem Moment, wo ich meine Heimat erreiche, für seine Dienste eine Gutschrift über eine Milliarde Kredite. Und wenn wir dann an der Spitze der Flotte zur Erde zurückkehren, werden Sie nochmals in gleicher Höhe für Ihre Hilfe belohnt.«
    »Und wie lange wird das dauern?«
    »Ich schätze achtzehn Monate bis zwei Jahre. Die meiste Zeit werden wir uns im Überlichtbereich befinden und den interstellaren Abgrund zwischen hier und der Zivilisation
überbrücken. Dann werde ich noch einige Zeit brauchen, um eine Flotte zu organisieren und mit einem Einwege-Sternentorsprung hierher zurückzukehren. Die Rückreise wird überhaupt keine Zeit erfordern.«
    »Was, wenn ich nach Ihrer Flucht gefasst werde?«
    »Dann wird man Sie vermutlich exekutieren«, erwiderte Sar-Say. Er hatte nämlich gelernt, dass die Menschen ihre Interessen oft mit noch größerem Engagement verfolgten, wenn man ein paar Hürden errichtete. Er musterte Ludnick, um sich zu vergewissern, ob er seine Kenntnisse der menschlichen Psychologie auch richtig angewandt hatte.
    Das gab Ludnick für eine Weile zu denken, bevor er schließlich antwortete: »Dann sollte ich mich am besten nicht erwischen lassen. Wie sieht es mit dem Geld für die Abwicklung des Geschäfts aus?«
    »Darum werden Sie sich kümmern müssen. Ich habe im Moment keins. Ich befürchte, wir werden auch ziemlich viel Geld brauchen. Haben Sie überhaupt die Mittel, auf die Schnelle ein Schiff zu chartern?«
    »Toller Witz! Man muss schon über den Staatshaushalt eines kleineren Landes verfügen, um ein Sternenschiff zu finanzieren.«
    »Zu dumm«, erwiderte Sar-Say.

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