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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Erwartungen erfüllt, wird sie sich morgen früh an nichts mehr erinnern. Fahr vorsichtig, wir sehen uns morgen.«
    Clemmie nickte dankbar, winkte YaYa und Syd zum Abschied und schlitterte den Hassocks Hill hinab, bevor die Schar der Trauernden in Massen aufbrach.
    »Ach, und Clemmie …«, rief Guy ihr leise hinterher. »Ich hab’s nicht vergessen, ich schulde dir noch einen Kuss.«
    Clemmie drehte sich um und strahlte ihn an, dann schwebte sie schwärmerisch vor sich hin lächelnd den restlichen Weg hügelabwärts und summte dabei die Melodie von »Summer of Sixty-nine«.

20. Kapitel
    D ie Zeitspanne zwischen der Trauer bei Max Angels Bestattung und der Freude über die Hochzeit von Jemima und Charlie war beinahe unanständig kurz. An die letzten frostig klaren Novembertage hatte sich ein trüber Dezember angeschlossen und draußen war es grau, öde und neblig.
    »Immerhin regnet es nicht«, sagte YaYa zum soundsovielten Mal, als sie mit Clemmie und Suggs im Geländewagen von Winterbrook durch das diesige Berkshire in Richtung Milton St. John fuhr. »Ich glaube, wenn es an meinem Hochzeitstag regnen würde, müsste ich sterben.«
    Clemmie lachte. »Du hast doch gesagt, du wirst niemals sterben, und da du wahrscheinlich auch niemals heiraten wirst, würde ich mir da an deiner Stelle mal nicht allzu viele Gedanken machen.«
    »Nein, aber du weißt, was ich meine, Schatz.« YaYa schnippte ihre Zigarettenasche aus dem Fenster. Ihr Vorsatz vom Hassocks Hill, das Rauchen aufzugeben, war schnell wieder in Vergessenheit geraten. »Ich meine, wie scheußlich für die Braut, wenn sie alles dafür getan hat, um so toll wie möglich auszusehen, und all ihre Mühen dann durch einen Regenschauer ruiniert werden.«
    »Hier in England haben sicher schon unzählige Bräute einen verregneten Hochzeitstag überlebt. Außerdem sind Jemima und Charlie jetzt bestimmt schon ein paar Stunden verheiratet.
Wir machen doch nur die Feier am Abend. Es hat ja gar nicht den ganzen Tag geregnet, und nach dem, was ich gesehen habe, sind die beiden so vernarrt ineinander, dass sie wahrscheinlich kaum aufs Wetter achten.«
    »Sind sie ein hübsches Paar?«
    »O ja.« Clemmie rückte Suggs etwas bequemer auf ihrem Schoß zurecht. »Und bitte, lieber Gott, lass bei diesem Auftrag alles glattgehen.«
    Wie Guy vorhergesagt hatte, hatten sie über das Durcheinander bei der Feuerwerksbestattung letztendlich gelacht. Weder Clemmie noch Guy waren jedoch auf den Scherz mit dem Kuss zurückgekommen. Auch hatte Tante Molly mit keinem Wort Clemmie oder sonst jemanden auf dem Hassock Hill erwähnt.
    Onkel Bill hatte freundliches Mitgefühl gezeigt, dass Molly mit ihrem Minigarten beim Frauenverein keinen Preis gewonnen hatte, und Clemmie erzählt, ihre Tante sei »… wirklich spät heimgekommen. Erst nach dir – und du warst schon reichlich lange fort. Offenbar hat sie ein paar alte Freundinnen getroffen, die sie schon ewig lang nicht mehr gesehen hatte. Ist ins Plaudern gekommen. Hat geschwatzt, bis der Hahn krähte, und sich prächtig amüsiert, die Gute.«
    Und obwohl Molly in den letzten paar Tagen ruhiger war als sonst und ein wenig wehmütig wirkte, verlor niemand ein Wort darüber. Auch sagte Clemmie nichts zu der gelben Blume in einer Stielvase auf dem Küchenfensterbrett oder der Tatsache, dass sich auf einmal eine Bryan-Adams-CD in der Musiksammlung der Coddles befand.
    Allbards magisches Grün, folgerte Clemmie, hatte tatsächlich wieder gewirkt.
    Und dadurch war sie auf eine Idee gekommen. Eine Idee, die ihr eigentlich schon eine Weile lang durch den Kopf geisterte,
eine Idee, von der sie wusste, sie sollte so was wirklich nicht einmal in Erwägung ziehen. Dennoch hatte sie seit Max Angels Abgang Tage damit verbracht, Pläne zu schmieden und – weil sie ja Naturwissenschaftlerin war – sicherzugehen, dass es einen Plan B gäbe, falls alles schrecklich schiefginge.
    Die Idee bestand natürlich darin, das magische Grün zu verwenden, damit Guy sich in sie verliebte.
    Das war leicht umzusetzen, vor allem bei einem Feuerwerk, wenn sie und Guy inmitten vielfacher Explosionen einander nahe waren, aber, und an dem Punkt hatte Clemmie mehrere schlaflose Nächte lang mit sich gerungen, es wäre irgendwie nicht wirklich echt. Wahrscheinlich, so glaubte sie nun, würde es funktionieren, aber hieße das nicht, dem Schicksal ins Handwerk zu pfuschen? Damit würde sie wahrscheinlich nicht gut leben können. Aber würde sie damit leben können, es nicht

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