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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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weiß ja, dass du heute Nachmittag in den hohen Norden fährst, und viel mehr gibt es hier eigentlich auch nicht zu sehen.«
    »Und was ist das da drüben?«, fragte Clemmie, plötzlich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, in dieser Schatzkammer pyrotechnischer Herrlichkeiten zu verweilen oder so lange wie möglich so nah wie möglich bei Guy zu sein.
    »Das ist sein Allerheiligstes«, kicherte YaYa. »Zutritt allerstrengstens verboten.«
    »Dort ist mein Labor«, erklärte Guy, während sie sich gemeinsam wieder auf den Ausgang zubewegten. »Ich wäre im Grunde wohl gern so etwas wie ein moderner Alchemist. Dich würde das wahrscheinlich interessieren, aber YaYa findet es ziemlich doof, dass mein Beruf zugleich mein einziges Hobby ist.«
    »Wie bitte?«, fragte YaYa gespielt affektiert. »Einziges Hobby? Ich höre wohl nicht recht. Schließlich sind da ja auch noch die Daaamen! Und davon gab es im Lauf der Jahre nun wirklich ganz schön viele.«
    »Was kann ich dafür, dass ich so unwiderstehlich bin?«, grinste Guy. »Aber dank dir liegt das nun ja alles hinter mir. Nun, wo waren wir stehen geblieben?«
    »Äh – Chemie als Hobby?«, schlug Clemmie vor, die sich wirklich keine delikaten Einzelheiten über Guys zahllose sexuelle Eroberungen der Vergangenheit oder Gegenwart anhören wollte.
    »Ach ja.« Guy nickte. »Ich experimentiere gern mit verschiedenen chemikalischen Mixturen, um zu sehen, was dabei
herauskommt. Ich habe in der Tat eine Lizenz, eigene Feuerwerkskörper zu entwickeln – zum Eigenbedarf, keinesfalls zum Verkauf -, aber ich benutze sie nicht bei Veranstaltungen, sie entsprechen einfach nicht den Standards, die die Kunden heutzutage gewohnt sind.«
    »Du stellst tatsächlich eigene Feuerwerkskörper her?« Clemmie bemühte sich, eher groupiemäßig und nicht so wissenschaftlich zu klingen. Sie war überzeugt, wenn sie nach ihren unbedachten Ausrutschern von vorhin noch beiläufig ihr Chemie-Diplom erwähnte, wäre sie diesen Job ebenso schnell los, wie eine Rakete »Wusch!« macht. »Ist ja irre!«
    Guy belächelte ihre mädchenhafte Schwärmerei. »Natürlich besteht gar keine Notwendigkeit, dass ich irgendetwas erfinde, denn meine chinesischen Lieferanten besorgen mir alles, was ich jemals brauchen könnte, in vorgefertigten Gebinden, aber das hält mich nicht davon ab, hin und wieder ein bisschen herumzuexperimentieren. Ich würde zu gern eine Art pyrotechnischen Gral entdecken und herstellen.«
    Clemmie hätte vor Freude in die Luft springen können. Sie biss die Zähne zusammen, so fest sie konnte, damit ihr nicht unverhofft die Worte: »Ich auch!« entfuhren.
    Widerstrebend folgte sie Guy aus dem Schuppen und zum Haus zurück. YaYa hatte sich kameradschaftlich bei ihr untergehakt. Clemmie stöhnte innerlich. Verflixt und zugenäht. Durch irgendein wunderbares Zusammentreffen glücklicher Umstände hatte sie den einzigen Job ergattert, den sie sich jemals gewünscht hatte, arbeitete zusammen mit dem einzigen Mann, den sie sich jemals wünschen würde, aber mit YaYa als Dreingabe. Und YaYa war wirklich nett. So ein Mist.
    »Bleibst du zum Lunch?«, fragte Guy, als sie in die wohlig warme Küche kamen. »Tut mir leid, dass wir dich so lange aufgehalten haben – ich hoffe, du hast dich nicht gelangweilt?«

    »Ich habe jeden Augenblick genossen, danke. Aber ich esse nicht mit euch, wenn es recht ist; ich habe meiner Tante versprochen, heute Nachmittag im Laden zu arbeiten. Muss schließlich meinen Lebensunterhalt verdienen.«
    Natürlich hätte sich Clemmie nur zu gerne mit an den großen, unordentlichen Bauerntisch gesetzt, zwischen all den Papieren und Zeitschriften und blau-weißem Geschirr die Ellbogen aufgestützt und so viel Zeit wie möglich mit dem begehrenswerten Guy verbracht. Doch das ging nicht. Wegen YaYa, und auch weil sie sich davor fürchtete, aufdringlich zu wirken, oder dass ihr beim Essen irgendeine Sauerei passierte, und sie es sich dadurch mit Guy dann endgültig verderben könnte.
    YaYa war aus der Küche geeilt und hatte irgendetwas gemurmelt, sie müsse sich für ihre Reise nach Norden fertig machen. Dabei ging es sicher um den kleinen Nebenerwerb, von dem sie gesprochen hatte, dachte Clemmie. Wahrscheinlich unternahm sie Recherchen für zukünftige Großfeuerwerke. Vielleicht erkundete sie Abbrennplätze, zog neue Kunden an Land, verteilte Werbematerial und kümmerte sich ganz allgemein um die Öffentlichkeitsarbeit der Firma. Nachdem Berkshire und die

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