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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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gelangweilt, aber ich war schwer beeindruckt davon, dass in seinen Stücken Feuerwerke vorkamen – und auch, dass Königin Elizabeth die Erste tatsächlich einen Feuerwerker an ihrem Hof beschäftigt hat. James der Zweite hat seinen Feuerwerker sogar zum Ritter geschlagen und …«
    »Du weißt ja ganz schön viel über die Geschichte des Feuerwerks«, warf Guy mit noch immer gefurchter Stirn ein. »Selbst wenn dich dieses Schulthema wirklich begeistert hat, muss das doch mindestens zehn Jahre her sein. Gibt es da etwas, wovon ich wissen sollte?«
    »Abgesehen davon, dass sie genauso abgedreht ist wie du?«,
unterbrach YaYa mit kehligem Lachen. »Jetzt mach mal halblang, Guy. Sei nicht so paranoid. Das arme Mädchen versucht doch nur, dich zu beeindrucken. Und auch wenn du nicht beeindruckt bist, ich bin es, und zwar schwer. Alle Achtung, Kleine.«
    Clemmie merkte, dass ihr Enthusiasmus mit ihr durchgegangen war. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie diesen Job in den Sand setzen, bevor sie überhaupt angefangen hatte. Sie wurde rot und zog eine Grimasse. »Tut mir leid – YaYa hat Recht. Ich hab ein bisschen angegeben. Ich neige wohl dazu, Quizshow-Wissen zu speichern, um es in den unpassendsten Augenblicken zum Besten zu geben. Es hat mich schon mehrmals den Job gekostet, dass ich den Anschein erweckt habe, klüger zu sein, als ich eigentlich bin.«
    Glücklicherweise schien Guy diese Erklärung zu akzeptieren, denn er ließ die herrliche Bibliothek hinter sich und ging mit eingezogenem Kopf durch einen Bogendurchgang in den nächsten Raum.
    Er grinste sie an. »Da sich beim Feuerwerk Geistes- und Naturwissenschaften vereinen, ist dies unser Technikraum. Bestimmt hast du auch dazu jede Menge interessanter Informationsschnipsel auf Lager?«
    »Ööh.« Dankbar griff Clemmie nach dem Strohhalm, den er ihr hinhielt, und sah sich die Tische mit Bildschirmen, Mischpulten, Tastaturen und Hightech-Equipment an. »Nee. Ganz und gar nicht. Ich würde sagen, es sieht aus wie ein Aufnahmestudio. Zumindest würde ich mir so ungefähr ein Tonstudio vorstellen. Oder?«
    »Beinahe richtig.« Guy drückte ein paar Schalter. »In diesem Raum stellen wir – das heißt, ich als Amateur und die wirklich talentierten Technikfreaks, die ich beschäftige – am Computer die Choreografie der Shows zusammen. Die ganze Musik ist
hier aufgelistet, und wenn wir ein Stück auswählen, läuft es hier durch, schau, man sieht es auf diesen Bildschirmen, mit einem auf Sekundenbruchteile genauen Timing, sodass wir das Feuerwerk entsprechend koordinieren können. Sagen wir mal, wir hätten ein reines Höhenfeuerwerk, das fünf Minuten dauern soll, mit irgendeinem Thema – beispielsweise Nordlichter -, dann wählen wir hier die passende Kategorie«, er scrollte durch eine Liste von Titeln, »wir könnten es also mit Berwalds Vierter Symphonie versuchen, die dauert fünf Minuten und vierundzwanzig Sekunden, und voilà!«
    Die Musik schwoll an und wirbelte durch den Raum und als Guy die Schieber bewegte, tanzten auf dem Bildschirm kleine farbige Säulen. Clemmie bekämpfte den Drang, sich ihm in die Arme zu werfen, stattdessen konzentrierte sie sich auf die Musik und stellte sich das sensationelle Feuerwerk vor, das dazu abgebrannt werden könnte.
    Guy schaltete den Berwald ab und ging erneut die Liste durch. »Oder wir könnten die Karelia Suite von Sibelius – vier Minuten – mit drei Minuten aus Griegs Holberg Suite verbinden – und sie ungefähr so zusammenfügen …« Erneut erklang die Musik und die Bildschirme flackerten. Er wandte sich um und lächelte Clemmie zu. »Ist das verständlich?«
    Sie wünschte wirklich, er würde sie nicht auf diese Weise anlächeln. Es war so ein küssenswertes Lächeln. Und als Frau war man ja schließlich auch nur ein Mensch. Nur mit größter Mühe konnte sie ihre davongaloppierenden Gedanken im Zaum halten und nickte. »Und wenn ihr zu einer Veranstaltung geht, sind all diese Informationen, die Musik und das exakte Timing des Feuerwerks mit der Reihenfolge der Zündungen wohl auf einer Art großem tragbarem Computer gespeichert? Und ihr baut die Feuerwerkskörper der Reihe nach mit Verzögerungszündern auf und schießt sie per Fernbedienung zu den im Computer
festgelegten Zeitpunkten ab, oder? Und wenn alles nach Plan läuft, spielt die Musik und die Feuerwerkskörper – äh – zünden, und alles fügt sich eindrucksvoll zusammen.«
    »Teufel auch.« Guy blinzelte über die Reihe der Bildschirme

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