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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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du die da? Tarnia Snepps aus Hazy Hassocks! Weißt du noch, Guy? Die war teuflisch schwer abzuwimmeln!«
    »Erinnere mich nicht daran !«, stöhnte Guy. »Ich dachte schon, sie verschlingt mich mit Haut und Haar. Außerdem hat sie uns dieses Jahr wieder gebucht, also lass sie bloß nicht in meine Nähe kommen.«
    »Ich werde mein Bestes tun, Süßer, wie immer.« YaYa zwinkerte ihm zu, dann wandte sie sich lächelnd an Clemmie. »Guy hat mir geschworen, nie wieder eine Frau anzusehen, aber da sie ihm scharenweise nachlaufen, fanden wir es am einfachsten, wenn ich ihm bei öffentlichen Auftritten nicht von der Seite weiche.«
    Clemmie hielt den Atem an. Sollte das eine Warnung sein? Hatte sie während der Einführungsrunde irgendwie durchblicken lassen, dass sie Guy Devlin an die Wäsche wollte? Lief sie Gefahr, als blöde Kuh etikettiert zu werden?
    »Wie lange arbeitet ihr denn schon zusammen?«, fragte sie zögernd.
    Guy und YaYa lächelten einander kameradschaftlich zu.
    »Wir sind schon länger zusammen, als die meisten verheirateten Paare es miteinander aushalten. Aber es ist nicht alles ganz so, wie es scheint – wie du sicher noch herausfinden wirst.« Er sah YaYa an. »Komm schon. Sie sollte Bescheid wissen.«
    YaYa verbeugte sich schwungvoll und nahm unvermittelt die blonde Perücke ab, unter der ein kahl rasierter Schädel zum Vorschein kam.
    »Das gibt’s doch nicht!« Clemmie konnte es kaum fassen. »Du bist ein …«

    »Ein Kerl, ja, Süße.« YaYa gluckste. »Ich heiße Steve. Als ich sagte, wir würden hier zu dritt arbeiten, habe ich keineswegs auf eine gespaltene Persönlichkeit angespielt – ich meinte dich, mich und Guy.«
    Guy klatschte Brotscheiben auf seine dicken Salatsandwichs. »Die YaYa-Nummer läuft schon seit Ewigkeiten, sodass selbst ich sie jetzt auch schon so nenne. Aber Steve war in der Schule mein bester Freund und manchmal, wenn ich nicht aufpasse, verwende ich auch diesen Namen.«
    »Ich bin noch immer dein bester Freund, Liebling«, gurrte YaYa und spitzte einen Kussmund.
    »Bist du«, bestätigte Guy grinsend, während er mannhaft die Sandwichs zersäbelte. »Ich kann aufrichtig sagen, dass es keine andere Frau mit dir aufnehmen kann.«
    YaYa klimperte mit den langen künstlichen Wimpern. »Und nicht vergessen, Liebling.«
    »Als ob du mich nicht oft genug daran erinnern würdest.«
    Clemmie wusste wirklich nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie war vollkommen perplex. Nichts in der Welt hätte sie gegen diesen endgültigen Todesstoß ihrer romantischen Träume wappnen können.
    Guy war schwul. Und sie hatte sich eben noch selbst dazu beglückwünscht, dass alles so wundervoll klappte.
    Sie schluckte und sah YaYa an. »Und dein anderer Job? Im Norden? Die Sache als – ähem – Showgirl?«
    »Ich bin ein Transvestit, Süße.« YaYa rückte die schicke blonde Perücke wieder zurecht. »YaYa Bordello – Dragqueen erster Klasse. Eine der besten im ganzen Showgeschäft, auch wenn ich das selbst sage.«

6. Kapitel
    C lemmie war nun seit zwei Wochen bei The Gunpowder Plot . Der Oktober neigte sich mit kaltem, nassem und sehr windigem Wetter dem Ende zu, und der Fluss brauste schäumend und rauschend an den Bürofenstern vorüber.
    Den Schock über die Sache mit Guy und YaYa hatte sie beinahe überwunden, wenn auch noch nicht ganz. Selbst wenn die beiden glücklich sein mochten, so war es aus ihrer Sicht bei einem so tollen Mann doch ein schlimmer Fall von Verschwendung und ein wirklich grausamer Tod ihrer wildromantischen Träume.
    Obwohl weder Guy noch YaYa sie gebeten hatten, über die Art ihrer Beziehung Stillschweigen zu wahren, hatte sie kein Sterbenswörtchen verraten. Wenn Guy Devlin sich outen wollte, sollte er das zu einem selbst gewählten Zeitpunkt tun. Wenn der Umstand, dass die hinreißende YaYa ihn zu jeder öffentlichen Veranstaltung begleitete, dazu beitrug, die Lüge zu verbreiten, er wäre ein heißblütiger heterosexueller Don Juan – so wollte er wohl wirken – dann bitte sehr.
    Es genügte ihr fast, einfach mit ihm zu arbeiten, mit ihm zu lachen, an seiner Begeisterung für alles Pyrotechnische teilzuhaben. Fast.
    Molly und Bill hatten sich über ihr außerordentliches Glück, diesen Job ergattert zu haben, riesig gefreut. Beide fanden einhellig, es grenze an ein Wunder, dass sie so unübertrefflich auf
die Füße gefallen sei, und meinten, das sei eben wieder mal eine jener unerklärlichen Launen des Schicksals.
    Phoebe jedoch, die als Einzige um Clemmies

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