Sternenzauber
dort nicht erst gestern gewesen?«
YaYa nickte. »Anfrage für eine Hochzeit. Am Valentinstag nächstes Jahr. Wie süß. Und wenn du versprichst nicht zu sagen, dass ich es dir verraten habe, das ist auch Guys Geburtstag.«
»Gibt’s doch nicht!« Clemmie war ganz verzückt. »Passt ja perfekt! Guy kam am Valentinstag zur Welt! Äh … ich meine …«
»Ich weiß genau, was du meinst. Als wir noch zur Schule gingen, bekam er säckeweise Glückwunschkarten zu beiden Anlässen. Der arme Briefträger hätte sich fast einen Leistenbruch geholt.« YaYa lachte, und die Zigarette tanzte zwischen ihren glänzenden sinnlichen Lippen. »Allerdings gibt es mit dieser speziellen Hochzeit offenbar Komplikationen und der Typ, mit dem sich Guy gestern getroffen hat, musste in letzter Minute alles abblasen. Wirkt alles ein bisschen wie eine Nachtund-Nebel-Aktion. Wir müssen so bald wie möglich noch mal hinfahren, um herauszufinden, was genau da gewünscht wird. Willst du das übernehmen?«
Clemmie nickte. »Ich weiß, wo Steeple Fritton ist. In Richtung Upton Nervet – eines dieser wirklich malerischen kleinen Berkshire-Dörfer. Aber ich weiß bei Weitem noch nicht genug über The Gunpowder Plot , um das alleine durchziehen zu können.«
»Dann fahren wir gemeinsam«, sagte YaYa und blätterte im Kalender. »Du und ich. Guy kann sich ums Büro kümmern, solange wir weg sind. Da kannst du mal lernen, wie man so was abwickelt.«
»Wunderbar. Aber was ist daran so kompliziert?«
»Es soll eine geheime Hochzeit sein, Süße. Der Bräutigam
arrangiert alles ohne Wissen der Braut. Guy sagt, er will so tun, als gingen sie zur Hochzeit von jemand anders, und möchte die Glückliche überraschen, wenn sie beim Standesamt sind.«
»Ach du liebe Zeit! Und wenn sie ihn nicht heiraten will?«
»Das Risiko will er offenbar auf sich nehmen. Mutiger Junge. Ich werde ihn also nächste Woche dazwischenschieben, okay? Dienstag, wenn ihm das recht ist. Wie hieß er gleich noch mal? Ach ja, Ellis Blissit, und da ist auch seine Handynummer, ich rufe ihn also heute Nachmittag an. Schön, der andere Auftrag, den wir klären müssen, ist noch eine Hochzeit. Ich liebe Hochzeiten, du nicht auch?«
Da es nicht so aussah, als ob sie selbst jemals eine erleben würde, war Clemmie sich nicht ganz sicher, aber sie nickte trotzdem. »Und wo findet die statt?«
»In Milton St. John bei Charlie Somerset und Jemima Carlisle. Anfang Dezember. Sie rief letzte Woche an.«
»Ist Milton St. John nicht dieses Dorf mit den Pferderennen? In der Nähe von Newbury? Von Charlie Somerset habe sogar ich schon gehört. Mein Onkel Bill hat ein kleines Vermögen gewonnen, als er noch Jockey war – ich meine natürlich Charlie Somerset, nicht mein Onkel Bill.«
»Unheimlich sexy, der Bursche«, meinte YaYa anerkennend. »Wirklich durchtrainiert. Ich meine natürlich Charlie Somerset, nicht deinen Onkel Bill – obwohl ich da auch falsch liegen könnte, schließlich bin ich deinem Onkel Bill ja noch nie begegnet.«
»Du liegst schon richtig.«
»Schade. Aber wie dem auch sei, für diese Show werden wir mehrere Besuche machen müssen, Charlie und Jemima wollen wegen der Pferde nämlich ein geräuscharmes Feuerwerk, also werden wir ihnen ein paar Videoaufnahmen bringen und etwas entsprechend Hübsches, Festliches, aber Lautloses austüfteln.
Soll ich dich mit Guy dafür eintragen? Sagen wir, Ende nächster Woche?«
»Klingt gut«, seufzte Clemmie glücklich. »Ja, sehr gerne.«
»Allerdings«, YaYa blätterte im Kalender, »hat Jemima um eine Vorbesprechung gebeten, damit sie unser Timing mit dem übrigen Unterhaltungsprogramm der Hochzeitsfeier abstimmen kann. Sie hat gesagt, wir müssen uns vielleicht auswärts irgendwo mit ihr treffen, weil sie mit all den Hochzeitsvorbereitungen in letzter Minute so viel zu tun hat. Die Ärmste klang total abgehetzt. Wenn du den zweiten Termin also mit Guy machst, wie wär’s, wenn du den ersten allein übernimmst, nachdem Guy dich ja nun zur festen Mitarbeiterin erklärt hat? Wir müssen nur kurz Jemima anrufen und für euer Treffen den passenden Zeitpunkt am passenden Ort austüfteln. Einverstanden?«
»Wunderbar! Ich bin sicher, das kriege ich hin. Soll ich die anderen Termine auch gleich abklären?«
»Ach, lass uns erst noch eine Tasse Kaffee trinken«, sagte YaYa, nahm Suggs hoch und brachte ihn zu seinem Minisofa. »Und dazu ein süßes Teilchen. Es geht doch nichts über etwas Süßes in der Mittagspause. Ich mach den
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