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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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erweisen könnte.
    »Sie besucht ihn also noch hier?«
    »Wann immer sie ein neues Paar Designerschuhe will oder eine Urlaubsreise oder ein neues Auto oder eine frische Schönheitsoperation oder ihre Brut zum Skikurs soll oder …«
    Clemmie hatte das Gebäck mit einem Schluck Kaffee hinuntergespült. »Bestimmt hasst sie dich.«
    »Sie verabscheut mich, Süße«, hatte YaYa vergnügt geantwortet. »Sie hasst die ganze Steve-YaYa-Geschichte. Die Zimtzicke pflegt höchst ungalant mit mir und über mich zu sprechen. Aber ich zahl es ihr natürlich mit gleicher Münze heim.«
    Auch wenn Clemmie YaYa ins Herz geschlossen hatte, verspürte sie an diesem Punkt durchaus eine gewisse Sympathie mit der schönen Helen. Es war doch bestimmt fürchterlich herauszufinden, dass der eigene Ehemann die ganze Zeit insgeheim seinen besten Freund aus der Schulzeit liebte und einen
wegen einer überkandidelten Dragqueen fallen ließ, die früher mal Steve geheißen hatte.
    »Und die Kinder? Guy muss noch sehr jung gewesen sein, als sie zur Welt kamen, oder? Er ist doch sicher kaum älter als dreißig.«
    »Im Februar wird er einunddreißig.« YaYa hatte sich noch ein Teilchen genommen. »Und die Gören sind gar nicht wirklich seine. Nicht im biologischen Sinn. Die durchtriebene Helen hat ihre Laufbahn als Heiratsschwindlerin gleich nach der Schule eingeschlagen. Sie hatte schon einige Ehemänner verschlissen, als sie Guy in die Krallen kriegte. Als sie ihm Ketten anlegte, hatte sie Kacki, Kotzi, Rotz und Ratte schon im Schlepptau. Er liebt Kinder und hat früher immer gesagt, er wolle ein ganzes Fußballteam davon adoptieren, aber diese Satansbraten waren von Anfang an total ekelhaft zu ihm. Leider ist er so ein Gentleman, dass er sie trotzdem ohne Murren aufgenommen hat.«
    »Aber wenn sie – und ihre Kinder – so schrecklich waren, warum in aller Welt hat er sie denn geheiratet, noch dazu wenn …« Clemmie brach ab. Das war wohl nicht der geeignete Moment, um Guys sexuelle Neigungen anzusprechen.
    »Weil er einsam war und scharf auf sie und einem raffinierten Raubtier zur Beute fiel«, schniefte YaYa. »Helen ist, wie du bemerkt hast, ausnehmend schön, so wie eine blutleere Eiskönigin. Sie ist zu einem Zeitpunkt auf der Bildfläche erschienen, als Guy ziemlich verletzlich war. Seit der Pubertät hatten sich ihm die Mädchen – und Jungs – an den Hals geworfen. Er war von großer Auswahl verwöhnt und als Don Juan geradezu berüchtigt. Aber es war kurz zuvor eine Beziehung auseinandergegangen, die ihm viel bedeutet hatte, und Helen hat einfach alle richtigen Knöpfe auf einmal gedrückt, da sie nicht nur eine ziemlich heiße Braut war, sondern ihm auch noch eine fertige Familie auf dem Silbertablett präsentierte. Sie hat ein ausgeklügeltes
Spiel mit ihm gespielt, indem sie so tat, als sei sie gar nicht sonderlich an ihm interessiert. Das war er nicht gewöhnt und ist ihr natürlich eifrig hinterhergerannt – und zack! – hat sie die Falle zuschnappen lassen und der arme Kerl stand schneller vor dem Traualtar, als ich mein Rouge auflegen könnte.«
    Sie hatte gerade drei Teilchen verdrückt, war Clemmie plötzlich aufgefallen. Also hatte sie die gröbsten Spuren von ihren Ärmeln gewischt und die Krümel für Suggs vom Tisch gefegt, der aus seinem Körbchen geklettert war und die Reste in Lichtgeschwindigkeit weggeputzt hatte. Wenn Guy schon einmal eine Frau so sehr geliebt hatte, dass er sie geheiratet hatte, konnte sie womöglich zu hoffen wagen, dass sie vielleicht doch noch eine Chance hätte?
    Aber was für ein Gedanke, das würde doch YaYa das Herz brechen!
    »Und als sie sich scheiden ließen, bist du bei ihm eingezogen?«
    »Aber nein, meine Liebe. Ich war vor, während und nach Helen hier. Deshalb kann sie mich ja auf den Tod nicht ausstehen. Ich kannte ihn, weißt du. Kannte ihn wirklich gut. Besser als sie ihn je kennen lernen konnte. Und ich stand ihm immer schon näher, als sie ihm je hätte sein können. Er ist mein bester Freund. Das ist er für sie nie gewesen.«
    Dann hatte Clemmie die Teller und Kaffeetassen abgeräumt, sie und YaYa waren ins Büro zurückgewandert, und Clemmie hatte, so gut sie konnte, versucht, nicht darüber nachzudenken, dass die delikaten Details dieser Menage à trois aus Guy, Helen und YaYa die Klatschzeitungen sicher wochenlang mit Stoff hätten versorgen können.
     
    Mit einem Ruck rief sich Clemmie in die Gegenwart zurück, denn nun musste sie alle Gedanken an Guy erst mal

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