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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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beiseiteschieben.
Sie fand einen Parkplatz und überprüfte die Adresse, die Jemima Carlisle ihr gegeben hatte.
    »Tut mir wirklich leid«, hatte Jemima am Telefon gesagt, »würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir uns in dem Brautkleidergeschäft in Newbury treffen? Ich habe mit all den Vorbereitungen in letzter Minute so schrecklich viel zu tun. Wir könnten dort den Rahmen des Feuerwerks abstecken, während ich mein Brautkleid anprobiere, dann ist nachher alles schon viel einfacher, wenn Sie kommen, um mit mir und Charlie die Einzelheiten zu klären. Ist das okay?«
    Clemmie hatte geantwortet, das klänge gut – um nicht zu sagen, recht vergnüglich -, und sie würde sich ganz nach Jemimas Wünschen richten.
    Und so schloss sie den Peugeot ab und steuerte auf Newburys belebte Hauptstraße zu.
     
    Im gleichen Augenblick weideten sich Jemimas Blicke in einer von Newburys Brautmoden-Boutiquen an dem Ambiente knöcheltiefer cremefarbener Teppiche, Kristalllüster sowie Unmengen von Seide, Satin, Chiffon und Spitze, während in einer Dauerschleife leise Musik von Lionel Ritchie spielte.
    »Ich kann nicht in Weiß gehen«, stöhnte Jemima, »ich habe acht Jahre lang in Sünde gelebt!«
    »In Sünde gelebt?« Maddy Fitzgerald, Jemimas Trauzeugin, die gerade einen Arm voll glänzenden Satins streichelte, sah auf. »Na hör mal! In eheähnlicher Gemeinschaft, meinst du wohl. Heutzutage lebt niemand mehr in Sünde.«
    Suzy, Maddys jüngere Schwester, probierte gerade eine paillettenbesetzte Tiara an und beobachtete die beiden im Spiegel. »Lieber Himmel, Maddy! Sie lebt mit Charlie Somerset zusammen. Alles, was mit Charlie zu tun hat, ist die reine Sünde!«
    Sie kicherten. Charlie Somerset, einstiger Champion im
Hindernisrennen und ein großer Frauenheld, war ungeheuer sexy. Seit er sich Hals über Kopf in Jemima verliebt hatte, die den Buchladen in Milton St. John führte, war er jedoch ein anderer geworden. Charlie, der immer noch umwerfend gut aussah, nun aber streng monogam lebte, arbeitete für Maddys Ehemann Drew als Trainer auf dem Gestüt Peapods, wo er und Jemima sich eine wunderschöne Wohnung über den Stallungen teilten.
    »Nimm mal mein Handy.« Jemima reichte Suzy das Telefon. »Falls das Mädchen von The Gunpowder Plot anruft und nach dem Weg fragt, während ich gerade in der Unterwäsche dastehe oder so.«
    »Nur keine Panik!« Suzy drückte eine Tiara nach der anderen auf ihre blonde Strubbelmähne, nur um sie im nächsten Augenblick gleich wieder zu wegzulegen. »Alles wird gut. Wenn sie aufkreuzt, während du gerade etwas anprobierst, wird sie bestimmt gerne einen Moment warten.«
    Es war süß, dass Jemima sie gebeten hatte, ihre Brautjungfer zu sein, fand Suzy, aber sie war noch nie ein Glamourgirl gewesen – und nun sollte es ausgerechnet ein Volantkleid sein! Immerhin würde es ihr verkürztes, verkrüppeltes Bein vor den Blicken einer Kirche voller Hochzeitsgäste verbergen, die nicht daran gewöhnt waren, wie sie es in und um Milton St. John unter abgeschnittenen Shorts und Miniröcken allgemein sehen ließ.
    Nicht, dass ihr Bein sie noch groß kümmerte. Sie dachte kaum noch daran, immerhin lag der Unfall, kurz vor ihrem einundzwanzigsten Geburtstag, nun schon sieben Jahre zurück. Aber ihr fiel nach wie vor auf, dass Fremde sich bemühten, sie nicht anzustarren, wenn sie an ihnen vorbeihumpelte. Vielleicht fanden sie es tragisch, dass eine junge, schlanke, überaus modebewusste Frau an einer so offensichtlichen Behinderung
litt. Vielleicht fanden sie auch, sie hätte etwas dagegen unternehmen sollen.
    Suzy zuckte die Achseln. Sie hatte alles machen lassen, was orthopädische Chirurgen bewerkstelligen konnten. Sie hatten hervorragende Arbeit geleistet, und Suzy war ihnen dafür sehr dankbar gewesen. Ihre Karriere als aufstrebender weiblicher Jockey war zwar ebenso wenig zu retten gewesen wie ihre Beziehung zu dem einzigen Mann, den sie je geliebt hatte, aber ihr Leben war gerettet worden und auch ihr Bein. Damit war sie mehr als zufrieden.
    »Also«, sagte Maddy zu Jemima. »Dass du nicht Weiß tragen willst, wäre damit klar. Wie ist es mit dem Stoff? Seide oder Satin oder was?«
    »Samt eignet sich hervorragend für eine Trauung im Winter«, tönte die Boutiquebesitzerin geisterhaft hinter einem Kabinenvorhang. Sie sprach mit halb erstickter Stimme und klang, als wäre sie krank. »Mit Schwanendaunen. Ich nehme an, die Dame plant eine Winterhochzeit?«
    »Wer ist hier eine Dame?« Jemima zog

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