Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
anbieten. Okay? Gut. Und Sie waren beide noch nicht verheiratet?«, hatte der Beamte gefragt, als er
ihm die Urkunden zurückgab. »Keinerlei Ehehindernisse. Alles also ganz unkompliziert.«
    Unkompliziert? Nun ja, sicher, das könnte es sein – wenn Lola ihn nur heiraten wollte.
     
    »Wo zum Teufel sind wir hier?« Clemmie spähte durch die Windschutzscheibe des Geländewagens in das Dickicht aus Bäumen und ausladenden Hecken. »Ist das eine Straße oder ein Feldweg?«
    »Das Navi meint, dies sei die Straße nach Lesser Fritton«, überschrie YaYa einen von Dusty Springfields bekanntesten Hits, sie ging heute als Blondine im engen limonengrünen Wollkleid mit flaschengrünen Accessoires. »Das heißt, wir müssten ganz in der Nähe von Steeple Fritton sein, und wenn ich mich recht erinnere, hast du gesagt, den Ort kennst du wie deine Westentasche.«
    »Erbarmen!«, kicherte Clemmie. »Ich weiß, wo es liegt, ja. Aber ich habe nie behauptet, ich wüsste, wie man hinkommt, wenn man jegliche Zivilisation hinter sich gelassen hat. Soll ich Ellis Blissit anrufen und nach dem Weg fragen?«
    »Lass uns doch lieber erst versuchen selbst hinzufinden, Süße. Es kommt immer so unprofessionell rüber, wenn man zugeben muss, dass man sich verfahren hat.«
    »Besser unprofessionell rüberkommen, als einen Auftrag zu vergeigen, weil einem der Durchblick fehlt.«
    »Na warte!« YaYa tauchte mit dem Geländewagen in einen engen Tunnel prachtvoll gefärbten Herbstlaubs. »Unsere kleine perfektionistische Sekretärin! Nur weil du die Vorbesprechung mit Jemima Carlisle so gut gemeistert hast, hältst du dich jetzt wohl für unfehlbar oder was?«
    »Genau. Und außerdem glaube ich, wir sind hier verkehrt.«
    YaYa gluckste. »Ist ja gruselig. Hör mal, Schätzchen, Dusty
singt ›In The Middle of Nowhere‹! Einer meiner Lieblingssongs.«
    »Ich finde trotzdem, wir sollten anrufen.« Clemmie nahm YaYas Handy von der Ablage. »Da sind schon mehrere Nachrichten eingegangen … mal sehen – ja, genau, Ellis Blissit fragt sich, wo wir stecken. Und nicht nur er.«
    »Mist!«, kreischte YaYa und übertönte Dusty, die nun »Son of a Preacher Man« sang. »Ich hab auf der Mailbox eine spezielle Ansage, falls Freunde von mir wegen der Tour der Dancing Queens anrufen. Mit einem Anruf von dem guten Mr Blissit habe ich gar nicht gerechnet. Jetzt denkt er bestimmt, er hätte eine falsche Nummer gewählt.«
    »Warum?« Clemmie spähte misstrauisch aus ihrem cremefarbenen Ledersitz zu YaYa hinüber. »Wie lautet die Ansage denn?«
    »Ach, darüber brauchst du dir nicht dein hübsches kleines Köpfchen zu zerbrechen, Süße«, antwortete YaYa leichthin. »Ich hoffe, ihm hat wenigstens die Erkennungsmelodie der Dancing Queens gefallen. Ach, was ist das?«
    Das, vermutete Clemmie, als sie plötzlich aus der feurigen Pracht wieder ans Licht der diesigen Herbstsonne kamen, könnte direkt Steeple Fritton sein.
    »Ach, wie schön, jetzt müssen wir nur noch den Pub finden.«
    Weiße Cottages und helle Backsteinhäuser umrahmten einen Dorfanger, über dessen kurzen stoppeligen Rasen neben glänzenden Bögen aus Brombeerranken und herabhängenden Haselnusszweigen kreuz und quer schmale Fußpfade verliefen. Es gab eine kleine Ladenzeile mit Bogenfenstern und – ja! -auf einem Platz mit goldfarbenem Kies, von dem weitere winzige Straßen und Pfade sternförmig in alle Richtungen abzweigten, prangte ein winziger mit wildem Wein berankter Pub.

    »Das muss es sein.« Clemmie deutete auf den Crooked Sixpence . »Ist das nicht schnuckelig? Kommen wir arg zu spät?«
    »Nur gut zehn Minuten«, antwortete YaYa unbekümmert, warf ihre Zigarette aus dem Fenster und preschte geräuschvoll mit dem Geländewagen auf den Kies, wobei sie eine Bank voll älterer Herrschaften erschreckte, die aussahen, als hätten sie sich von Kopf bis Fuß bei der letzten Altkleidersammlung eingekleidet. »Schnapp dir das Zeug, meine Gute, und lass uns die Show ins Rollen bringen.«
    Ohne auf die bohrenden Blicke der drei Rentner auf der Bank zu achten – Clemmie hatte sich an YaYas exotische Erscheinung schon weitgehend gewöhnt, doch ihr war durchaus klar, dass sie auf Fremde reichlich schockierend wirken musste, von ihrem eigenen aktuellen Business-Outfit aus langem schwarz-rotem Rock und purpurroter Zigeunerbluse mal ganz abgesehen – schnappte sich Clemmie die Unterlagen und sie eilten zur Tür des Crooked Sixpence .
    Geöffnet wurde diese von einem recht jungen, sehr attraktiven

Weitere Kostenlose Bücher