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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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unsichtbaren Fussel von ihrem makellosen Kaschmirpullover. »Ich weiß. Ich sah ihn bei Tagesanbruch wegfahren – schon wieder. Aber ich muss mit ihm sprechen. Warum ist sein Handy nie eingeschaltet?«
    »Weil er mit dem Pyroteam unterwegs ist, um die Mörser und Zünddrähte für ein wirklich wichtiges Feuerwerk heute Abend aufzubauen, und dabei nicht gestört werden darf«, antwortete Clemmie und behielt für sich, dass er ihr gesagt hatte, sie könne ihn notfalls übers Syds Handy erreichen, weil er seines abschaltete »für den Fall, dass sie versucht, mich anzurufen«.
    Helen seufzte. »Immer spielt er mit diesen albernen Feuerwerkskörpern. Wie ein Kind. Auf jeden Fall herrscht bei mir Katastrophenalarm.«
    Ach du liebe Güte, dachte Clemmie, sagte aber nichts.
    »Falls er anrufen sollte«, fuhr Helen fort, »richten Sie ihm bitte aus, dass ich ihn heute Abend brauche.«
    »Er veranstaltet heute Abend ein Feuerwerk«, wiederholte
Clemmie und funkelte sie an. »Wie Ihnen sehr wohl bekannt ist.«
    »Das kann ja sein, aber wir – die Kinder und ich – besuchen Serena Kauffmans Kinder- Bonfire-Night -Party, und das bedeutet – wie Sie scheinbar nicht wissen -, dass die Kinder in die Junior-Highsociety aufgenommen werden.«
    »Schön für Sie«, nuschelte Clemmie, »wenn es Ihnen Spaß macht. Und was hat Guy damit zu tun?«
    »Ich brauche ihn, damit er die Kinder von der Schule abholt, sie erst zum Skikurs bringt und dann bei Serena absetzt.«
    »Kommt nicht in Frage. Er wird den ganzen Tag unabkömmlich sein. Warum in aller Welt können Sie Ka – äh – die Kinder nicht wie geplant selbst zum Snow-Dome und dann zu der Party bringen?«
    »Weil«, erwiderte Helen und rümpfte die hochnäsige Nase, »als ob Sie das irgendwas anginge, sie zu unserem gewohnten Skipalast in South Kensington gebracht werden müssen. Ich wurde eben informiert, dass die hiesige Kunstschneehalle ganz in der Nähe einer Siedlung mit Sozialwohnungen liegt. Ich bedaure, aber ich kann wirklich nicht zulassen, dass die Kinder mit gewöhnlichen Gören in Berührung kommen. Wer weiß, was sie sich da einfangen könnten.«
    »Da würde ich mir nicht so große Sorgen machen. Ich bin sicher, gewöhnliche Gören sind ziemlich abgehärtet.« Clemmie lächelte süßlich. »Es dürfte wohl kaum etwas geben, womit sie sich bei Ihren Kindern anstecken könnten.«
    »Sind Sie mit Absicht so unverschämt?«
    »Ich? Ach, das herauszufinden, überlasse ich Ihnen. Außerdem verstehe ich immer noch nicht, warum Guy sie fahren soll?«
    »Weil ich während des Skikurses in Reading einen Termin zur Gesichtsbehandlung und Maniküre gebucht habe, und das
ist ein absolutes Muss. In meinem jetzigen Zustand kann ich mich unmöglich heute Abend bei den Kauffmans blicken lassen. Es werden Fotografen von Illustrierten da sein! Und die Kinder dürfen auf gar keinen Fall ihren Skikurs verpassen. Das würde sie schwer traumatisieren. Während ich schön gemacht werde, muss also jemand die Kinder nach London bringen und sie anschließend zu Serena nach Surrey fahren.«
    »Tja, aber nicht Guy«, sagte Clemmie gelassen mit unter dem Tisch geballten Fäusten. »Selbst wenn er wollte, hätte er schlichtweg keine Zeit. Sie werden es also entweder mit den gewöhnlichen Gören aufnehmen oder ihren Kosmetiktermin absagen müssen oder Sie fragen vielleicht einen Ihrer anderen Exmänner.«
    Helen schnaubte. Es war ein herbes, unweibliches Geräusch, das ganz und gar nicht zu ihrer äußeren Erscheinung passte. Clemmie erwartete fast, dass sie gleich Feuer aus ihren klassischen Nasenflügeln speien würde.
    »Ach Clemmie, Sie Gute – wie edelmütig Sie für Guy in die Bresche springen. Und wie peinlich durchschaubar Sie doch sind. So verknallt. So bemitleidenswert. Sie sind doch sicher schon lange genug hier und kennen ihn gut genug um zu wissen, dass er eine wie Sie nicht mit der Beißzange anfassen würde, oder etwa nicht?«
    Das hatte gesessen. Clemmie hoffte inständig, dass sie nicht rot wurde. Sie spielte an ihren Ohrringen und fand, Schweigen sei besser als jede Antwort.
    Helen seufzte schwer. »Sie sind ja wirklich ein ganz besonders einfältiges Mädchen.«
    »Ich bin weder ein Mädchen noch einfältig.« Clemmie wähnte sich mit dieser Antwort auf der sicheren Seite. Sie dehnte die Lippen zu einem Lächeln. »Und – nur so als Vorschlag – wenn Sie die, äh, Kinder nach London zum Skifahren
bringen, könnten Sie ja den Termin in Reading absagen und, während die Kleinen

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