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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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gezischt und stürzte sich in Guys Arme.
    Die Kinder kreischten einstimmig auf.
    »Mein Gott!«, lästerte Helen. »Ich hatte gehofft, die grässliche Kreatur wäre inzwischen verendet.«
    »Mir geht es gut«, sagte Clemmie leise. »Und Suggs auch. Danke für den Kuchen übrigens, er war wundervoll. Ich fürchte, ich habe ein bisschen Sauerei gemacht – sowohl mit
dem Kuchen als auch mit den Chemikalien. Weißt du, am besten nehme ich eben meine Sachen und …«
    »Wir ziehen hier ein, zu Guy«, fiel ihr die größere Hexe ins Wort. »Wir haben kein Haus mehr.«
    »Scheißelektriker«, zischte die kleinere Hexe. »Mami sagt, alle Elektriker sind Wichser.«
    »Das Haus hat heute Nachmittag Feuer gefangen«, jaulte Dracula. »Gerade als wir zur Gruselparty bei Jeremy Pointing-Meyers gehen wollten. Dabei hatte der echte Leichen und jetzt haben wir die verpasst.«
    »Gib mir einen Moment Zeit, um ein scharfes Messer zu holen«, murmelte Guy, »dann kann ich leicht Abhilfe schaffen.«
    »Können wir jetzt unsere Zimmer sehen?« Das Skelett ließ ein paar lockere Knochen klappern. »Ich bin echt fix und alle.«
    Guy sah Helen verständnislos an. »Wovon zur Hölle sprechen die eigentlich?«
    »Vom Ausbau des neuen Wintergartens«, sagte Helen abfällig. »Und von unfähigen Elektrikern. Ein kleiner Fehler in der Verkabelung, haben sie gesagt, hat jedoch ziemlich großen Schaden angerichtet und wir haben keinen Strom, bis sie das Problem lösen können. Es ist nur eine kurzfristige Einquartierung. Aber wir brauchen für ein oder zwei Wochen ein Dach überm Kopf. Sag jetzt nur nicht, ich solle Freunde fragen – aus irgendwelchen Gründen haben alle erklärt, sie könnten uns nicht aufnehmen, und meine Eltern sind schon in Winterurlaub gefahren und haben das Haus natürlich verschlossen und verriegelt.«
    »Ja, natürlich«, sagte Guy eisig. »Kann denn nicht einer deiner anderen Exmänner aushelfen? Die sind immerhin die Väter der Kinder.«
    Helen wich seinem Blick aus. »Leider nein. Bedauerlicherweise sind beide anderweitig belegt.«

    Guy seufzte. »Wie wär’s dann mit einem Hotel, wenn es nur für kurze Zeit ist?«
    »Liebe Güte, nein! Doch nicht mit den Kindern. Und nicht, wenn bei dir mindestens vier Zimmer leer stehen. Außerdem liegt Winterbrook so nah am Autobahnnetz, dass man die Kleinen von hier aus bequem zur Schule und zu ihren Förderkursen fahren kann.« Helen formte die makellosen Lippen zu einem Schmollmund. »Sei nicht so herzlos, Guy, Liebling. Du wirst kaum merken, dass wir hier sind. Und in einer Woche sind wir wieder weg.«
    »Das wird eine verflucht lange Woche«, stöhnte Guy. »Aber wenn ihr wirklich nirgendwo anders hinkönnt …«
    Clemmie bewegte sich auf die Tür zu. »Ich zieh mich zurück«, sagte sie leise zu Guy. »Bis morgen.«
    »Wie? Ach ja – wie du willst«, sagte Guy und streichelte geistesabwesend den zitternden Suggs. »Gute Nacht, Clemmie.«
    Clemmie fühlte sich elender als je zuvor in ihrem Leben, sie eilte fröstelnd durch den schneidenden Wind, umrundete einen schnittigen mintgrünen Jaguar, der bis unters Dach mit Designertaschen vollgepackt war, und schloss den Peugeot auf.
    »So ein verdammter Mist!«, schimpfte sie, als sie vom Bootshaus wegfuhr. »Jetzt bin ich nicht mal dazu gekommen, ihm zu erzählen, dass ich den Siebten Himmel entdeckt habe!«

13. Kapitel
    D er fünfte November versprach ein idealer Guy-Fawkes-Day für Tarnia Snepps’ Feuerwerksparty zu werden. Wenn, wie vorhergesagt, auf den schönen, klaren, kalten Tag ein ebenso klarer, kalter Abend folgte, wolkenlos und mit sichelförmigem Mond am Himmel, würde es in dieser Nacht ein sensationelles Höhenfeuerwerk geben.
    Dann ginge wenigstens eine Sache gut, dachte Clemmie verdrießlich, als sie sich an ihrem Schreibtisch durch die E-Mails und Briefe arbeitete. Das Leben im Bootshaus war einfach scheußlich, seit Helen und die Kinder angekommen waren. Die Frau war ein Albtraum, und ihr ungeheuerliches Verhalten wurde nur noch von dem abstoßenden Benehmen ihrer Sprösslinge überboten. Außerdem vermisste Clemmie YaYas überkandidelte liebenswerte Art und ihr unermüdliches Geplapper. Selbst Suggs hatte im Büro Zuflucht gesucht und verbrachte seine Tage bei Clemmie auf dem kleinen Sofa.
    Guy war mehr außer Haus als daheim, und wenn er da war, war er reizbar und fahrig.
    »Entschuldige, Clemmie«, hatte er jeden Morgen gesagt, wenn er kurz ins Büro geschaut hatte, um die Post durchzusehen und ihr seinen

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