Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
blöden Wandkalender hinterlassen, dass sie morgen Abend wieder da ist – als ob mich das interessieren würde -, von daher nehme ich an, dass sie sich für heute Nacht irgendeinem anderen armen Trottel aufgedrängt hat. Der Highsociety-Dame Serena Kauffman jedoch wohl kaum. Nicht mit den Kindern im Schlepptau.«
    »Und dann kehren sie doch sicher bald nach London zurück. Es war doch nur ein ganz kleiner Brandschaden, oder?«
    »So sagte sie.« Guy seufzte. »Lieber Gott, ich hoffe, sie sind weg, bevor YaYa zurückkommt. Sonst wird es zugehen wie beim Kampf der Titanen.«
    »YaYa fehlt mir wirklich«, sagte Clemmie und glättete den Saum ihres allerbesten langen scharlachroten Mantels, den sie extra für diesen Abend zu ihren besten hohen schwarzen Stiefeln und dem langen roten Wollkleid angezogen hatte. Dazu
trug sie die Gagat- und Rubinohrringe von Butler and Wilson und hatte Ewigkeiten auf ihre Haare und ihr Make-up verwendet. Guy hatte ihr gesagt, sie sähe wundervoll aus. Sie hatte das mehr als modisches Kompliment aufgefasst – schwule Männer hatten ja immer so ein Händchen für Kleider und Design – und nicht als eine auch nur im Entferntesten persönlich gemeinte Bemerkung. »Sie hat mir ein paar SMS geschickt. Klingt so, als würde sie sich blendend amüsieren. Bestimmt vermisst du sie sehr.«
    »Hm.« Guy nickte. »Wir leben schon so lange zusammen, dass es immer ein komisches Gefühl ist, wenn sie verreist. An den meisten Abenden ruft sie an, bevor die Show beginnt. Nach dieser Tour wird sie ewig lange brauchen, um wieder auf den Teppich zu kommen – manchmal denke ich, sie würde das gerne hauptberuflich machen. Ich wollte ihr dabei natürlich nicht im Weg stehen, aber …«
    »Sie würde dir fehlen?«
    »Wenn man über zwanzig Jahre lang so eng zusammen war wie YaYa und ich, kommt es einem vor, als fehle ein Teil von einem selbst, wenn man getrennt ist. Liebe Güte, wie sich das anhört! Nein, im Ernst, ich bin froh, wenn alles wieder seinen normalen Gang geht.«
    Clemmie nickte zustimmend in die Dunkelheit und fand es nicht mal im Geringsten merkwürdig, dass »normal« für sie nun Guy, YaYa und Suggs beinhaltete – ein Trio, das die meisten Leute ganz und gar nicht normal finden würden. »Und wenn Helen erst weg ist und YaYa wieder da und du ein bisschen freie Zeit hast und etwas – äh – entspannter bist, können wir ja vielleicht mit der Ausarbeitung des Siebten Himmels weitermachen.«
    »Ja – ich kann es kaum erwarten. An Halloween hatte ich mich so darauf gefreut – dann ist Helen hereingeplatzt und es
ging nicht mehr. Herrgott, diese Frau versaut einem aber auch alles. Ich wünschte, ich wäre ihr nie begegnet. YaYa hatte mich ja gewarnt, dass sie nichts als Ärger bringen würde, aber ich habe nicht auf sie gehört, weil … Na ja – das ist jetzt ja alles Schnee von gestern. Allein bist du mit dem Allbard wohl auch noch nicht weitergekommen, oder?«
    »Nun, eigentlich, da du es gerade ansprichst …«
    Clemmie schilderte Guy in Kurzfassung, was sie an Halloween entdeckt und wie sie anschließend versucht hatte, das magische Grün in ihrem Schuppen nachzubilden.
    Sie hatten inzwischen das Anwesen der Snepps erreicht und Guy trat so fest auf die Bremse, dass der BMW fast gegen die hohe Böschung schleuderte. »Was? Und das hast du mir gar nicht erzählt?!«
    »Es gab ja keine Gelegenheit dazu«, sagte Clemmie mit gefurchter Stirn, als der Wagen zum Stehen kam. »Wann hätte ich denn mit dir darüber sprechen können? Es tut mir leid, wenn ich deiner Meinung nach nicht ohne dich hätte herumexperimentieren sollen, aber du hattest so viel zu tun und warst mit den Gedanken ganz woanders und …«
    »Erzähl mir noch mal, was du herausgefunden hast«, sagte er und sah sie im Dunkel des Wagens an. »Von Anfang an.«
    Das tat sie. Sie berichtete ihm alle Einzelheiten, einschließlich der Tatsache, dass das grüne Feuer mit dem mittelalterlichen Aberglauben um den Grünen Mann verknüpft war und der Zauberspruch untrennbar zu dem Rezept gehörte, fügte hinzu, dass sie zwar noch immer nicht an Magie glaube, aber auch kein Scheitern des ganzen Experiments riskieren wolle, weil sie manche Teile davon ausließe.
    Das Gespräch wurde nur davon unterbrochen, dass sie ab und zu von einem atemberaubenden farbigen Sternenschauer oder ohrenbetäubend laut anschwellendem Krach auf dem
Dorfanger von Hazy Hassocks abgelenkt wurden, wo sich die Dorfbewohner offenbar bei ihrer eigenen Bonfire Night

Weitere Kostenlose Bücher