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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Feind des Kreuzes. Und ich rate jedem Menschen eindringlich, auf seine innere Stimme, seine Wahrheit zu hören. Schon zu viele Verbrechen wurden im Namen dieses hassenswerten Symbols begangen, und dies von einer alles dominieren wollenden Macht. Ich halte es für legitim, den Julianischen Korund jetzt den Gerechten zu übergeben, und Jek soll sein Hüter sein. Diese Entscheidung ist nichts als die Vollendung des Willens meines Vorgängers, Barrofill XXIV.«
    Von seinen Gefühlen schier überwältigt, betrachtete Jek den geschliffenen Stein, der in allen Blauschattierungen
funkelte. Er war in rosa Optalium gefasst und viel zu groß für seinen Ringfinger.
    »Nimm diesen Ring, Jek. Er wird der Grundstein einer Welt sein, die uns zu schaffen aufgetragen wurde.«
    Jek nahm den Ring. Er strahlte eine solche Hitze aus, dass er ihn schnell in seine Westentasche steckte. Dann musste er weinen, weil ein so mächtiger Mann so viel Demut gezeigt hatte. Der Muffi umarmte ihn.
    Der ehemalige Gouverneur Ut-Gens hatte sich geändert, auch wenn Bruder Sergian, der Missionar auf dem Planeten Getablan, das Gegenteil behauptet hatte.
    »Von nun an bin ich dieser Last ledig«, murmelte der Pontifex. »Und das berechtigt mich, ein einfacher Schüler, ein Novize der Stille zu werden. Ich verzichte auf meinen Namen als Muffi und nehme meinen Geburtsnamen wieder an, den Namen, den mir meine geliebte Mutter, Wäscherin im Runden Haus in Duptinat, gegeben hat: Fracist Bogh …«
    In diesem Augenblick erschütterte eine neue Explosion, von grellen Lichtblitzen gefolgt, die Mauern. Doch da die Wände des Raums mit Optalium gepanzert waren, stürzten sie nicht ein. Aber eine aufquellende Rauch- und Staubwolke machte das Atmen fast unmöglich.
    »Die erste Pflicht eines Menschen, der eine neue Welt erschaffen will, ist es doch, am Leben zu bleiben, Eure Heiligkeit … Fracist Bogh!«, schimpfte der Meistergärtner.
    Als der ohrenbetäubende Lärm der Explosion verhallte, konnten die drei Schüsse hören, die immer näher kamen, und das verzweifelte Schreien der Verwundeten.
    Der Osgorite stellte sich mit gezückter Waffe vor die Tür. »Verdammt nochmal, gleich sind sie da!«
    Wie um seine Worte zu illustrieren, trat aus dem Halbdunkel
eine schattenhafte Gestalt hervor. Wegen des höllischen Lärms hatte er sie nicht kommen gehört. Er wollte schon schießen, als jemand ihn daran hinderte. Außer sich vor Wut richtete der Gärtner seine Waffe auf den Störenfried und musste verblüfft feststellen, dass es der kleine Ritter der Stille war.
    »Nicht schießen! Das ist Shari!«, rief Jek.
    Er lief zu dem Mahdi und warf sich in dessen Arme.
    »Langsam, lass mich erst wieder zu Atem kommen«, murmelte Shari.
    Jek trat einen Schritt zurück und sah seinen Freund prüfend an. Der Mahdi wirkte äußerst erschöpft und musste gekämpft haben, wie der Anjorianer an den Spuren am Hals erkannte.
    »Ich habe die Codes«, sagte Shari mit müdem Lächeln und beantwortete damit Jeks stumme Frage.
    Er öffnete die Hand, darin lagen vier kleine weiße Kugeln.
    Jek war außer sich vor Freude, endlich konnten sie Yelle, Aphykit, San Francisco und Phoenix wieder zum Leben erwecken.
    »Schnell, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren«, sagte da Maltus Haktar.
    Der Mahdi sah den Obersten Gärtner misstrauisch an.
    »Sie sind Freunde«, erklärte Jek. »Das ist Maltus Haktar, der Sicherheitschef des Bischöflichen Palastes. Er wollte dich nicht erschießen. Und das ist der Muffi Barro … Fracist Bogh. Wir werden belagert, und wir müssen uns beeilen.«
    »Einander vorstellen können wir uns später«, drängte der Osgorite. »Geben Sie mir diese Kugeln. Ich muss die Nummern der Codes mit denen der Kryo-Codes in Verbindung bringen.«

    »Vertraut Maltus. Er ist zwar nicht vom Fach, aber er kennt sich mit der Reanimation tiefgefrorener Körper sehr gut aus.«
    Shari nickte und gab dem Obersten Gärtner die Kugeln. Ein angespanntes Schweigen herrschte, als Maltus Haktar sich an die Arbeit machte. Er öffnete eine Klappe und gab auf der darunter integrierten Tastatur den Befehl ein, den Gefrierungsprozess zu stoppen. Obwohl jetzt pausenlos Kampflärm herrschte, konnten alle hören, dass die Motoren nicht mehr liefen. Dann entriegelten sich mit einem leisen Knacken die Sargdeckel. Die Innenwände der Sarkophage beschlugen sofort; die darin Liegenden waren nur noch undeutlich zu erkennen. Der Osgorite verglich die auf den Kugeln eingravierten Ziffern mit denen auf den

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