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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Geschichte gehört hatte, ihn an sich nahm und die Heilkräfte des Saphirs wieder aktivierte. Der Mann hieß Antus Sij Païlar, aber bekannt wurde er unter dem Namen Kreuz.
    Iewuta jedoch wartet noch immer darauf, dass die Menschen den geheimen Weg, der zu den Göttinnen und Göttern führt, wiederfinden. Erst dann kann sie aus ihrem Schlaf erwachen.
    Mündlich überlieferte julianische Legende
Übersetzung: Messaodyne Jhû-Piet
    Anmerkung des Übersetzers: Wie es heißt, habe Kreuz den Julianischen Korund seinem Nachfolger, dem Syracuser Alguinzir, als Zeichen seiner Legitimität übergeben. Die Syracuser haben daraus gefolgert  – ziemlich voreilig, fürchte ich –, dass die Legitimität der Kirche des Kreuzes mit der des Planeten Syracusa gleichzusetzen sei. Also verlegten sie den Sitz der Kirche nach Venicia und installierten eine Art Monopol für die Nachfolge der Muffis. Und dieses Monopol endete erst im Jahr 17 des Ang-Imperiums, als der Kardinal Fracist Bogh, ein Marquisatiner, dem Muffi Barrofill XXIV. auf den Thron folgte. Da die Wahl Fracist Boghs viele Fragen aufwarf, die nie geklärt wurden, war sie äußerst umstritten.
    Was die Heilkräfte des muffialen Rings betrifft, so wurden sie nie bewiesen  – aber auch nie offiziell bestritten …

     
     
    S haris Fingerspitzen glitten über die kleinen glatten Kugeln. Nur mühsam hatte er seinen Ekel überwunden, als er die raue kalte Haut des Scaythen berühren musste.
    Harkot hatte sich bei der plötzlichen Attacke seines Gegners nicht gerührt, so als hätte der Krieger der Stille seine Nervenzentren gelähmt. In dem Moment, als er seine Erkenntnisse an das Dritte Konglomerat weiterleitete, hatte sein Feind den Sieur d’Ariostea gestoßen und ihn angegriffen. Weil der Mahdi eine so große innere Lichtenergie ausstrahlte, hatte ihn die Nicht-Energie der In-Creatur verlassen, auch die ständige Kommunikation mit den Meister-Creatoren war unterbrochen, so als ob der physische Kontakt mit einem Urmenschen die mentalen Frequenzen aller ihrer künstlichen Kreaturen gestört habe.
    Noch immer herrschte zwischen den Höflingen ein unbeschreibliches Durcheinander. Alle waren in Panik geraten, die autopsychischen Selbstkontrollen funktionierten überhaupt nicht mehr. Die Menschen liefen planlos hin und her – endlich empfanden sie wieder etwas, auch wenn es nur der köstliche Schauder der Angst war.
    Als eine bewaffnete Abteilung Pritiv-Söldner in den Saal stürmte, wurde die Panik noch größer. Doch rücksichtslos bahnten sich die Pritiv-Söldner ihren Weg durch die Menge. Dann sahen sie einen weiß gekleideten Mann, der auf seltsame Weise den Seneschall umklammerte.

    Shari hatte sich inzwischen der Codes bemächtigt. Obwohl sein Mund nur ein paar Zentimeter von dem des Seneschalls entfernt war, spürte er keinen Atem. Das verstörte ihn. Er hatte das Gefühl, eine seelenlose Hülle zu berühren. Denn der Atem war nicht nur ein Symbol des Lebens, sondern lebensnotwendig. Brauchten Scaythen denn keinen Sauerstoff, kein Wasser, keine Nahrung? Allein dieser fundamentale Unterschied machte deutlich, dass sie nicht dazu geschaffen waren, in menschlichen Welten zu leben, sondern nur dazu, sie zu schwächen und schließlich auszulöschen – also hatten sie überhaupt kein Interesse daran, ein Universum zu erhalten, das für ihre Existenz unwichtig war. Diese neutrale und unabhängige Kondition  – quasi emotionslos und mechanisch – war gleichzeitig ihre Stärke und Schwäche. Ihre Stärke, weil sie der Wahrscheinlichkeitsrechnung folgend äußerst effizient agierten, doch ihre Schwäche, weil sie keinen kreativen Zugang zur Schöpfung besaßen und ihr Vernichtungswerk nicht »überleben« würden.
    Als Shari seine Hand aus der Tasche nahm, fing der Scaythe an, heftig zu zittern.
    Obwohl von der Anwesenheit Tixu Otys im Matrix-Bottich geschwächt, war es den Meister-Creatoren gelungen, die Verbindung zu dem Dritten Konglomerat wiederherzustellen, und sie holten zum Gegenschlag aus, der auf der Reaktivierung der Eigenschaften eines atypischen Keimlings beruhte, der seit dem Jahr 7157 des Standardkalenders der Konföderation von Naflin nicht mehr zum Einsatz gekommen war, weil er, da er von primitivem Hass geprägt war, vom Hyponeriarchat nicht mehr kontrolliert werden konnte.
    Des Hassgefühls hatten sich die Meister-Creatoren bereits
früher bedient, als sie Harkot mit dem einstigen Konnetabel Pamynx verschmolzen, und zwar von einer sehr geringen Dosis.

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