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Sternenzitadelle

Sternenzitadelle

Titel: Sternenzitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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haben, als du ernannt wurdest! Vielleicht werde ich sie ja von da oben sehen, aber darüber werden wir nicht miteinander reden können.
    Kommen wir zur Sache. Zwar habe ich die Ewigkeit vor mir, aber deine Zeit ist begrenzt. Du sollst wissen, dass die Stimme, die dich bisher in diese Kellergewölbe gelenkt hat, leider nicht göttlichen Ursprungs, sondern das Resultat sublimster Emissionen einer Magnetplaque ist, die ich selbst dir während unserer letzten Begegnung subkutan implantiert habe. Kein Gerät kann sie aufspüren. Diese Impulse haben dich zuerst in die Geheimbibliothek gebracht,
wo du das ursprüngliche Wort der Kirche des Kreuzes kennenlerntest, das doch so verschieden von dem ist, was wir unsere Schäfchen lehren, nicht wahr? – und wo du gelernt hast, dein Denken und Fühlen vor den mentalen Inquisitionen zu schützen, und zwar durch ein Prozedere, das ich bereits erprobt habe. Begreifst du jetzt die Chance, die sich dir bietet, mein lieber Fracist? Ich habe erst nach dreißig Jahren das Filmbuch der Kirche des Kreuzes entdeckt und das Papierbuch der Inddikischen Wissenschaften.
    Von heute an werden von der Plaque keine Impulse mehr ausgehen, weil sie dich bis an die Stelle gebracht hat, wo ich mit meinen Nachforschungen aufhören musste. Außerdem sollst du noch wissen, dass ich keines natürlichen Todes gestorben bin, wie man dich wahrscheinlich hat glauben lassen, sondern dass ich ermordet wurde – und der Mörder war kein anderer als Fracist Bogh!«
    Als der Muffi diese Worte hörte, war er derart erschüttert, dass er unkontrolliert zu zittern anfing.
    »Selbst von dem Ort, an dem ich mich jetzt befinde – die Hölle wahrscheinlich –, glaube ich zu hören, wie du deine Unschuld beteuerst! Diese Kastraten, die Vikare, haben das alles organisiert, und ich musste sie gewähren lassen, wenn ich ihren Verdacht nicht erregen wollte. Also habe ich ihre Intrigen zu unserem Vorteil genutzt. Aber sie haben Beweise für deine Schuld. Wie diese Beweise aussehen, weiß ich nicht, doch sie könnten jederzeit deine Amtsenthebung und Verurteilung erfolgreich in die Wege leiten. Zu diesem Zweck haben sie in dein Gehirn für einige Stunden unseres letzten Treffens Vergessen implantiert, von dem Zeitpunkt meiner Ermordung an bis zur Rückkehr in dein Domizil. Ich sage das nicht, weil ich dich anklagen will, Fracist, noch weniger verurteile ich dich. Beruhige
dein Gewissen, denn ich habe meinen Tod gewollt. Ich wollte endlich meinen Lastern entkommen. Doch das Vikariat bedeutet eine ständige Gefahr für dich. Deshalb musst du diese Beweise für deine angebliche Schuld aufspüren und vernichten. Und du musst das gesamte Vikariat ebenfalls vernichten, sollte es nötig sein! In dieser Hinsicht darfst du dir keine Schwäche erlauben! Welches Gewicht haben diese elenden Kastraten gegen Abermillionen Menschen der bekannten Welten?
    Da ich zum letzten Mal zu dir spreche, möchte ich dich noch auf etwas hinweisen, dir einen neuen Weg aufzeigen: In dem Ersten Buch des Zeitenendes sagt der Prophet Zachiel voraus, dass allein die zwölf Herolde des Tempels des Lichts, die zwölf Ritter der Offenbarung, es verhindern könnten, dass das Universum in ewiger Nacht versinke. Mit dieser Materie solltest du dich intensiv befassen, mein lieber Fracist. Vollende, was ich aus mangelnder Willenskraft nicht getan habe. Ich weiß nicht, wo sich dieser Lichttempel befindet, noch wer diese Ritter sind, aber ich bin mir sicher, dass es die Aufgabe des Ersten Dieners der Kirche des Kreuzes ist, einen dieser Ritter aufzuspüren und somit ebenfalls die anderen.
    Ich bin mir bewusst – das habe ich dir bereits bei unserer letzten Begegnung gesagt, aber auch daran kannst du dich nicht mehr erinnern –, dass diese späte Besinnung mich auf keine Weise von meinen Schandtaten freispricht. Betrachte mich auch weiterhin als einen gottlosen und lasterhaften Menschen, bediene dich meiner als Schreckgespenst, aber es wäre schön, wenn ich einen kleinen Platz in deinem Herzen hätte. Dann bliebe mir das Gefühl, dass nur ein winzig kleiner Teil meines Wesens zum Anbruch eines neuen Zeitalters beigetragen habe. Das ist der letzte
Wunsch eines Greises, der bereits in einer endlosen und sternlosen Nacht umherirrt.
    Adieu, Fracist Bogh, Barrofill XXV., möge die Kirche des Kreuzes ihre Hand über dich halten.«
    Die Aufzeichnung endete abrupt, der Bildschirm wurde dunkel. Nur der Laserstrahl der Taschenlampe erleuchtete das Gewölbe.
    Lange saß der

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