Sternschnupperkurs
hierher!«
Idiotischerweise sprang Baxter daraufhin fröhlich auf die Männer zu, wie eine einfältige Debütantin auf einem Tanzball. Er hatte keine Ahnung, wer diese Kerle waren, aber wenn sie seinen Namen kannten, reichte ihm das.
Außerdem würden sie ihn vielleicht mit Schokolade füttern.
55. Kapitel
»Etwas stimmt nicht«, beschwerte sich der Untersetztere der beiden Männer. Er zeigte mit dem Finger auf Lucille und Suzy. »Eindeutig dasselbe Outfit, aber es steckt die falsche Frau drin.«
Lucille warf Suzy einen verständnislosen Blick zu. »Hast du eine Ahnung, wovon die beiden reden?«
Suzy schüttelte den Kopf. Verdammt, warum hatte sie den limonengrün-silbernen Trainingsanzug nicht in die Kleidersammlung gegeben, sondern Lucille geschenkt?
»Das ist sie, klar ist sie das. Sieh dir nur ihr Gesicht an!«, krähte der zweite Mann. »Derselbe Hund, dasselbe Outfit … he, Schätzchen, erlöse uns von unseren Qualen. Hast du es geschafft, dir Leo zu krallen?«
»Ignoriere sie einfach.« Suzy lief krebsrot an und versuchte, Lucille mit sich zu ziehen. »Es sind Minderbemittelte, die ihre Tage auf öffentlichen Bänken zubringen, von wo sie unschuldigen Passanten Beleidigungen an den Kopf werfen.«
»Zieh nicht so«, beschwerte sich Lucille. »Wir können Baxter nicht zurücklassen. Außerdem haben sie etwas über Leo gesagt.«
»Los schon, uns kannst du es doch erzählen«, drängte der Untersetzte. Er grinste Suzy lüstern an. »Träumst du immer noch von ihm? Leo Fitzirgendwas? Fragst du dich immer noch, wie er ohne Kleider aussieht?«
»Das ist doch egal«, kicherte sein Freund. »Ich will nur wissen, ob sie ihn gevögelt hat.«
»Ah, gute Frage. Und?« Der Untersetzte hob seine blonden Augenbrauen. »Hast du, Schätzchen? Du weißt, wie sehr du es wolltest.«
»Das ist völliger Schwachsinn«, murmelte Suzy und wünschte, der Boden unter ihren Füßen möge sich öffnen und sie verschlingen.
»Nein, tu das nicht, du darfst deine Gefühle nicht leugnen«, spottete der andere Mann. »Du hast uns gesagt, dass du ihn liebst.«
»Das habe ich nicht gesagt!«, kreischte Suzy verzweifelt.
»Da hat sie recht, weißt du. Das hat sie
uns
nicht gesagt. Sie hat ja mit sich selbst geredet.« Der Untersetzte genoss die Situation sichtlich. Er legte eine Hand auf sein Herz und deklamierte: »Oh, ich Unselige, wie kann ich Billy ehelichen, wo doch Leo meine einzig wahre Liebe ist?«
»Harry«, korrigierte Lucille ihn automatisch. »Nicht Billy.«
»Stimmt.« Der andere Mann nickte. »Es war Harry.«
Der Untersetzte zuckte mit den Schultern, tätschelte Baxter und grinste Suzy an. »Na schön, aber ich finde es trotzdem ganz schön dreist, dass sie ständig mit sich selbst spricht, aber uns als Minderbemittelte bezeichnet.«
»Und?« Lucille befestigte Baxters Leine an seinem Halsband. Das schwule Pärchen war in die andere Richtung davongeschlendert, Arm in Arm und laut lachend.
Suzy ließ sich auf die Bank fallen, die die beiden frei gemacht hatten, und sagte verzweifelt: »Verdammt, ich wünschte, ich hätte den Wagen genommen.«
Lucille setzte sich ebenfalls und steckte ihre kalten Hände in die Taschen des Trainingsanzugs, den Suzy ihr überlassen hatte.
»Stimmt das? Bist du wirklich in Leo verliebt?«
»Nein. Nein, natürlich nicht.« Suzy schüttelte den Kopf, dann schwieg sie abrupt und schloss die Augen. »Ja.«
»Aber …«
»Ich weiß, das musst du mir nicht erst sagen. Es ist eine Katastrophe.«
»Ich würde nicht von einer Katastrophe sprechen.« Lucille zögerte, weil es natürlich doch eine war.
»Ich bitte dich, er ist vergeben.« Suzy öffnete die Augen und seufzte. »Ausgerechnet an Gabriella. Sie heiraten nächsten Monat, und ich kann absolut nichts dagegen tun. Wie viel katastrophaler kann es noch werden?«
Lucille dachte kurz darüber nach. »Weiß Leo davon?«
»Du machst wohl Witze! Und er wird es auch niemals erfahren! Wenn doch, würde ich sterben.« Suzy wirbelte panisch herum. »Und wenn du es ihm sagen solltest, wirst du sterben, also denk nicht einmal daran.«
»Aber vielleicht würde er …«
»Nein!«, unterbrach Suzy, bevor Lucille es aussprechen konnte. »Würde er nicht, verstanden? Er würde nicht.«
Begreifst du das nicht? Ich spiele nicht in seiner Liga.
»Und ich würde auch nicht, denn schließlich wird er demnächst heiraten.«
Das war natürlich nicht der wahre Grund, aber es gab Dinge, die konnte man unmöglich zugeben. Nachdem sie ihr ganzes
Weitere Kostenlose Bücher