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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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die Erkenntnis. Ihre Welt glitt in Zeitlupentempo.
    »Ooooh meeeiiiin Goooooott …«
    Irgendwie brachte Suzy es fertig, den Wagen zu parken, auszusteigen und zum Laden zu staksen.
    Und da war es. Es hing mitten im Schaufenster.
    Ein Hochzeitskleid mit einer cremeweißen Korsage und passendem Satinrock, dazu ein dunkelgrüner Samtumhang mit weißem Satinfutter. Dunkelgrüner Bördelrand an der Korsage.
    NEU , NIE GETRAGEN stand auf dem Preisschild, das an der schmalen Taille des Kleides befestigt worden war. 75  Pfund.
    Ohne sich zu fragen, warum sie das tat, stieß Suzy die Tür zum Laden auf – dingdong, dingdong – und trat ein.
    Es konnte keinerlei Zweifel bestehen, das musste Gabriellas Hochzeitskleid sein.
    Aber was machte es hier? Hatte sie in letzter Minute ihre Meinung geändert und sich entschlossen, doch in jungfräulichem Weiß zum Altar zu schreiten?
    Oder hatte sie etwa – Suzy bemühte sich, ihre flatternden Gedanken irgendwie unter Kontrolle zu bekommen –
einfach ihre Meinung geändert
?
    Nachdem sie zehn Minuten lang wie ein Idiot vor der Schaufensterauslage gestanden, den hochwertigen Bördelrand befingert und den weichen Samt gestreichelt hatte, wurde Suzy klar, dass eine der ehrenamtlichen Helferinnen des Ladens auf sie zukam.
    »Entzückend, nicht wahr?« Die Frau lächelte. Ihr Ton war herzlich.
    »Ja, wirklich.«
    »Ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich fürchte, es wird Ihnen nicht passen.«
    »Nein.«
    »Sehen Sie diese winzige Taille? Meine Güte, es gibt nicht viele Frauen, die sich in etwas so Winziges quetschen können.«
    Mir fällt da spontan eine ein, dachte Suzy.
    Laut sagte sie: »Die Frau, die das in den Laden brachte … äh, hat sie erwähnt, warum sie … äh … Sie wissen schon?«
    »Uns das Kleid spendete? Nein, meine Liebe, sie hat nichts gesagt und ich habe sie auch nicht gefragt, obwohl … ach du meine Güte, das werden Sie nicht glauben, aber dieselbe junge Frau kommt jetzt gerade auf uns zu.«
    Suzy, die mitten im Schaufenster überrascht wurde, konnte nichts anderes tun, als sich umzudrehen und Gabriella anzustarren, die die Straße überquerte und schnurstracks auf den Oxfam-Laden zueilte.
    Die Tür ging auf und zu, die Türglocke schlug ebenso an wie Suzys Nerven.
    »Hallo, Suzy«, sagte Gabriella. »Du hast also das Kleid entdeckt? Wie nett von den Leuten, es so augenfällig auszustellen.«
    »Ach, Sie
kennen
sich«, rief die Oxfam-Frau entzückt und verfiel in einen Gartenpartyunterhaltungsmodus. »Wie reizend, dann müssen Sie einander nicht formell vorgestellt werden. Diese junge Dame hat soeben Ihr Kleid bewundert, obwohl ich fürchte, dass ich darauf hinweisen musste, dass es ihr … äh … nun …«
    »Zu klein sein würde.« Suzy nickte. »Ja, ich denke, in diesem Punkt sind wir uns alle einig. Eigentlich war ich nicht für mich selbst daran interessiert.«
    Sie drehte sich um und zwang sich, Gabriella anzusehen. »Was ist passiert? Hast du dich für ein anderes Kleid entschieden?«
    Die Oxfam-Frau stand zwischen ihnen und spielte immer noch die Gastgeberin, nickte und lächelte und zeigte unglaubliches Interesse an ihrer Unterhaltung.
    Gabriella sagte in neutralem Tonfall: »Warum gehen wir nicht irgendwohin, wo es etwas … Wie wäre es mit dem Café in den überdachten Arkaden? Außer natürlich, du hättest viel zu tun.«
    Suzy hatte viel zu tun, aber nicht einmal wild gewordene Käuferhorden hätten sie jetzt wegzerren können.
    »Oh!« Gabriella fiel wieder die Tüte in ihrer Hand ein. Sie überreichte sie der Oxfam-Frau mit den Worten: »Ich habe diese hier vorhin vergessen. Die Schuhe zum Kleid. Am besten bieten Sie es gleich als Ensemble an.«
     
    Gabriella bestand darauf, für die Cappuccinos zu bezahlen. Als sie sich in dem dampfigen, aromatisch duftenden, kleinen Café mit Blick auf die Boyce Avenue zu Suzy an den Ecktisch setzte, sagte sie: »Ich konnte das Preisschild im Schaufenster nicht sehen. Für wie viel verkaufen die denn mein Kleid?«
    Suzy häufte tollkühn Zucker in ihre Tasse. »75 Pfund.«
    »Herrje, was für ein Schnäppchen.« Lapidar fügte Gabriella hinzu: »Wenn man bedenkt, dass es einmal 3000  Pfund gekostet hat.«
    »Du hättest es doch in einen dieser Designer-Seconhandläden bringen können.«
    »Das war mir zu viel Mühe. Außerdem ist es Leos Geld, nicht meines. Ich muss dir wohl nicht erst sagen, dass die Hochzeit abgeblasen ist. Ich bin sicher, das hast du dir bereits gedacht.«
    Gabriella hatte für

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