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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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niemanden gestört. Na ja, bis Mrs. Lacey-Jones hereinspazierte und sie in flagranti erwischte und beinahe ohnmächtig geworden wäre.« Kläglich fügte sie hinzu: »Und sie haben meine Chance auf einen schnellen Verkauf zunichte gemacht.«
    »Wirst du es den Lennox’ erzählen?«
    »Ja klar, tolle Idee. Ich erzähle der Leiterin des Women’s Institute, dass ihre Tochter, während sie und ihr Mann aus dem Haus sind, mit einer zehn Meter langen Hundekette und einem Kerl, der haariger ist als ein Gorilla, in ihrer Badewanne poppt. Danke nein.«
    Suzy wühlte in ihrer Schreibtischschublade nach einer Notfallpackung Schokobonbons und fügte traurig hinzu: »Es sieht allerdings so aus, als müsse die Tochter es ihren Eltern erzählen.«
    Donna legte mitfühlend die Stirn in Falten. »Ehrlich?«
    »Tja, das Letzte, was Mrs. Lacey-Jones gellte, als sie aus dem Haus stürmte, war: ›Ich kenne deine Mutter, du kleines Flittchen. Warte nur, bis ich ihr davon erzählt habe!‹«
    »Kannst du denn gar nichts tun?« Donna schaute hoffnungsvoll.
    Suzy, die das bereits versucht hatte und gescheitert war, biss auf ein Schokobonbon und sagte: »In Zukunft werde ich immer erst anklopfen, wenn ich ein Badezimmer betrete – egal, wie leer das Haus ist.«
     
    Als Suzy um 17  Uhr ins Büro zurückkam, saß Rory an seinem Schreibtisch und formulierte Briefe in sein Diktaphon. Martin Lord kritzelte mit gelockerter, smaragdgrüner Seidenkrawatte etwas in seinen übervollen Terminkalender.
    »Hallo.« Suzy warf ihre Tasche auf den Stuhl. »Ich habe eben Marcus Egerton die Wohnung in der Alma Road gezeigt, und er hat uns einsfünfzig angeboten. Hat Donna dir heute Morgen davon erzählt?«
    »Hat sie.« Rory schaltete sein Diktaphon aus. »Und ich hatte einen Anruf von Mrs. Lennox, die ihr Haus zurückzieht.«
    »Ach, verdammt.« Suzy seufzte. »Habe ich mir fast gedacht.«
    »Sie war ein wenig echauffiert.«
    »Stell dir nur vor, in welchem Zustand ihre arme Tochter sein muss.«
    »Warst du jemals in einer Badewanne angekettet, Suze?« Martin Lord grinste sie an. »Ich ermögliche dir das gern, wenn du magst.«
    Die Tatsache, dass Martin eine umwerfende Ehefrau namens Nancy und zwei anbetungswürdige Kleinkinder hatte, hielt ihn nicht davon ab, schamlos mit allem zu flirten, was auch nur im Entferntesten weiblich war. Bei Suzy regte sich da nichts, wohl aber bei den Kundinnen. Martin war ein Charmeur, durch und durch ein Frauenversteher.
    »Ich sag dir was«, erwiderte Suzy. »Warum kette ich dich nicht in einer Badewanne an? Dann könnte Nancy aus großer Höhe siedendes Öl über dich gießen.«
    Er grinste. »Klingt nicht sehr erotisch. Warmes Babyöl, das schon.«
    »Ach übrigens, Nancy hat vorhin angerufen. Während du unterwegs warst.« Donna sah von ihrem Bildschirm auf. »Ich soll dich daran erinnern, dass du um sieben Uhr zu Hause zu sein hast.«
    »Verdammt.« Martin schaute nachdenklich. »Warum das denn?«
    »Ihr habt heute Hochzeitstag.«
    »Verflixt, wir wollten zusammen ausgehen.« Martin schlug sich an die Stirn. »Ich habe versprochen, einen Tisch in Neil’s Bistro zu reservieren.«
    Suzy staunte über seine Selbstsucht. »Wie kannst du euren Hochzeitstag vergessen?«
    »Ich habe ihn nicht vergessen. Ich wusste, dass er heute ist. Er ist nur temporär meiner Erinnerung entglitten. Mist.« Martin seufzte. »Was soll ich jetzt tun?«
    »Nach Hause gehen, würde sich anbieten«, schlug Rory vor.
    »Ich habe um acht Uhr einen Termin mit einem Kunden.«
    Er schaute verschlagen. Statt Kundentermin sollte es zweifellos Verabredung mit Schmollmundblondine heißen, vermutete Suzy. Martin war verrückt nach Blondinen. Natürlich war Nancy eine strahlende Brünette.
    Darauf lief es bei Männern immer hinaus, befand Suzy.
    »Kein Problem.« Sie zog ihren Terminkalender heraus, ging auf seinen Bluff ein. »Gib mir die Einzelheiten, und ich übernehme deinen Kunden.«
    Martin zögerte, dann schüttelte er den Kopf. »Ist schon in Ordnung. Ich verlege den Termin.«
    Ha! Wenn das nicht alles verriet.
    »Ehrlich, ist gar kein Problem. Ich bestehe darauf.« Suzy klang beruhigend. Sie hielt ihren Stift über die Seite des Terminkalenders und legte den Kopf unschuldig zur Seite. »Komm schon, wie heißt der Kunde.«
    Und ist es ein Mann oder eine Frau? Ach, eine Frau? Nein, was für eine Überraschung!
    »Na schön.« Martin atmete zögerlich tief durch. »Der Nachname lautet Hallen.«
    »Mrs. Hallen?«, erkundigte sich Suzy mit

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