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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Haaren, das Vergnügen deutlich in den braunen Augen zu lesen, trug ein
Grunge Is Cool-
T-Shirt und rosa Shorts. Neben ihr trug Harry enge schwarze Jeans und ein pseudo-abgerissenes Hemd. Er grinste breit, und seine Haare, die lang und lockig waren, sahen mühevoll zerzaust aus.
    »Das war seine Fugees-Phase«, vertraute ihr Lucille an. »Dafür wird er mich jetzt umbringen.«
    Suzy musste es einfach fragen. »Habt ihr beide jemals …?«
    »Nein. Wir waren nur beste Freunde.«
    »Gibt es noch mehr solche Fotos?« Begierig blätterte Suzy die mit Zellophan umhüllten Seiten um. »Ja! Oh, das hier ist klasse! Was macht ihr da?«
    »Silvesterparty bei Harry. Da müssen wir 16 gewesen sein.« Lucille beugte sich über die Seite, zeigte auf die einzelnen Personen auf dem Foto. »Das ist Pearl Harris, die war total verliebt in Harry. Das ist Shauna, sie hat fünf Minuten nach dieser Aufnahme das Goldfischglas vollgereihert. Ich tanze gerade mit Ben Grigson – er hat dauernd versucht, mir die Bluse aufzuknöpfen. … Und das ist Harry, wie er mit Bens Schwester redet. Mir fällt ihr Name nicht mehr ein, aber ihre Schuhe hat sie in dieser Nacht nicht mehr gefunden. Sechs Monate später haben wir sie aus dem Teich im Garten gefischt.«
    Suzy folgte ihrem Finger und rief plötzlich: »Und das ist …«
    »Leo.«
    Fasziniert betrachtete Suzy die große Gestalt am äußersten rechten Rand des Fotos. Leo musste damals 20 oder 21 gewesen sein. Er lehnte sich gegen die Wand, einen Drink in der Hand, und beobachtete die Geschehnisse mit einem leicht herablassenden Lächeln auf den Lippen. Manche Dinge ändern sich nie, wurde Suzy klar. Damals wie heute war Harry der Hübschere und Leo der Markantere und Reifere der beiden. Er trug ein Sweatshirt und Chinos und verströmte eine Aura von gelangweilter-älterer-Bruder.
    »Er wollte nicht dabei sein«, meinte Lucille trocken, »aber er musste bleiben und dafür sorgen, dass wir nicht aus Versehen das Haus abfackelten.«
    Suzy konnte nicht widerstehen. »Hast du jemals …?«
    »O bitte!« Lucille fing an zu lachen. »Leo war Harrys großer Bruder. Ich war Harrys schmuddelige, kleine Freundin. Was Leo betraf, waren wir nur zwei dämliche Kinder. Ich hatte tierische Angst vor ihm.«
    Bei der Erwähnung von Leos Namen hob Baxter den Kopf. Suzy beugte sich zur Bettkante und knuddelte tröstlich seine Ohren. »Und heute?«
    »Ach, alte Gewohnheiten sind schwer abzulegen. Er ist immer noch Harrys furchteinflößender großer Bruder.« Lucille zuckte mit den Schultern. »Ich habe nie auf diese Weise an ihn gedacht.«
    Lächelnd schob sie sich einige perlenbesetzte Zöpfe hinter das Ohr.
    »Wirklich nie?« Suzy blieb hartnäckig
    »Das bringe ich einfach nicht fertig. Komm schon, der spielt doch in einer ganz anderen Liga.«
    Wie bitte?
    »Das finde ich nicht.« Suzy schaute erstaunt. »Ich denke nie, dass jemand in einer ganz anderen Liga spielen könnte.«
    »Das liegt daran, dass du eine selbstsichere, erfolgreiche Geschäftsfrau bist«, erwiderte Lucille. »Du wohnst in einer großen Wohnung, du fährst einen Rolls, du trägst tolle Klamotten …«
    »Und ich habe eine unwiderstehliche Persönlichkeit«, ergänzte Suzy.
    »Nun ja. »Lucille spreizte die Finger. »Das versteht sich von selbst.«
    »Außerdem habe ich einen fabelhaften Körper.«
    »Genau.« Langsam breitete sich ein Lächeln über Lucilles Gesicht aus.
    »Siehst du es denn nicht? Das trifft alles auch auf dich zu!«
    »Ich verdiene mir meinen Lebensunterhalt, indem ich mit Hunden Gassi gehe«, erklärte Lucille geduldig. »Ich singe in Kneipen und Clubs und werde ignoriert. Und wenn ich nicht ignoriert werde, werde ich von Betrunkenen mit Zwischenrufen traktiert. Weißt du, das wirkt nicht gerade Wunder für mein Selbstvertrauen.«
    Suzy rollte sich zur Seite und versuchte, es sich vorzustellen. Wenn ein Betrunkener blöd genug wäre, sie mit Zwischenrufen zu stören, würde sie sich auf ihn stürzen, ihn an den Ohren zur nächsten Toilette zerren und seinen Kopf hineinstopfen.
    Andererseits war sie nicht Lucille.
    Und sie konnte auch nicht singen.
    Suzy sah wieder auf das Foto der Silvesterparty und wechselte das Thema.
    »Ich habe Leo gestern Abend Mums Haus gezeigt.«
    »Das habe ich gehört. Er hat es heute Morgen erwähnt, als er Baxter auf dem Weg zum Flughafen vorbeibrachte.« Grübchen tauchten in Lucilles Wangen auf. »Scheint ein ziemlich schrecklicher Abend gewesen zu sein.«
    »Er schien interessiert.« Als

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