Sternschnupperkurs
keine Entschuldigung.«
In Henrys Africa Bar in der Whiteladies Road trafen sie auf Adam Pettifer und sein Team von der Agentur Pettifer auf dem Blackboy Hill.
»Sind alle Immobilienmakler so?«, fragte Lucille zwei Stunden später nach Luft schnappend, als Adam ihr zwischen den Tischen spontan Salsa-Unterricht erteilte.
»Nein«, meinte Suzy, »manche von ihnen können tatsächlich tanzen.«
»Ach komm schon, sei locker.« Lucille musste brüllen, damit man sie über das Geplauder und die Musik in der rammelvollen Bar hören konnte. »Da drüben ist ein Telefon. Ruf ihn doch noch einmal an.«
Einer aus Pettifers Team hatte es bis an die Bar geschafft. Er drehte sich um und brüllte: »Suzy! Noch einen für dich?«
Suzy lächelte und nickte, fest entschlossen, sich ab sofort zu amüsieren. Natürlich würde sie Harry nicht anrufen. Sie hatte ihr Handy ja extra zu Hause gelassen, damit sie nicht den Abend damit zubrachte, auf seinen Anruf zu warten.
Verärgert war nicht das richtige Wort für ihren Gefühlszustand. Ehrlich, der Mann hatte vielleicht Nerven! Wie konnte Harry es wagen, sie zu versetzen?
Um Mitternacht strömten sie aus Henrys Africa Bar und versuchten, ein Taxi heranzuwinken. Als aus irgendeinem undefinierbaren Grund kein Taxifahrer scharf darauf schien, acht lärmige, gut abgefüllte Immobilienmakler und eine Hundesitterin quer durch Clifton zu kutschieren, warf Suzy die Arme in die Luft und erklärte: »Es ist hoffnungslos, wir müssen zu Fuß gehen.«
Nach der Alma Road und Buckingham Vale jammerte Suzy »Aua, meine Füße«, hüpfte auf einem Bein und hielt sich an Lucilles Arm fest, als sie ihre Schuhe auszog.
Lucille machte sich immer noch Sorgen um Harry. »Was ist, wenn er bei dir geklingelt hat, nachdem wir gegangen sind?«
»Lass uns den Abend nicht dadurch verderben, dass wir an Harry denken.« Suzy versuchte erfolglos, die Stöckelschuhe in ihre Handtasche zu stopfen.
»Das ist ja meilenweit bis zu dir«, brummte Adam, als sie die Pembroke Road kreuzten.
»Hör auf zu jammern. Hast du jemals eine schlechte Party bei mir erlebt?«
Er umarmte sie ungelenk. »Du bist eine echt süße Puppe, weißt du das?«
Eine was?
»Ich weiß«, sagte Suzy und nickte heftig.
»Bist du gerade liiert?«
Sie nahmen eine Abkürzung über die Vyvyan Terrace. Hinter ihnen sangen, lachten und schwankten Lucille und der Rest von Adams Team.
»… liiert?«
Suzy wurde klar, dass sie ihm gar nicht zugehört hatte. »Tut mir leid, was?«
Adam grinste und wiederholte langsam und zum Mitschreiben: »Bist du gerade liiert?«
»Nein.«
Absolut und definitiv nicht.
»Toll! Wie wäre es mit uns?«
»Danke nein«, sagte Suzy.
Eine Sekunde lang schien er enttäuscht. »Sicher nicht?«
»Sicher nicht.«
»Na gut.« Adam zuckte mit den Schultern und senkte seinen Mund auf ihr Ohr. »Aber ich darf heute Nacht bei dir bleiben, ja? Nichts Ernstes, nur so für Sex.«
»Das ist wirklich ein nettes Angebot«, sagte Suzy, »aber trotzdem danke nein.«
»Echt schade.« Er legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schulter und flüsterte: »Lucille ist auch ziemlich toll, nicht?«
Suzy unterdrückte ein Lächeln. »O ja.«
»Ob sie heute Nacht gern Sex mit mir hätte, was meinst du?«
»Wahrscheinlich nicht, nein.«
Adam seufzte schwer. »Es ist hoffnungslos. Versprich mir wenigstens, dass du literweise Alkohol zu Hause hast.«
»Keine Sorge.« Suzy klang zuversichtlich.
»Ich werde nämlich meinen Kummer ertränken müssen.« Adam schwankte und schaute trauernd.
Suzy tätschelte tröstend seinen Arm. »Ich glaube, du hast ihn bereits ersäuft.«
Endlich erreichten sie Sion Hill. Vor ihnen spannte sich hell erleuchtet die Suspension Bridge über die Avon-Schlucht.
Jetzt waren sie beinahe zu Hause. Suzy tastete in ihrer Handtasche nach ihrem Hausschlüssel.
»Wer ist das?«, fragte Lucille plötzlich.
Suzy sah auf. »Wo?«
»Da ist jemand vor deinem Haus. Er sitzt auf den Eingangsstufen.«
Harry. Es musste Harry sein, das Geburtstagskind.
Er war gekommen, um zu Kreuze zu kriechen, dachte Suzy befriedigt. Um sich zu entschuldigen und sie um Vergebung anzuflehen.
Laut sagte sie beglückt: »Das wird jetzt gut werden.«
»Sei nett zu ihm«, bat Lucille. »Schließlich ist heute sein Geburtstag.«
»Nein, jetzt nicht mehr.« Suzy sah auf ihre Armbanduhr; halb eins. Sie schob ihren Arm durch den von Adam und lehnte sich an ihn, während sie den Hügel erklommen.
»Einen Moment«, sagt
Weitere Kostenlose Bücher