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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wir sind pünktlich! Es ist immer der Mann, der zu spät kommt.«
    Die junge Frau lachte. »Stimmt genau. Hallo, schön, Sie kennenzulernen. Gaby Price.«
    Natürlich war ihr Händedruck perfekt. Kühl, nicht zu fest, nicht zu fischig.
    »Wie sollen wir vorgehen?«, fragte Suzy. »Sollen wir gleich loslegen? Oder warten wir, bis Dr. Price eintrifft?«
    »Ach meine Liebe, wappnen Sie sich.« Die junge Frau lächelte sie breit an und zeigte dabei perfekte, weiße Zähne, wie sie eine Vierjährige haben könnte. »Leider bin ich Dr. Price.«
    Suzy starrte sie ungläubig an. »Unmöglich!«
    Gaby Price meinte neckend: »Auch Frauen können Ärzte werden.«
    »O bitte, das meine ich doch nicht!« War das jetzt peinlich oder was? »Aber … unsere Sekretärin, die heute Morgen Ihren Anruf entgegengenommen hat … Sie sagte, dass Sie ein
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sind.«
    Großer Gott, stand Donna seit neuestem unter Drogen?
    »Ah, mein Büro hat Ihr Büro angerufen und den Termin vereinbart«, erklärte Gaby Price. »Und ich habe einen Mann als Sekretär.«
    »Aber Sie sehen so jung aus!« Suzy konnte nicht anders. Sie musste unbedingt herausfinden, welche Feuchtigkeitscreme die junge Frau verwendete. »Gibt es kein Mindestalter für Ärzte?«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass ich in jeder Hinsicht qualifiziert bin.« Gaby Price lächelte schelmisch. »Und wo Sie schon fragen, ich bin 29 .«
    Auch von Nahem war ihr Teint makellos. Diese junge Ärztin war ein Wunder auf zwei Beinen. Eine unglaublich pfirsichhäutige Frau.
    Immer noch benommen sagte Suzy: »Sie sehen aus wie 17 .«
    »Das ist nicht immer von Vorteil.« Gaby klang wehmütig. »Besonders dann nicht, wenn man gegenüber muffigen Patienten, die nicht hören wollen, die Respektsperson hervorkehren möchte.«
    Dr. Price sah auf ihre Armbanduhr. Ihre Zeit war eindeutig begrenzt und kostbar.
    Suzy legte prompt den Schalter um und wurde ganz Geschäftsfrau. Sie trat zur Seite und winkte die junge Frau ins Haus. »Also gut, legen wir los. Bevor wir anfangen, sollte ich Ihnen sagen, dass dieses Haus etwas ganz Besonderes für mich ist. Wissen Sie, es war das Haus meiner Mutter …«
    »Ach, das weiß ich schon alles.« In dem kühlen, eichengetäfelten Flur legte ihr Gaby Price kurz die Hand auf den Arm. »Leo hat mir die ganze Geschichte erzählt.« Sie lächelte und sah sich mit unverhohlenem Vergnügen um. »Hier sind Sie also aufgewachsen.«

17. Kapitel
    »Ich komme mir vor wie ein Idiot«, stöhnte Suzy. Klebeband hing ihr an den Lippen und Fingern, während sie eine aussichtslose Schlacht gegen Harrys Geburtstagsgeschenk focht. »Mein Gott, sie muss mich für einen totalen …
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    »Lass mich mal.«
    Lucille, frisch geduscht und in einen Satinmorgenmantel gehüllt, riss die Klebebänder von Suzys Fingern, damit Suzy endlich den Streifen abschälen konnte, der sich schmerzhaft an ihre Unterlippe geheftet hatte. Lucille ließ sich neben Suzy auf den Boden nieder und stopfte das bockige Päckchen zwischen ihre Knie. Innerhalb von Sekunden war es perfekt zugeklebt.
    »Ist es eigentlich wichtig, ob Gabriella dich für einen Idioten hält?«, fragte Lucille. »Solange ihr nur das Haus gefällt. Und diesbezüglich bist du dir doch ziemlich sicher, oder?«
    »Na ja, für gewöhnlich merke ich das.«
    Suzy öffnete die Karte, die sie für Harry ausgesucht hatte. Nichts Heißblütiges, nur das nicht. Am Ende hatte sie sich für ein Glen-Larson-Bild entschieden, die das genaue Gegenteil von heißblütig war.
    Fast schon Permafrost.
    »Das ist doch eine gute Nachricht, oder?« Lucille klang ermutigend.
    »Natürlich. Mir graut nur bei dem Gedanken, dass sie zu Leo geht und sagt: ›Meine Güte, diese Curtis-Frau hat nicht alle Tassen im Schrank. Bist du sicher, dass du mit ihrem Immobilienbüro Geschäfte machen willst?‹«
    Das war natürlich erfunden, aber Suzy brachte es einfach nicht über sich, Lucille den wahren Grund zu erzählen – dass sie nicht wollte, dass Leo Fitzallan sie für eine strunzdoofe Idiotin hielt, weil sie nämlich ein klein wenig in ihn verknallt war.
    »Du unterschätzt Gabriella. Sie ist reizend«, sagte Lucille.
    Reizend, dachte Suzy.
    Ich hasse dieses Wort.
    Sie schraubte ihren Stift auf, leider jedoch nicht ihr Gehirn, und kritzelte: »Mit freundlichen Grüßen, S Curtis« unter Harrys Karte.
    »Hoppla«, meinte Lucille grinsend.
    »Scheiße! Jetzt muss ich los und eine neue Karte kaufen.« Suzy sah genervt zur Uhr. »Halb acht … und ich habe noch nicht

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