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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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kritzelte mit einer Hand Notizen und tippte gleichzeitig mit der anderen Hand etwas in einen Computer. Rory arbeitete unermüdlich – das wusste Fee von Suzy –, und er begnügte sich nie nur mit einer Aufgabe, wenn er drei erledigen konnte. Suzy mochte diejenige sein, die dem Büro Stil verlieh, aber er war zweifelsohne derjenige, der die harte Arbeit leistete, um die Geschäfte am Laufen zu halten.
    Natürlich war das der Grund, warum seine kurze Ehe vor zehn Jahren gescheitert war. Und seitdem hatte Rory diese Seite des Lebens vernachlässigt.
    Donna telefonierte ebenfalls. Fee wartete, bis einer von ihnen auflegte – und hoffte insgeheim, dass es Donna sein würde. Dabei beobachtete sie, wie sich Rorys dunkle Augen hinter seinen Brillengläsern entnervt verengten, als er auf den Bildschirm sah und einen Fehler korrigierte.
    »Also gut. 14  Uhr. Bis dann.« Rory legte auf, hämmerte auf einige Tasten ein, seufzte schwer, fuhr sich mit den Fingern durch die dunklen, glatten Haare, notierte etwas in seinem Terminkalender … und sah zu Fee auf. »Oh, hallo. Bringst du die Schlüssel zurück? Danke, dass du uns ausgeholfen hast – sag Suzy, dass sie dir einen Drink schuldet.«
    Fee gab ihm die Schlüssel zu dem Haus in Alma Vale. »Dazu besteht keine Veranlassung. Ich habe es gern getan.«
    »Zeitverschwender.« Rory warf die Schlüssel in seine Schreibtischschublade. Er hatte keine Zeit für Zeitverschwender, aber in diesem Gewerbe musste man sie hofieren.
    »Ehrlich gesagt wollen sie das Haus kaufen«, sagte Fee.
    Rorys Augenbrauen schossen in die Höhe. »Du machst Witze! Sie haben dir ein Angebot unterbreitet? Vermutlich ein mickriges.«
    Fee zog den gefalteten Zettel mit den Einzelheiten aus ihrer Blusentasche. »Hier steht 320 000 . Sie haben 300 geboten, aber ich sagte ihnen, dass die Verkäufer bereits 310 abgelehnt hätten. Also beschlossen sie, den verlangten Preis zu zahlen. Ich sagte, dass ich dir das ausrichten würde und du würdest dich mit ihnen in Verbindung setzen, sobald du mit den Verkäufern gesprochen hast.« Fee spürte, wie unter ihrem rotbraunen Pony eine peinliche Röte hervorgekrochen kam. »War das in Ordnung?«
    »In Ordnung?« Rory begann ungläubig zu lächeln. »Das ist ein Wunder!« Das Lächeln verschwand. »Außer natürlich, das wäre jetzt ein Scherz! Hat Suzy dich dazu angestachelt?«
    »Nein«, meinte Fee mit tonloser Stimme. »Warum rufst du sie nicht an, wenn du mir nicht glaubst?«
    »Ich glaube dir. Aber ich rufe sie trotzdem besser an. Äh … es ist noch Kaffee in der Maschine.« Rory langte bereits geistesabwesend zum Telefon. »Bediene dich.«
    Fee goss Kaffee für alle drei ein. Als sie fertig war, legte Rory gerade den Hörer auf.
    »Du bist ein Genie«, sagte er.
    »Du nicht.« Fee fühlte sich tapfer und nickte in Richtung des flackernden Bildschirms. »Das hast du eben bestimmt nicht machen wollen, oder?«
    Rory seufzte, fuhr sich wieder mit den Fingern durch die Haare, bis sie ihm im Nacken abstanden. »Ich sollte Schreibkram überhaupt nicht machen, aber bei uns herrscht Land unter. Donna ist bis zu den Augenbrauen mit Arbeit eingedeckt, und bei mir stehen die Kunden wegen Terminen Schlange …«
    Drüben an ihrem Schreibtisch schnitt Donna eine Grimasse. »Er ist ein Sklaventreiber, genau das ist er.«
    Rorys abstehende Haare waren der Auslöser. Er sah dadurch weniger Furcht einflößend aus, verletzlicher.
    Und ähnelte sehr einem Papagei.
    Schüchtern meinte Fee: »Ich kann euch helfen, wenn du magst. Mit den Schreibarbeiten. Ich habe heute Nachmittag nichts vor und ich kenne mich mit Textverarbeitung aus.«
    Sie hatte noch nie einen so erleichterten Mann gesehen. »Du rettest mir das Leben«, erklärte Rory. Hastig fügte er hinzu: »Natürlich bezahle ich dich dafür.«
    »Sei doch kein Esel.« Fee spürte, wie sie neuerlich errötete. »Es macht mir Freude, wenn ich helfen kann.«

21. Kapitel
    »Harry, das läuft völlig aus dem Ruder. Das ist einfach … verrückt.«
    Zum ersten Mal war Suzy mit ihm allein. Sie rollte ihn in den winzigen Rosengarten hinaus, der Harrys Station von den anderen trennte.
    Es war sonnig und für Mitte September noch sehr heiß. Suzy streifte die Ärmel ihres schwarzen Seidentops hoch und setzte ein ernstes Gesicht auf. »Wir müssen darüber reden. Sei ehrlich, du wolltest doch gestern Abend nicht um meine Hand anhalten.«
    »Doch, wollte ich«, sagte Harry.
    »Aber wir kennen uns erst seit drei Wochen!«
    »Fast

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