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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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schwieg, nahm Suzys Hand und fuhr heiser fort: »Wow, das ist beängstigender, als sich an den Scheibenwischern eines Autos festzuklammern. Also gut, hier kommt es. Suzy, du weißt, was ich für dich empfinde. Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Ich weiß, ich bin nichts Besonderes, nur ein ganz normaler Typ … aber ich liebe dich mehr als alles andere … Ich will damit sagen: Willst du mich heiraten, Suzy? Würdest du mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden?«
    Suzy hörte das Blut in ihren Ohren rauschen, laut wie tausend Trommeln. Laut, aber leider nicht laut genug, um Harrys Worte zu übertönen.
    Alles schien plötzlich in Zeitlupe abzulaufen. Aber wiederum nicht langsam genug.
    Man hätte jetzt im Konferenzsaal hören können, wenn eine Nadel zu Boden gefallen wäre. Alle Blicke ruhten auf ihr.
    O nein, das ist nicht fair, ich sitze in der Falle, ich brauche einen Schleudersitz! Wie könnte ich ja sagen?
    Nur, nur … wie könnte sie nein sagen?
    Also gut, ruhig bleiben, tief durchatmen. Im Grunde besteht nicht die geringste Möglichkeit, jetzt nein zu sagen. Nicht hier in der Öffentlichkeit.
    Also gut, ich muss nur ja sagen, es aber nicht so meinen. Und später werde ich Harry unter vier Augen erklären, dass ich ihn unmöglich heiraten kann, dass ich nur ja sagte, um ihm eine öffentliche Demütigung zu ersparen.
    »Also gut«, sagte Suzy. Weia, das erforderte weitaus mehr Begeisterung. Eiligst setzte sie noch eins drauf. »Ja, Harry, ja. Ich will dich heiraten. Natürlich will ich!«
     
    Als danach die Kinder, deren Leben Harry gerettet hatte, hereingebracht wurden, war das beinahe ein enttäuschender Spannungsabfall. Baby Mikey klammerte sich an seine Mutter, und die sechsjährige Lauren war von der Aufmerksamkeit so vieler Fotografen eindeutig überfordert. Ihre Mutter, tränenüberströmt und fast sprachlos vor Dankbarkeit, umarmte und küsste Harry und erzählte den Reportern immer wieder, dass es ein Wunder sei und dass Harry ein Engel sei, der vom Himmel gefallen wäre.
    Sogar Harry besaß den Anstand, angesichts dieser Szene peinlich berührt zu schauen.
    Suzy überstand den Rest der Pressekonferenz wie betäubt. Ihr Leben lief völlig aus dem Ruder. Die Hochzeit würde bald stattfinden, wie Harry bereits jedermann versicherte. Natürlich wollten sie eine Familie gründen … drei, vielleicht vier Kinder, so Gott wolle. Und ja, natürlich würde Jaz Dreyfuss zur Hochzeit eingeladen – er und Jaz waren gute Freunde, sie verstanden sich prächtig … Und der Ring? Ach, nichts Protziges, wahrscheinlich ein Platinring mit einem Solitär, einem Diamanten.
     
    Suzy hatte vor, Harry zu sagen, dass er keinen Ring zu kaufen brauchte, weil es nämlich keine Hochzeit geben würde. Und zwar, sobald sie wieder auf seiner Station waren.
    Aber als sie in Harrys Zimmer kamen, wartete dort bereits jemand auf ihn. Und winkte – ganz buchstäblich – mit einem Scheckheft.
    »Hi! Terence DeVere vom Magazin
Hi!

    Das musste einfach ein Scherz sein.
    »Tolle,
tolle
Geschichte«, fuhr der Mann fort. Er strich sich das gegelte Haar aus der Stirn und strahlte Suzy an. »Die Wohlfühlgeschichte des Jahres, das kann ich Ihnen versprechen! Genau das, was unsere Leser wollen. Also gut, Karten auf den Tisch. Ein umfassendes Interview. Die exklusiven Rechte an der Hochzeit. Und natürlich Fotos von den Flitterwochen. Gesamtsumme: 250 000  Pfund. Und? Haben wir einen Deal?«
    Suzy fühlte sich wie in einem Flugzeug, das Probleme mit dem Kabinendruck hat. Ihre Ohren waren verstopft, und nirgends war eine Stewardess mit dem großen Silbertablett voller Süßigkeiten zu sehen.
    Harry beugte sich im Rollstuhl vor und schüttelte die dickliche, rosa Hand von Terence DeVere vom Magazin
Hi!.
    Er grinste breit und sagte: »O ja, wir haben einen Deal!«
     
    Wer wie Fee einst mit uninteressierten Pub-Wirten verhandelt hatte, damit diese Jaz und seiner Band ihre ersten Auftritte ermöglichten, fürchtete sich eigentlich vor niemand mehr.
    Und wenn man auch nicht direkt sagen konnte, dass sie Angst vor Rory Curtis hatte, so doch eine gehörige Portion Ehrfurcht. Es war schön und gut, wenn Suzy ihn als großen Schmusekater bezeichnete – sie war seine Schwester. Aber soweit es Fee betraf, fand sie Rory schroff, förmlich, irgendwie humorlos und im Grunde reichlich einschüchternd.
    Dennoch, heute hatte sie keinen Grund, eingeschüchtert zu sein.
    Rory telefonierte, als Fee die Tür von Curtis & Co öffnete. Er

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